Brandstätter F. & G. Niedermayr / 1996

 

1005. Gediegen Gold aus dem Bereich des Weinsberger Ofens auf der Saualpe, Kärnten.

  Die Goldvererzungen in der Kliening, an der Ostseite der Saualpe, sind seit langem bekannt (WIESSNER 1950). Über ein neues Vorkommen von ged. Gold auf der Westseite der Saualpe, aus dem Bereich des Weinsberger Baches zwischen Breitofner Hütte und Weißberger Hütte, soll hier berichtet werden. Von Herrn Wilhelm NIEMETZ, Wien, erhielten wir eine kleine Quarzitprobe, die mit winzigen Körnchen ged. Goldes relativ reichlich durchsetzt ist. Für die Überlassung der Probe und für zweckdienliche Hinweise sei dem Genannten auch an dieser Stelle recht herzlich gedankt. Das Material wurde von ihm im Bereich des Weinsberger Grabens bei der Suche nach Quarzkristallen zufällig gefunden. Die geologische Karte der Saualpe (1:25.000, Geologische Bundesanstalt Wien) weist in diesem Gebiet hauptsächlich Schiefergneise (Typ Geierkogel), mit geringmächtigen linsenförmigen Einlagerungen von Eklogiten bis Eklogitamphiboliten sowie Disthenflasergneise aus. Die maximal 0,1 mm großen, gerundeten bis unregelmäßig gezackten Goldkörnchen sind in diskreten Lagen neben Chalkopyrit und Arsenopyrit in dem feinkörnigen und gut geschichteten quarzitischen Gestein eingewachsen. Eine EDS-Analyse (Tab.l) ergab, daß das Gold relativ niedrige Silbergehalte aufweist.

                              Kom1                                       Korn 2 

                Gew.-%              At.-%            Gew.-%                 At.-%

Ag             5,4                      9,4                  3,3                     5,8

Au           94,6                    90,6                 96,7                    94,2

Tab. 1: Quantitative EDS-Ana1yse zweier Körnchen von gediegen Gold aus dem Bereich des Weinsberger Ofens, Saualpe, Kärnten.

In diesem Zusammenhang ist vielleicht von Interesse, daß erst kürzlich BIERMANN (1995) in der Festschrift der Kärntner Landsmannschaft zum 10. Oktober (1920-1995) in einem Artikel über "Fremde im Bergbau. Spuren von Walen (Walchen, Wälschen) in der Norischen Region" über einen von ihm vermuteten" Walenstein" ( = Stein mit Steinritzungen, die auf Privatmarkierungen welscher oder anderer selbständig arbeitender Knappen, ,Freigrübler', zurückgeführt werden) auf der Saualpe berichtet hat. Im gleichen Artikel nennt er eine im Kärntner Landesarchivaufbewahrte Handschrift, in der u. a. ein Fundplatz in St. Walpurgen bei St. Johann am Brückl genannt wird: "dort findest du Gold genug". Sollten dies tatsächlich Hinweise auf ehemals entdeckte Anzeichen einer Goldvererzung an der Westseite der Saualpe sein, wie sie hier nun aktuell vorgelegt werden können? (BRANDSTÄTTER/NIEDERMAYR)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

zurück....