Niedermayr G. / 1983

 

528. Amethyst vom Schober Eissig, Hafnergruppe, Kärnten.

  Amethyst wurde in den letzten Jahren von den verschiedensten alpinen Fundstellen beschrieben und ist neuerdings auch in hervorragenden Kristallen und Kristallgruppen vom altbekannten Fundort vom Saurüssel im Mörchner Kar, Zemmgrund/Zillertaler Alpen, sichergestellt worden. Fleckige, teils sehr intensive violette Färbung, Skelett-und Zepterbildung und normal-rhomboedrischer Habitus sind die Charakteristika der alpinen Amethyste. Eine davon abweichende Ausbildung zeigt ein Amethyst-Neufund von Herm F. HOLZBAUER -GROBLACHER, Viktring, aus einer Kluft im Gneis der Nordwand des Schober Eissig in der Hafnergruppe. Die Amethyste von dieser Fundstelle sind relativ hell gefärbt und weisen eine zonare, selten fleckige Farbverteilung auf. Im Gegensatz zu allen bisher bekannten alpinen Vorkommen zeigen diese Amethyste Tessiner Habitus und bilden bis zu 5 cm lange Kristalle und schilfig verwachsene Kristall-Aggregate (ähnlich den in Sammlerkreisen so begehrten Amethysten von Porkura). Obwohl im Inneren oft klar und einschlußarm, sind sie von einer 1-2 mm dicken, teils milchig-trüben Hüllzone umgeben und zeigen eine matte Oberfläche; dies weist auf Korrosion durch die Kluftlösung hin. Die Amethyste waren alle lose im in der Kluft enthaltenen Chloritsand eingebettet. Auf die von anderen alpinen Amethyst-Vorkommen abweichende Tracht sei hier besonders hingewiesen; es wäre sicher lohnenswert, wenn der genannte Bereich auf seine Kluftmineral-Führung hin genauer angesehen werden würde. (NIEDERMAYR)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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