Niedermayr G. / 1993

 

906. Ein bemerkenswertes Vorkommen von Greenockit von der Windischen Höhe in den östlichen Gailtaler Alpen, Kärnten.

  Über den Mineralinhalt der ehemaligen Blei-Bergbaue im Bereich Tschekelnock -Windische Höhe in den östlichen Gailtaler Alpen ist bisher nur wenig bekannt geworden. Nach CANAVAL (1906, zit. in SCHERIAU-NIEDERMA YR 1967) besteht das Erz der "Matschiedler Alpe", wie der obere Teil des zum Tschekelnock ziehenden Schliwagrabens seinerzeit bezeichnet worden ist, aus Galenit ("derb in zerfressenen Massen und Muggeln", lit. cit. S. 68), vergesellschaftet mit reichlich Limonit sowie gelegentlich Anglesit, Cerussit, Hemimorphit, Hydrozinkit, Smithsonit und Wulfenit. Greenockit wird nicht erwähnt, und SCHERIAU-NIEDERMAYR (1967) weist auch auf das gegenüber dem weiter im Osten liegenden Bergbau der Windischen Alpe auffällige Zurücktreten von Sphalerit hin. Nach WIEBOLS (1948) sind im Bereich des Schliwagrabens nur "oxydische Zinkerze" bekannt und wurde hier kein Sphalerit gefunden. Für Sammler scheint das Gebiet immer wenig interessant gewesen zu sein, da die Bergbaue in Sammlerkreisen praktisch nicht bekannt sind. Dem um die Erforschung der alten Kärntner Bergbaue so verdienten Sammler Helmut PRASNIK aus St. Magdalen bei Villach verdanke ich nun die Mitteilung über das reichliche Auftreten von Greenockit im Haldenmaterial der alten Bergbaue am unteren Ende des Schliwagrabens, knapp nordöstlich der Windischen Höhe. Die in karnischen Serien (Cardita-Plattenkalk, vgl. SCHERIAU-NIEDERMAYR 1967) angelegte Vererzung führt nach den mir vorliegenden Stücken reichlich Galenit, daneben aber auch hellgelben, körnigen Sphalerit und als Oxidationsprodukt auf Kluftflächen des Haldenmaterials reichlich, auffällig grellgelb gefärbte, pulverige Beläge von Greenockit.. Das Vorkommen ist vermutlich als das beste seiner Art in Kärnten anzusehen. Interessant ist aber auch der Nachweis des gelben bis beinahe farblosen, extrem Fe-armen Sphalerits. Freund PRASNIK soll hier ganz besonders für seine profunde Durchforschung der alten, z. T. schon seit langem in Vergessenheit geratenen Bergbaue Kärntens gedankt werden. (NIEDERMAYR)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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