Meixner H. / 1934

 

57. Titanit von Twimberg im Lavanttale (F)

Im Frühjahr 1932 wurden im großen Marmorbruch neben der Straße, etwas unterhalb von Twimberg, mehrere m3 große Pegmatitlinsen aufgeschlossen, in denen gut ausgebildete hellbraune, bis 2-5x2, 2x0.8 cm große Kristalle auffielen. Titanit (Härte um 5, schwerer als -Almandin schmelzbar, Ti-Reaktionen, Lichtbrechung > 1.74., hohe Doppelbrechung).

Das Mineral weist hier, manchmal an ein und demselben Stücke, zweierlei Trachten auf:

a) im Pegmatit Kristalle der "Briefkuvertform"; nach K. Bauer(1) sind sie zum Trachttyp A 2/c (Typus Hohenstein.) als charakteristische Pegmatitform zu stellen. Trachtbeherrschend sind (111), (100), (001); untergeordnet tritt (110) auf. Nach der Typisierung K. Chudobas, bzw. dessen Mitarbeiter K, Obenauers und H. Behmenburgs (2), ist diese Tracht mit Ac (102) zu kennzeichnen.

b) Im an den Pegmatit angrenzenden Marmor tritt Bauers. Marmorform " Typus 3 der Einzelkristalle (Renfrew, Kanada)" auf. Leicht abgerundete Formen, plattig nach (001); gegenüber Bauers Abbildung tritt (110) sehr stark zurück. Trachtbeherrschend sind nur (001) und (111). In Chudobas bzw. seiner Mitarbeiter Typisierung ist diese Tracht als Pb00l [110] zu schreiben. Mit einer echten Kontakt-Hornfelsbildung hat das Vorkommen nichts zu tun! Eine vergleichbare Fundstätte ist mir in Osterreich nicht bekannt. (MEIXNER)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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