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1005. Gediegen Gold aus dem Bereich des Weinsberger Ofens
auf der Saualpe, Kärnten.
Die Goldvererzungen in der Kliening, an der Ostseite der Saualpe, sind
seit langem bekannt (WIESSNER 1950). Über ein neues Vorkommen von ged.
Gold auf der Westseite der Saualpe, aus dem Bereich des Weinsberger Baches
zwischen Breitofner Hütte und Weißberger Hütte, soll hier berichtet
werden. Von Herrn Wilhelm NIEMETZ, Wien, erhielten wir eine kleine
Quarzitprobe, die mit winzigen Körnchen ged. Goldes relativ reichlich
durchsetzt ist. Für die Überlassung der Probe und für zweckdienliche
Hinweise sei dem Genannten auch an dieser Stelle recht herzlich gedankt.
Das Material wurde von ihm im Bereich des Weinsberger Grabens bei der
Suche nach Quarzkristallen zufällig gefunden. Die geologische Karte der
Saualpe (1:25.000, Geologische Bundesanstalt Wien) weist in diesem Gebiet
hauptsächlich Schiefergneise (Typ Geierkogel), mit geringmächtigen
linsenförmigen Einlagerungen von Eklogiten bis Eklogitamphiboliten sowie
Disthenflasergneise aus. Die maximal 0,1 mm großen, gerundeten bis
unregelmäßig gezackten Goldkörnchen sind in diskreten Lagen neben
Chalkopyrit und Arsenopyrit in dem feinkörnigen und gut geschichteten
quarzitischen Gestein eingewachsen. Eine EDS-Analyse (Tab.l) ergab, daß
das Gold relativ niedrige Silbergehalte aufweist.
Kom1
Korn 2
Gew.-%
At.-%
Gew.-%
At.-%
Ag
5,4
9,4
3,3
5,8
Au
94,6
90,6
96,7
94,2
Tab. 1: Quantitative EDS-Ana1yse zweier Körnchen von
gediegen Gold aus dem Bereich des Weinsberger Ofens, Saualpe, Kärnten.
In
diesem Zusammenhang ist vielleicht von Interesse, daß erst kürzlich
BIERMANN (1995) in der Festschrift der Kärntner Landsmannschaft zum 10.
Oktober (1920-1995) in einem Artikel über "Fremde im Bergbau. Spuren
von Walen (Walchen, Wälschen) in der Norischen Region" über einen
von ihm vermuteten" Walenstein" ( = Stein mit Steinritzungen,
die auf Privatmarkierungen welscher oder anderer selbständig arbeitender
Knappen, ,Freigrübler', zurückgeführt werden) auf der Saualpe berichtet
hat. Im gleichen Artikel nennt er eine im Kärntner
Landesarchivaufbewahrte Handschrift, in der u. a. ein Fundplatz in St.
Walpurgen bei St. Johann am Brückl genannt wird: "dort findest du
Gold genug". Sollten dies tatsächlich Hinweise auf ehemals entdeckte
Anzeichen einer Goldvererzung an der Westseite der Saualpe sein, wie sie
hier nun aktuell vorgelegt werden können? (BRANDSTÄTTER/NIEDERMAYR)
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