1626) Arsenopyrit, Graphit und ein rosa gefärbter
Muskovit vom Pegmatitsteinbruch am Wolfsberg bei Spittal an der Drau,
Millstätter Seenrücken, Kärnten.
Der seit 1973 aufgelassene Feldspatbruch am Wolfsberg
bei Spittal an der Drau baute auf einem der phosphathaltigen Pegmatite
des Millstätter Seenrückens (WALTER 1998). Im Fundmaterial eines der
Autoren (Ch. Auer) aus dem Jahr 2008 fanden sich zwei Mineralspezies,
die bisher noch nicht aus diesem Bruch beschrieben wurden: Arsenopyrit
und Graphit. Letzterer bildet schwärzliche, kugelig-knollige Aggregate
geringer Größe (max. 0,5 mm), die in ein weißes Karbonat und farblosen
Muskovit eingewachsen sind. Die Aggregate erinnern auf den ersten Blick
an Eisensulfide, besitzen aber im Gegensatz zu diesen eine sehr geringe
Härte. Die Identifizierung erfolgte durch eine PXRD-Analyse. Die
kugelige Ausbildung erscheint ungewöhnlich, ist aber auch aus
metamorphen Karbonatgesteinen bekannt. Kugeliger Graphit in identischer
Ausbildung wurde von einem der Autoren (Ch. Auer) auch in Stücken vom
Phosphatpegmatit am Hahnenkofel, Millstätter See, beobachtet.
Der Arsenopyrit ist im Quarz in Form von bis zu 2 mm großen Kristallen
mit typisch doppelkeilförmiger Ausbildung eingewachsen (SXRD-analysiert).
Als Begleiter fand sich etwas kugeliger Graphit.
Von den Mineralien, die bereits aus dem Feldspatbruch am Wolfsberg
bekannt sind, konnten im Fundmaterial Apatit, Brasilianit, Siderit,
Wardit und andere (alle im Mikromountformat) nachgewiesen werden.
Im Rahmen einer Exkursionsführung für eine Gruppe ungarischer
Mineraliensammler fand Frau Regina Körmendy, Budapest, im Bereich der
großen Kaverne des Steinbruchs darüber hinaus einen Pegmatitblock mit
ungewöhnlich rosa bis intensiv rot gefärbten Glimmerlagen (Abb. 11).
Zuerst wurde, da auch im selben Pegmatitzug am Millstätter Seenrücken
Spodumen gefunden wurde, an einen Lithium-haltigen Glimmer, z. B.
Lepidolith, gedacht. Wie eine mittels Laserablation durchgeführte
massenspektroskopische Analyse dieses roten Glimmers ergab, konnten die
leichten Elemente Lithium und Beryllium nur in Spuren nachgewiesen
werden: Lithium 23 ppm und Beryllium 21 ppm. Ein Lithiumglimmer ist also
auszuschließen. Oberflächenpräparate dieses Glimmers wurden mittels EDS
auf Hauptelemente hin überprüft, dabei konnte eine mikroskopisch kleine
Erzimprägnierung des Muskovits festgestellt werden. So treten zahlreiche
meist um einen Mikrometer kleine Galenit-Einschlüsse im Glimmer auf, auf
einer Probe konnte sogar ein Korn von gediegen Gold nachgewiesen werden.
In einem Anschliff, der ungefähr senkrecht zur Ebene einer Glimmerlage
angefertigt wurde, konnten mittels EDS- und EMS-Analysen dünne
Sideritlagen, die einen Mangangehalt von rund 5 Gew.-% MnO aufweisen,
gefunden werden (Abb. 12). Zusätzlich kommen im Glimmer bereichsweise
kleine Apatitkörner vor, die nach EMS-Analysen einen mittleren
Mangangehalt von 1,3 Gew.-% MnO aufweisen. Somit könnte ein Zusammenhang
zwischen der Rotfärbung der Glimmer und der Anwesenheit von Mangan
(Mn2+) bestehen. Es wäre möglich, dass diese rosa bis intensiv rot
erscheinenden Glimmer selber gar nicht gefärbt sind, sondern die
Glimmerpakete durch mikroskopisch dünne Lagen von einem Manganhaltigen
Karbonat, das zwischen den Muskovitplättchen eingelagert ist, ihre Farbe
erhalten.
(Brandstätter/Kolitsch/Walter/Auer)