|
1441) Tetraedrit vom
Katschnigalpe, Raimunda Alm, S St. Jakob im Lesachtal, Kärnten
Von Helmut Prasnik, St. Magdalen, erhielten wir vor einiger Zeit einige
kleine Erzproben einer bislang unbekannten Erzmineralisation vom
Katschnigalpl, NE der Raimunda Alm, im Sittmooser Graben bei St. Jakob im
Lesachtal. Das Material hatte Helmut Prasnik im Zuge einer gemeinsamen
Begehung mit Alfred Pichler, Viktring, aufgesammelt. Die Vererzung wird
auch im von der Geologischen Bundesanstalt in Wien herausgegebenen
"Handbuch der Lagerstätten der Erze, Industrieminerale und
Energierohstoffe Österreichs" (WEBER 1997) nicht erwähnt. Es handelt sich
dabei allerdings nur um einen kleinen Schurf, und es konnte
dementsprechend auch nur wenig Material geborgen werden.
Haupterz ist Fahlerz, und zwar Tetraedrit; der As-Anteil ist praktisch zu
vernachlässigen. Zusätzlich konnte noch Pyrit in Spuren festgestellt
werden. Gangart ist Calcit. An Sekundärmineralien konnte Helmut Prasnik
etwas Azurit und Malachit beobachten (Abb. 8). Die offenbar gangförmig
angelegte Vererzung scheint nach der Geologischen Karte 1:50.000, ÖK-Blatt
197/Kötschach der Geologischen Bundesanstalt in Wien, in leicht
dolomitischem Plenge-Kalk (Unterdevon bis Unterkarbon) aufzutreten. Mit
der bei WEBER (1997) kurz erwähnten, weiter südlich gelegenen,
polymetallischen Blei-Zink-Kupfer-Fluorit-Mineralisation von "Judengras"
scheint keinerlei Zusammenhang zu bestehen. Kleinräumige, in alter Zeit
gelegentlich auch beschürfte Fahlerz-Vererzungen sind in den Karnischen
Alpen (und auch im Südstamm der Karawanken) von verschiedenen Lokalitäten
bekannt geworden (siehe dazu NIEDERMAYR & PRAETZEL 1995), auch Nr. 1440 in
dieser Folge).
(Brandstätter/Niedermayr)
|