|
1172. Bismutit, Wulfenit und Zoisit aus der Wurten, Kärnten.
Den
letzten aktuellen Situationsbericht von der Wurten gab NIEDERMAYR (1996).
Kurz darauf wurde das seltene Tellurmineral' Yecorait als Erstfund für Österreich
von der Wurten von BLASS und GRAF (1997) beschrieben. Obwohl von
NIEDERMAYR et al. (1998) neben weiteren Neufunden auch schon Bismutit aus
einem Derbquarzgang an der Skipistentrasse unterhalb der Duisburger Hütte
neben Bismuthinit und Pyrit erwähnt wird, soll trotzdem hier noch einmal
auf einen Fund an der Yecorait-Fundstelle eingegangen werden, bei dem es
sich mit Vorbehalt um Bismutit handelt. Es sind in diesem Fall
farblos-klare, sehr kleine, tafelige Kristalle, zum Teil zu offenen Kugeln
aggregiert, die direkt auf Tetradymit aufsitzen (Abb.7). Sie wurden, wie
der Yecorait, ebenfalls von dem Kärntner Sammler G. Indra,
Klagenfurt, gefunden und zur Untersuchung gegeben. Mit EDS-Analyse konnte
in ihnen nur Wismut und Tellur im Verhältnis von etwa 8:2 bis 9:1
nachgewiesen werden. Leider erlaubte die einzige bisher vorliegende Probe
wegen der wenigen sich darauf befindlichen Kristalle keine röntgenographische
Untersuchung. Eine zuverlässige Diagnose war somit nicht möglich. Die
chemische Zusammensetzung ließe die Möglichkeiten auf Bismit, Bismutit
und eventuell auch auf ein neues Wismut-Tellur-Mineral zu. Hier sei
nochmals auf das schon bei BLASS und GRAF (1997) erwähnte
Wismut-Tellur-Oxid, B4TeO8, JCPDS File Nr. 24-157,
hingewiesen, welches röntgenographisch neben Yecorait festgestellt wurde.
Diese Verbindung ist als Mineral noch nicht bekannt. Der obige noch nicht
sicher definierte Fund wird hier vor allem beschrieben, um die Sammler zu
sensibilisieren. Eventuell gelingen bei entsprechender Aufmerksamkeit
weitere Funde und es kann eine eindeutige Zuordnung erfolgen. In Ergänzung
zu NIEDERMAYR et al.(1998) sei hier auch noch der Nachweis von Wulfenit,
in nur Zehntel Millimeter großen, würfelähnlichen bis dicktafeligen
Kriställchen aus dem "Tauerngoldgang" der Insel mitgeteilt.
Wulfenit ist hier neben Chalkopyrit und Galenit anzutreffen; als weiteres
Sekundärprodukt ist Malachit zu nennen. Im Zuge einer gemeinsamen
Begehung der Wurten, gemeinsam mit Herrn Dir. Erich Kofler, Ferndorf,
gelang Letzterem der Fund von bis mehrere Zentimeter langer, olivbrauner
stengeliger Kristalle von Zoisit, in Derbquarz eingewachsen. Die
Fundstelle liegt im nach Norden schauenden Hang unterhalb des Weisseehauses.
Zweifellos sind aus dem Bereich der Wurten auch in Zukunft interessante
Mineralnachweise zu erwarten. (Blaß/Niedermayr)
|