Brandstätter F. & G. Niedermayr / 2006

 

1441) Tetraedrit vom Katschnigalpe, Raimunda Alm, S St. Jakob im Lesachtal, Kärnten

Von Helmut Prasnik, St. Magdalen, erhielten wir vor einiger Zeit einige kleine Erzproben einer bislang unbekannten Erzmineralisation vom Katschnigalpl, NE der Raimunda Alm, im Sittmooser Graben bei St. Jakob im Lesachtal. Das Material hatte Helmut Prasnik im Zuge einer gemeinsamen Begehung mit Alfred Pichler, Viktring, aufgesammelt. Die Vererzung wird auch im von der Geologischen Bundesanstalt in Wien herausgegebenen "Handbuch der Lagerstätten der Erze, Industrieminerale und Energierohstoffe Österreichs" (WEBER 1997) nicht erwähnt. Es handelt sich dabei allerdings nur um einen kleinen Schurf, und es konnte dementsprechend auch nur wenig Material geborgen werden.
Haupterz ist Fahlerz, und zwar Tetraedrit; der As-Anteil ist praktisch zu vernachlässigen. Zusätzlich konnte noch Pyrit in Spuren festgestellt werden. Gangart ist Calcit. An Sekundärmineralien konnte Helmut Prasnik etwas Azurit und Malachit beobachten (Abb. 8). Die offenbar gangförmig angelegte Vererzung scheint nach der Geologischen Karte 1:50.000, ÖK-Blatt 197/Kötschach der Geologischen Bundesanstalt in Wien, in leicht dolomitischem Plenge-Kalk (Unterdevon bis Unterkarbon) aufzutreten. Mit der bei WEBER (1997) kurz erwähnten, weiter südlich gelegenen, polymetallischen Blei-Zink-Kupfer-Fluorit-Mineralisation von "Judengras" scheint keinerlei Zusammenhang zu bestehen. Kleinräumige, in alter Zeit gelegentlich auch beschürfte Fahlerz-Vererzungen sind in den Karnischen Alpen (und auch im Südstamm der Karawanken) von verschiedenen Lokalitäten bekannt geworden (siehe dazu NIEDERMAYR & PRAETZEL 1995), auch Nr. 1440 in dieser Folge).
(Brandstätter/Niedermayr)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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