Walter F. / 2010

 

1630) Elektrum  und Tetradymit auf Bergkristall südwestlich der Duisburger Hütte, Wurten.

Über Herrn Dr. Georg Kandutsch erhielt ich einen Bergkristall mit makroskopisch bereits erkennbaren Goldkörnen, die im Quarz einen Millimeter tief eingeschlossen auftreten, aber meist auch aus diesem herausragen. Der 11 cm lange und am unteren Ende 3 cm starke Bergkristall ist milchig weiß gefärbt, hochglänzend und ist im Übergangshabitus, vergleichbar mit Bergkristallen aus der Rauris, ausgebildet. Nach Angaben des Finders, Herrn Ernst Mitterbacher, Wals-Siezenheim, stammt der Bergkristall aus einer Quarzkluft mit viel Limonit direkt von der Schitrasse, die unter der Duisburgerhütte zur Bergstation der Stollenbahn beim Stübele führt, noch oberhalb vom Hochwurtenspeicher. Vor Ort war wegen des starken Limonitbelags vom Gold noch nichts zu sehen, erst nach der Reinigung in Säuren war die Goldführung erkennbar (Abb. 16). Das Gold tritt in Form feiner gebogener Bleche und in bis 2 mm großen körnigen Aggregaten auf, die teils undeutliche Kristallflächen zeigen.
Die quantitative Analyse eines Goldkornes mittels EDS ergab 26,96 Gew.-% Silber und somit einen Gold-Silber-Mischkristall, der mit mehr als 20 Gew.-% Silber als Elektrum bezeichnet wird. In Atom-% hat das Elektrum von dieser Fundstelle die chemische Formel Au0.6Ag0.4, das entspricht einem Feingehalt des Goldes von 730 [Gewichtsprozent (Gold x 1000)/(Gold+Silber)]. In der Paragenese mit Elektrum tritt, an einem Erzkorn mittels EDS nachgewiesen, Tetradymit auf. Eine ähnliche Gold-Tetradymit führende Kluftmineralparagenese wurde aus dem Bereich östlich des Hochwurtenspeichers, etwa 1,5 km nordwestlich von dieser vererzten alpinen Kluft entfernt, beschrieben (GÜNTHER & PAAR 2000).

(Walter)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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