Ertl A. & F. Brandstätter / 2005

  1396) Ullmannit-Willyamit von Stelzing bei Lölling, Saualpe, Kärnten

Bereits im Jahre 1991 wurde in dem Phlogopitmarmor-Straßenaufschluss in der Stelzing bei Lölling, von dem bereits eine As-Vererzung mit Realgar und ged. Arsen beschrieben wurde (TAUCHER 1992, GÖD und ZEMANN 2000), ein Marmor-Handstück aufgesammelt, welches neben dünnen Pyrit-Markasit-Äderchen, Quarz und Kaolinit, auch graue, eingesprengte, metallisch glänzende Erzbutzen (bis 5 mm), sowie undeutliche pseudo-kubische, eingewachsene Kristalle bis 2 mm Durchmesser zeigt. Eine röntgenographische Untersuchung ergab, dass es sich bei diesem Erz um ein Mineral der Ullmannit-Gersdorffit-Reihe handeln muß. Eine anschließende EDS-Analyse*) erbrachte den Nachweis von S, Sb, Ni, Co und untergeordnet noch wenig As. Das Ullmannit-Endglied hat die Formel NiSbS und das seltenere Willyamit-Endglied hat die Formel CoSbS. Ni und.Co sind in unserer Probe mengenmäßig ungefähr gleich hoch. Daher kann dieses Sulfid der Ullmannit-Willyamit Mischungsreihe zugeordnet werden. Eine genaue Zuordnung zu Co-reichem Ullmannit oder Ni-reichem Willyamit ist erst durch weitere Untersuchungen möglich. Es war überraschend, dass in den As-reichen und Sb-armen Marmorbrekzien (GÖD und ZEMANN 2000) auch der Nachweis eines Sb-reichen Sulfides gelang.
1869 wurden im Löllinger Revier bei Hüttenberg bis über 1 cm große, sehr gut ausgebildete, flächenreiche Ullmannit-Zwillingskristalle in Baryt eingewachsen und mit Pyrit vergesellschaftet, gefunden (ZEPHAROVICH 1873, HINTZE 1904).
(Ertl / Brandstätter)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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