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322. Bleiglanz aus dem Pegmatit-Steinbruch in der
Lieserschlucht bei Spittal / Drau, K.
Es ist
ungewöhnlich, daß eine Bleiglanzpartie von 1 cm Durchmesser beschrieben
wird, völlig überflüssig aus bleihöffigen Gebieten, etwa des
Drauzuges. Ganz was anderes ist es jedoch, wenn es sich um Erze in den
Pegmatiten der Ostalpen oder der Böhmischen Masse handelt. In solchen
Vorkommen sind bei uns, wenigstens bisher, sulfidische oder arsenidische
Erze wie auch gediegene Metalle ausgesprochene Seltenheiten. So hat ein
Fund Bedeutung, schon 1956 von Dr. W. HABENICHT (Velden) im Feldspatbruch
in der Lieserschlucht gemacht, 1967 mir zur Untersuchung übergeben.
Zwischen rauchgrauem Pegmatitquarz und weißern Oligoklas ist ein
grobspaltiges Nest (Spaltungen fast 1 cm durchgehend) von Bleiglanz
eingewachsen. Die Spittaler Pegmatite (Lieserschlucht und Stbr. am
Wolfsberg) sind -hier sei von den Nb-Ta-und U-Mineralen sowie den seltenen
Phosphaten abgesehen -bisher wegen der ungewöhnlichen Siderit -Führung
bemerkenswert; auch Spuren von Kupferkies sind damit schon beobachtet
worden. Es ist wohl kein reiner Zufall, daß die nahe gelegenen
Kalksilikatgesteinsbildungen ("Eklogit") in der Lieserschlucht
ebenfalls Spuren von Bleiglanz, Zinkblende, Kupfer- und Magnetkies,
vergleiche H. MEIXNER, 1934, S. 17/18, geliefert haben. Parallelen mit
Siderit und Analcim hat der Ausbruch des Wolfsbergtunnels ergeben, vgl. H.
MEIXNER, 1973, S. 102. Der Nachweis von Bleiglanz in einem unserer
Pegmatite hat genetisches Interesse über dieses Vorkommen hinaus. Dem
Amazonit im Pegmatit von der Pack, vgl. A. ALKER, 1959, S. 1, wird ein
Pb-Gehalt nachgesagt und aus demselben Pegmatit ist auch als sekundäres
Pb-Mineral Pyromorphit, vgl. H. MEIXNER, 1973, S. 132/133, nachgewiesen
worden. (MEIXNER)
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