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563. Beudantit, Anglesit und Cerussit von der Niederen
Scharte, Wurtenkees, Kärnten/Salzburg.
Im
Sommer 1983 sammelte Herr H. KAPONIG (Tallach) aufeiner Halde eines alten
Goldbergbaues bei der Niederen Scharte am Nordostgrat des Altecks Gesteine
mit auffallend gelbgrünen Krusten. Bei den bearbeiteten Proben, die
durchwegs limonitische Verwitterung zeigen, handelt es sich um
mylonitisierte Granitgneise mit Breccien stark zerbrochener Quarzgänge.
Diese sind mit mm-dicken gelbgrünen Krusten überzogen. Die röntgenographische
Untersuchung lieferte den erstmaligen Nachweis des seltenen
Arsenatminerales Beudantit -PbFe33+[(OH)6|(SO4)(AsO4)]
für die Lagerstätten der Tauerngoldgänge. An primären Erzmineralen
tritt in den vorhandenen Proben nur Bleiglanz in cm-großen Partien auf.
Dieser ist stets von einer Kruste aus Anglesit und Cerussit umhüllt.
Cerussit tritt in kleinen Hohlräumen des Mylonites auch in Form winziger
Kristalle auf. Der Beudantit ist ein Oxidationsprodukt von Bleiglanz und
Arsenkies. Letzterer ist zwar in den untersuchten Proben nicht vorhanden,
gehört aber zu den häufigsten primären Erzmineralen dieser den
Tauerngoldgängen zugehörigen Lagerstätten. Eine Bearbeitung dieses
Beudantit-Vorkommens wurde von WALTER & POSTL (1984) vorgelegt.
(POSTL/WALTER)
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