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1118. Über neue Funde von Rauchquarz. ged. Gold,
Gustavit. Bismuthinit und Bismutit sowie Ferrimolybdit und Anglesit aus
der Wurten, Kärnten.
Es war
an sich zu erwarten, dass bei den Massenbewegungen im Zuge des Ausbaues
des Winterskigebietes in der Wurten auch neue Mineralnachweise ermöglicht
werden. Diese Annahme hat sich allerdings nur zum Teil bestätigt. So
konnten im vergangenem Jahr u.a. Funde von für das Gebiet bemerkenswerten
Adularen, mit bis mehrere Zentimeter großen Kristallen, an der
Abfahrtstrasse oberhalb der Duisburger Hütte und von schönen
Rauchquarzen, knapp unterhalb des Eisseehauses getätigt werden. Die
Rauchquarze sind tief dunkelrauchbraun gefärbt und klar, in
steilrhomboedrischem Habitus entwickelt, mit auffallend glänzenden Flächen
und deutlich ausgebildeten Suturen. Auch beidseitig beendete Individuen
konnten neben Chlorit und etwas Adular aus einem weitverzweigten
Kluftsystem im Gneis geborgen werden. Darüber hinaus ist von der Trasse
etwa auf halbem Weg zwischen Duisburger Hütte und der Talstation der
Kabinenbahn auf das Eisseehaus auch ein Derbquarzgang mit Pyrit,
Bismuthinit und Bismutit zu erwähnen. Die Fundstelle liegt unterhalb
jener von Yecorait, den der rührige Klagenfurter Sammler Günther Indra
schon vor zwei Jahren tätigen konnte (BLASS und GRAF, 1997). Von einem
typischen "Tauerngoldgang" im Bereich der sogenannten
"Insel" konnte durch NIEDERMAYR (1996) der Neufund des seltenen,
basischen Mg-Cu-Karbonates Mcguinnessit, neben Malachit, Chalkopyrit und
Pyrit, mitgeteilt werden. Im Zuge einer Exkursion der "Freunde des
Naturhistorischen Museums in Wien" in die Wurten im vergangenen
Sommer konnte im gleichen Bereich neben Chalkopyrit auch ged. Gold und das
für die Wurten neue Pb-Ag-Bi-Sulfid Gustavit aufgesammelt werden. Aus dem
Hang unterhalb des Weißseehauses wurde wieder ein Fund von Amethyst von
einem Wiener Sammler gemeldet. Darüber hinaus sei hier auch auf die
disperse Molybdänitmineralisation verwiesen, die sich an quarzitische
Gneise gebunden aus dem Bereich der Murauer Köpfe bis gegen die Feldsee
Scharte verfolgen lässt. Im Bereich westlich der Feldsee Scharte scheint
fein gekuttetes Hauwerk dieses Materials auf seinerzeitige
Prospektionsaktivitäten hinzuweisen. Das Material ist hier im Anstehenden
gut zu besammeln. An primären Mineralphasen konnten neben überwiegend
Molybdänit hier noch Galenit, Chalkopyrit, Pyrrhotin, Arsenopyrit und
Pyrit festgestellt werden. Eine interessante und für den Alpinbereich Kärntens
neue Phase ist Ferrimolybdit, der in typisch eigelben, feinfaserig
aufgebauten Rasen und wirrfilzigen, büscheligen Aggregaten in Kavernen
der erzhältigen Matrix bisweilen anzutreffen ist. Neben Ferrimolybdit
tritt auf Kluftflächen des gleichen Materials auch Anglesit in winzigen,
rosettenförmigen Aggregate auf (Proben dieser Sekundärparagenese
erhielten wir von Herrn Friedrich Ramharter, Wien, zur Bestimmung).
(Niedermayr/Brandstätter)
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