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278. Scheelit von Winklern bei Pörtschach am See, Kärnten.
Scheelit / CaWO4 / galt lange in den Ostalpen keineswegs als häufiges
Mineral. Schöne Kristalle davon sind in alpinen Klüften nach wie vor
sammlerische Seltenheiten. Dichter bis derber Scheelit ist wohl schon z.
B. aus der Goldlagerstätte Schellgaden im Lungau seit 1815/16 bekannt,
seit 1953 auch in der Magnesitlagerstätte Lanersbach bei Tux (Tirol)
gefunden und abgebaut, an zahlreichen anderen Orten jedoch übersehen
worden. Erst systematische Suchen der Geologischen Institute der
Montanistischen Hochschule Leoben (seit 1964), besonders aber der
Universität München (ab 1967) von A. MAUCHER und R. HÖLL 1971, S. 274,
Tabelle 1, zeigten die große Verbreitung dieses Erzes. Bei der freiäugig
gewöhnlich vollständigen Unansehnlichkeit seines Vorkommens eröffnete
erst der Einsatz von kurzwelligem Ultraviolett, die Mitnahme von
derartigen Lampen, eine Prospektierung damit in Stollen und Tunnels oder
nachts in Steinbrüchen und an Straßenwänden sowie die Anleuchtung von
aus Sanden herausgewaschenen Schwermineralkonzentraten. Che dabei
auftretende hellbläulichweiße Lumineszenz ist ein gewichtiges Indiz für
das Auftreten von Scheelit; Hydrozinkit zeigt ein ähnliches Verhalten,
eine z. B. mineraloptische Bestätigung ist daher immer angebracht.
So wird
heute auch bereits von Mineral-Liebhabern mit U.V.L. gesammelt und Erfolge
stellen sich ein. Nach R. HÖLL1971 sind, wie die Karte es zeigt,
Scheelit-reiche, Scheelit-arme und anscheinend auch Scheelit-freie Gebiete
zu erkennen, wobei eingehendere Untersuchungen gewiß noch manche
Korrekturen erbringen werden. Frei an Scheelit war bislang u. a. der
Klagenfurter Raum. Im Mai 1971 sammelten J. MÖRTL und Prof. F. STEFAN
(Klagenfurt) an der Straße, die von Pörtschach am See nach Moosburg führt.
Bald nach der Ortschaft Winklern entdeckten sie links der Straße in etwa
500 m Seehöhe in Schiefern eine Störungszone mit einer. etwa 15 cm mächtigen
Gangvererzung, von der ich Proben bekam, mit dem Hinweis, daß auch eine
auffällig blau-weiß fluoreszierende Komponente enthalten sei. Es handelt
sich um einen Quarz gang mit Magnet -und etwas Kupferkies, dann Massen von
Turmalin (Schörl), 1 mm die, mehrere mm lange Säulchen. Erst durchs
kurzwellige Ultraviolett wurden im weißen Quarz auch zahlreiche Partien
von 1 mm2 bis 1 cm2 kenntlich, die, wie optisch bestätigt
werden konnte, Scheelit sind. Das Vorkommen scheint noch im epizonalen
Bereich nach der geologischen Übersichtskarte Kärntens von W. FRITSCH zu
liegen. (MEIXNER)
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