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Bericht über eine
Oberkreidebreccie aus dem Bruch III in Wietersdorf
Von W. FRITSCH
(Lagerstättenuntersuchung der Österr. Alpine
Montangesellschaft) Diese Breccie besteht im wesentlichen aus flachen
Schieferbruchstücken bis zu 7 cm Durchmesser, weniger aus gelblichgrauen
Kalkbröckchen der Oberkreide; (bis 1 cm) und noch weniger aus gerundeten
Quarzgeröllchen (bis 1 cm) , mit einem kalkig tonigen Bindemittel von
graugrünlicher Farbe.
Die flachen Schieferkomponenten sind halbwegs schichtig
eingeregelt. Es wiegen dunkelgraue bis graue bis grünlichgraue
Tonschiefer vor. Es folgen an Menge: Schiefersandsteine von grauer bis grünlichgrauer
Farbe, sehr dunkle Kieselschiefer bis Lydite, grünliche Feintuffe (?),
Tuff-Fleckschiefer und ein rotes Kalkstückchen.
Diese
Schiefersteingesellschaft entspricht in ihrer Zusammensetzung ganz dem Paläozoikum
von Eberstein, wobei aber besonders die im Hangenden der Tuffserie (
Magdalensbergserie ) auftretende Schichtfolge und davon wieder die
hangenderen Anteile mit den dunklen Schiefern besonders reichlich
vertreten sind, während heute die Ausbißflächen des Paläozoikums
entschieden mehr von den tieferen Anteilen dieser Gesteinsabfolge
eingenommen werden. Auffallend ist das Fehlen von sicheren Anteilen der Grödener
Schichten und der sonstigen Krappfeld-Trias, die das Paläozoikum von
Eberstein überlagern. Die Schieferstücke der Breccie zeigen eine Feinstfältelung
und mit Klüften verbundene Stauchfältelung, ganz so, wie es auch im
Anstehenden zu finden ist. Öfters zeigen Breccienkomponenten zwei sich
mit 60 bis 70 Grad überkreuzende Linearen-Systeme. Im Anstehenden wurden
bisher auf einem Handstück höchstens drei verschiedene sich Überschneidende
Linearenrichtungen beobachtet. Auch gleichartige Kluftausfüllungen des
Anstehenden kommen in der Breccie vor. Da die Breccie diese tektonischen
Richtungen der Einzelkomponenten ganz durcheinander gewürfelt enthält,
ist es ganz klar, daß der tektonische Zustand dieses Paläozoikums schon
vor der Einbettung in die Breccie gleich oder fast gleich dem heutigen
Zustande war.
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