|
352. Fluorit von St. Martin am Silberberg, Kärnten.
Mineralogisch
ist bisher aus den Eisenerzlagerstätten um St. Martin am Silberberg sehr
wenig bekannt. Sie gehören zum Hüttenberger Typus der Eisenspatvererzung;
K. A. REDLICH 1931, S.36, nennt aus dem Tauserbachgraben nördlich von St.
Martin einen "Sideritstock, dessen obere Partie überwiegend aus
Eisenglanz und Pyrit besteht". Dir. V. VAVROVSKY (Althofen) sammelte
auf der Halde oberm Ruppbauer und fand dort ein ganz hochinteressantes Stück:
ein etwas limonitisierter Eisenspat mit Pyrit, im Eisenspat eine einige mm
breite Kluft, und diese Kluft war mit farblosen, knapp 1 mm großen, würfeligen
Kristallen ausgekleidet. Selten sind auch Oktaeder daran sichtlich, wohl
als Abspaltung der oktaedrischen Spaltbarkeit. Wie danach zu vermuten, ist
das Mineraloptisch isotrop, mit n um 1,430, demnach Fluorit! Vom Hüttenberger
Erzberg selbst ist Fluorit bislang noch nicht direkt nachgewiesen worden.
St. Martin liegt etwa 6 km nördlich vom Hüttenberger Erzberg, und der
Eisenspat und auch Flußspat führende Steinbruch in Olsa bei Friesach,
vgl. H. MEIXNER 1967, S. 92, und 1968, S. 101/102, ist 11 km westlich vom
Hüttenberger Erzberg gelegen. Für diesen selbst haben wir seit wenigen
Jahren jedoch einen indirekten Flußspat-Nachweis in Form von winzigen
Pseudomorphosen von Kalzedon nach einem würfeligen Ursprungsmaterial, das
meines Erachtens nur Fluorit gewesen sein kann, vgl. MEIXNER 1969. -Ein
neuer direkter Nachweis aus einer benachbarten Lagerstätte desselben Typs
ist wieder ein wichtiger Fingerzeig! (MEIXNER)
|