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706. Heulandit auf Prehnit von der "Irregger Schwaig"
auf der Saualpe, Kärnten.
Schon
vor Jahren hat H. MEIXNER über die Neuauffindung des in alten
Museumssammlungen zwar dokumentienen, aber mehr als 100 Jahre
verschollenen Prehnitvorkommens "aus den Saualpen in Kärnten" (MOHS,
1804), das nach ROSTHORN und CANAVAL (1853) in der Gegend der Irregger
Schwaig liegen sollte, berichtet. Die schönen Neufunde von F. GRÖBLACHER-HOLZBAUER,
Viktring, sichenen damals nicht nur die alte fragliche Fundortangabe,
sondern erbrachten auch den Ersmachweis des seltenen Faserzeoliths
Ferrierit für Kärnten Material des Prehnitvorkommens von der Irregger
Schwaig aus dem vergangenen Jahrhunden befindet sich auch in der Sammlung
des Naturhistorischen Museums in Wien. Nach den alten
Inventaraufzeichnungen handelt es sich dabei auch um Stücke, die bereits
vor 1806vor der Anlage des ersten Kataloges unserer Sammlung (dem "Catalogus
Stützianus") sich im Besitz des damaligen k. k. Naturalien Cabinets
befunden haben und somit wohl aus der ersten mineralogischen
Erforschungsperiode der Saualpe stammen müssen (vgl. MEIXNER, 1980). Bei
einer Durchsicht dieses Materials, das den Prehnit in für diesen Fundort
typischen, bis 2 cm großen, hahnenkammartig verwundenen, kugeligen
Aggregaten zeigt, ließen sich neben Epidot auch 2 mm dicke Beläge
feinfaserigen und seidigglänzenden Ferrierits sowie in einem Fall auch
von Heulandit beobachten. Auch die von MOHS (1804) beschriebene
Prehnitstufe aus der Van der Null'schen Mineraliensammlung zeigt die
charakteristischen feinfaserigen Beläge von Ferrierit über Prehnit. Auch
dieses Stück kam durch Ankauf dieser großen Sammlung 1828 in den Bestand
des k. k. Naturalien Cabinets und ist hier unter der Nummer A.n.712
inventarisien. Ferrierit und Heulandit wurden röntgenographisch überprüft
(vgl. HINTZE, Handbuch der Mineralogie, Ergänzungsband III, S. 448/449!).
Der Heulandit bildet trübweiß durchscheinende, etwa I mm große,
dicktafelig plumpe Kristalle mit den Formen {010}, {001}, {101} und {110}
(Abb. 3 ). Da MEIXNER ( 1980) in der gleichen Paragenese auch
Klinoptilolith angibt, scheinen hier beide Zeolithe aufzutreten. Die an
den mir vorliegenden Stücken feststellbare Mineralabfolge lautet: Epidot →Prehnit
→Heulandit
und Ferrierit. Mineralgesellschaft und Mineralsukzession sind typisch für
die Kluftmineralisationen in den Eklogiten und Amphiboliten der Saualpe.
Zeolithe sind hier jedenfalls als relativ niedrigtemperierte Spätausscheidungen
zu betrachten und mittlerweile auch von einigen anderen
Prehnitmineralisationen dieses Bereiches bekannt. (NIEDERMAYR)
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