Meixner H. / 1981 |
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510. Besonders ansehnliche Kluftminerale an pegmatitisch
injiziertem Eklogit, mit Marmor, von der Ramihalt auf der Saualpe, Kärnten.
Die pegmatitische Injektion führte zur Bildung von 2 X 5
cm bis 3 X 18 cm großen, dunkelgrünen Amphibol-xx, die entweder von
Feldspat ( Albit ) oder von grobspätigem Kalkspat verkittet wurden.
Stengelige Hornblende-xx laufen in 1 bis 2 cm lange, farblose bis weiße
Amianth-Büschel aus. Die weißen, öfters etwas limonitisch angefärbten
Albit-xx sind 2 bis 3 bis 10 bis 12 cm groß und flächenreich, jedoch so
verätzt, daß keine genaueren Messungen möglich waren. Trotz vieler
Versuche gelang mir keine sichere Klärung der Flächenlagen, da auch die
Spaltungen schlecht zu sehen waren und nichts zerschlagen werden durfte.
Am wahrscheinlichsten scheinen mir tafelige Kristalle nach M(010), mit
P(001), 1(110) und T(110) neben weiteren Flächen; manchmal scheint aber
auch ein Periklin-Habitus nicht ausgeschlossen. Zwischen Hornblende und
Albit liegen bis fast handgroße braungelbe Titanit-xx, z. T. in
Briefumschlagform, und bis 8 cm große, mehrere Millimeter dicke
Ilmenit-Tafeln. Auch bis 1 cm große, prismatische Apatit-xx kamen mit
vor; ein 7X5 mm großer, weißer Apatit-xx war einer Ilmenit-Tafel
aufgewachsen. Von hier als Seltenheit bezeichnet, bekam ich von Dir.
LEITNER eine Probe von stark umgewandeltem Eklogit mit Epidot, Chlorit und
Albit, wo in einer Kluft weiße, prismatische, bis 17 mm lange und 1 bis
2,5 mm dicke Kristalle mit quadratischem Querschnitt auftraten, die von
ihm als Skapolith (nach einer optischen Kontrolle) bezeichnet worden sind.
Solchen Skapolith haben wir in gleichartigen Paragenesen bereits mehrfach
im Saualpengebiet angetroffen. Da nur wenig Material vorlag, habe ich bloß
eine Probe davon optisch untersucht und war über die dabei gefundenen
Eigenschaften recht verwundert. Unter dem Mikroskop ergab sich ein
einheitliches, völlig farbloses Mineral, oft stengelig-brettförnig, mit
stets gerader Auslöschung, mit nß in der Längsrichtung,
meist negativ. Doch beim Wälzen unter dem Deckglas in einer zähen Flüssigkeit
war dann immer wieder der Wechsel zu positiv zu beobachten. Demgemäß
liegt die Achsenebene senkrecht zur Längsrichtung nß, es
tritt ein mittelgroßer Achsenwinkel auf, 2 Vγ= 42° (gemessen und
ausgewertet mit der SCHWARZMANNSchen Achsenwinkelskala), nß =
1,680 (Na), die Doppelbrechung beträgt etwa 0,010, nγ muß
also um 1,690 liegen. Nach den Tabellenwerken konnte man an einen sehr
eisenarmen Pumpellyit (Lotrit) denken, was mir zunächst recht
unwahrscheinlich erschienen ist. Frau Doz. Dr. E. Ch. KIRCHNER hat
daraufhin an einem anderen "tetragonalen" Kristallfragment eine
röntgenographische Pulveruntersuchung vorgenommen und -völlig unabhängig
-als Ergebnis ein Gemenge etwa im Verhältnis 1:1 von Pumpellyit und
Prehnit erhalten! Nachträgliche optische Kontrollen haben in meinen Präparaten
keinen Prehnit auffinden lassen. Insgesamt handelt es sich bei unserem Vorkommen offensichtlich um Pseudomorphosen nach Skapolith, wobei dieses Mineral in Pumpellyit Prehnit umgewandelt worden ist. Dieser Befund kann vielleicht einmal petrologisch ausgewertet werden. Eine ganz nahe örtliche Verbindung zwischen Pumpellyit in
Feldspatgängen und Prehnit in Klüften im selben amphibolitisierten
Eklogit von der Irregger Schweig auf der Saualpe, Kärnten, ist kürzlich
von MEIXNER, 1980a (35a), beschrieben worden. Ein dazu völlig
gleichartiges Vorkommen sowohl von Prehnit als auch von Pumpellyit ist
inzwischen bei der Münzhütte ( = Zechhütte) auf der Lavanttaler Seite
der Saualpe von F . HOLZBAUER-GRÖBLACHER entdeckt worden und hier in
Bearbeitung. Auf einem Gneis derselben Fundstätte (Ramihalt!) (Erstfund
von W. OCWIRK, Wolfsberg) sitzen bis 1 cm lange, 1 bis 2 mm dicke, weiße,
z. T. garbig verwachsene, stengelige Kristalle. LEITNERS Vermutung auf
Skolezit wurde durch meine optische Untersuchung bestätigt. Es sind wohl
die schönsten Skolezite, die wir bisher aus Ostkärnten kennen. Neben dem
Skolezit, z. T. über ihm, lagern fast schwarze Chlorit-Rosetten in
kugelig-wurmförnigen Aggregaten. Benachbart ist am Belegstück eine
Albit-Gangfüllung zu bemerken. Neben den pegmatitischen Injektionen bei
der Ramihalt sind auch Quarzgänge aufgetreten. Sie lieferten nur bis 5 X
2 cm großen Bergkristall und 2 bis 3 cm große, dunkel braunschwarze
Kristalle. Nach Messungen mit einem Anlegegoniometer sind es verzerrte
Pentagondodekaeder (210) von offensichtlich ursprünglich Pyrit .Im
Anschliff ist ein Kern von Pyrit zu sehen, der außen eine bis 2 mm dicke
Rinde von Lepidokrokit besitzt, also offensichtlich Verwitterung mit
teilweiser Pseudomorphosierung.
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