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528. Amethyst vom Schober Eissig, Hafnergruppe, Kärnten.
Amethyst
wurde in den letzten Jahren von den verschiedensten alpinen Fundstellen
beschrieben und ist neuerdings auch in hervorragenden Kristallen und
Kristallgruppen vom altbekannten Fundort vom Saurüssel im Mörchner Kar,
Zemmgrund/Zillertaler Alpen, sichergestellt worden. Fleckige, teils sehr
intensive violette Färbung, Skelett-und Zepterbildung und
normal-rhomboedrischer Habitus sind die Charakteristika der alpinen
Amethyste. Eine davon abweichende Ausbildung zeigt ein Amethyst-Neufund
von Herm F. HOLZBAUER -GROBLACHER, Viktring, aus einer Kluft im Gneis der
Nordwand des Schober Eissig in der Hafnergruppe. Die Amethyste von dieser
Fundstelle sind relativ hell gefärbt und weisen eine zonare, selten
fleckige Farbverteilung auf. Im Gegensatz zu allen bisher bekannten
alpinen Vorkommen zeigen diese Amethyste Tessiner Habitus und bilden bis
zu 5 cm lange Kristalle und schilfig verwachsene Kristall-Aggregate (ähnlich
den in Sammlerkreisen so begehrten Amethysten von Porkura). Obwohl im
Inneren oft klar und einschlußarm, sind sie von einer 1-2 mm dicken,
teils milchig-trüben Hüllzone umgeben und zeigen eine matte Oberfläche;
dies weist auf Korrosion durch die Kluftlösung hin. Die Amethyste waren
alle lose im in der Kluft enthaltenen Chloritsand eingebettet. Auf die von
anderen alpinen Amethyst-Vorkommen abweichende Tracht sei hier besonders
hingewiesen; es wäre sicher lohnenswert, wenn der genannte Bereich auf
seine Kluftmineral-Führung hin genauer angesehen werden würde. (NIEDERMAYR)
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