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565. Fluorit aus den Gutensteiner Schichten N Stadelbach im
Drautal, Kärnten.
Im Zuge
der Bauarbeiten der Österreichischen Draukraftwerke A.G. im Bereich
Kellerberg-Stadlbach wurde in typischen Gutensteiner Schichten eine
eindeutig sedimentär angelegte Galenit-Vererzung zunächst erbohrt und später
auch durch einen Straßenbau aufgeschlossen, Die schichtig angelegte
Vererzung ist zum Teil sehr reich an Galenit; die vererzten Bänke
erreichen mehrere Meter Mächtigkeit. Beim Besuch dieser Fundstelle wurden
von Herrn Dr. G. H. LEUTE, Klagenfurt, östlich dieses Aufschlusses auch
einige alte Stollen festgestellt, die offensichtlich auf diese
Galenit-Vererzung angesetzt worden sind. Im Haldenmaterial fanden sich mit
Galenit vererzte Dolomite, die in Klüften neben grobkristallinem Calcit
auch bis zu 5 mm große Putzen und Kristalle von farblosem bis intensiv
violett gefärbtem Fluorit enthielten. Der Fluorit zeigt teils zonare
Farbverteilung und tritt in würfeligen Kristallen auf; er ist immer nach
Calcit aus der Lösung ausgeschieden worden. Auf den gleichen Fund scheint
sich eine kurze, sehr oberf1lichliche Notiz eines ungenannten Autors in
der Zeitschrift "Die Eisenblüte" Jg. 4 aus 1983 (I.c. S. 20) zu
beziehen, die laultet: Kellerberg bei Villach; "grobkörnige
Einsprengungen im Wettersteinkalk; aus einem alten Bleistollen (Entdeckung
beim Draukraftwerksbau)". Wie schon erwähnt, tritt die gegenständliche
Vererzung in einem anisischen Dolomit auf (und ist somit nicht zum
Wettersteinkalk zu rechnen). Der Fluorit ist darüber hinaus nicht
eingesprengt sondern ist in, das Gestein in einem wirren Netzwerk
durchziehenden, Calzitklüften ausgeschieden worden. Der Nachweis von
Fluorit im Niveau der Gutensteiner Schichten ist insofern von Bedeutung,
als Fluorit im gleichen stratigraphischen Horizont aus den Nördlichen
Kalkalpen von vielen Fundpunkten bekannt ist (GÖTZINGER, 1984), im
Drauzug aber bisher nur von wenigen Stellen beschrieben werden konnte
(Stein bei Dellach im Drautal, Lumkofel in den Lienzer Domiten).
(NIEDERMAYR)
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