Niedermayr G. / 1988

 

706. Heulandit auf Prehnit von der "Irregger Schwaig" auf der Saualpe, Kärnten.

  Schon vor Jahren hat H. MEIXNER über die Neuauffindung des in alten Museumssammlungen zwar dokumentienen, aber mehr als 100 Jahre verschollenen Prehnitvorkommens "aus den Saualpen in Kärnten" (MOHS, 1804), das nach ROSTHORN und CANAVAL (1853) in der Gegend der Irregger Schwaig liegen sollte, berichtet. Die schönen Neufunde von F. GRÖBLACHER-HOLZBAUER, Viktring, sichenen damals nicht nur die alte fragliche Fundortangabe, sondern erbrachten auch den Ersmachweis des seltenen Faserzeoliths Ferrierit für Kärnten Material des Prehnitvorkommens von der Irregger Schwaig aus dem vergangenen Jahrhunden befindet sich auch in der Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien. Nach den alten Inventaraufzeichnungen handelt es sich dabei auch um Stücke, die bereits vor 1806vor der Anlage des ersten Kataloges unserer Sammlung (dem "Catalogus Stützianus") sich im Besitz des damaligen k. k. Naturalien Cabinets befunden haben und somit wohl aus der ersten mineralogischen Erforschungsperiode der Saualpe stammen müssen (vgl. MEIXNER, 1980). Bei einer Durchsicht dieses Materials, das den Prehnit in für diesen Fundort typischen, bis 2 cm großen, hahnenkammartig verwundenen, kugeligen Aggregaten zeigt, ließen sich neben Epidot auch 2 mm dicke Beläge feinfaserigen und seidigglänzenden Ferrierits sowie in einem Fall auch von Heulandit beobachten. Auch die von MOHS (1804) beschriebene Prehnitstufe aus der Van der Null'schen Mineraliensammlung zeigt die charakteristischen feinfaserigen Beläge von Ferrierit über Prehnit. Auch dieses Stück kam durch Ankauf dieser großen Sammlung 1828 in den Bestand des k. k. Naturalien Cabinets und ist hier unter der Nummer A.n.712 inventarisien. Ferrierit und Heulandit wurden röntgenographisch überprüft (vgl. HINTZE, Handbuch der Mineralogie, Ergänzungsband III, S. 448/449!). Der Heulandit bildet trübweiß durchscheinende, etwa I mm große, dicktafelig plumpe Kristalle mit den Formen {010}, {001}, {101} und {110} (Abb. 3 ). Da MEIXNER ( 1980) in der gleichen Paragenese auch Klinoptilolith angibt, scheinen hier beide Zeolithe aufzutreten. Die an den mir vorliegenden Stücken feststellbare Mineralabfolge lautet: Epidot Prehnit Heulandit und Ferrierit. Mineralgesellschaft und Mineralsukzession sind typisch für die Kluftmineralisationen in den Eklogiten und Amphiboliten der Saualpe. Zeolithe sind hier jedenfalls als relativ niedrigtemperierte Spätausscheidungen zu betrachten und mittlerweile auch von einigen anderen Prehnitmineralisationen dieses Bereiches bekannt. (NIEDERMAYR)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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