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1475) Korund (Saphir) in Kyanit und Margarit von der Prickler Halt,
Saualpe, Kärnten.
Aus den Begleitgesteinen der Ultrabasite in der Plankogelserie stammen
einige Funde von Korund in unterschiedlicher Paragenese (vgl.
MEIXNER1975b): Korund kommt als Einschluss in den großen Granatkristallen
vom "Unteren Grabner" bei Lölling vor und vom selben Fundort stammt ein
Granat-Korund-Margarit-Leuchtenbergit-Fels. Weiters findet man Korund im
Biotit-Chloritschiefer, der schwarze Turmalinnadeln führt, vom Plankogel
bei Hüttenberg und in den Gesteinen beim Ultrabasitrand vom Liebigkogel
bei Pölling in der Paragenese mit Margarit und Granat.
In einem Kalksilikatgestein südöstlich von Mosinz tritt Korund in der
Paragenese mit Skapolith, Biotit und basischem Plagioklas auf (MEIXNER
1975b).
Über Korund aus den Eklogit-faziellen metamorphen Gesteinen der Saualpe
wurde bisher nicht berichtet. Im Hangschutt knapp unterhalb der als
Prickler-Halt bezeichneten Typuslokalität des Zoisits sammelte Frau
Margret Raditschnig, Klagenfurt, ein 6 x 4 x 1 cm großes, tafeliges,
hellblau gefärbtes Kyanit-Aggregat. Auf einer Seite stecken zahlreiche
plattige Kyanitkristalle und dünnstängeliger Zoisit in einer
Quarz-Hellglimmermatrix, während die andere Seite aus einem tafeligen
Kyanit-Einkristall besteht, der auf seiner Spaltfache(100) mit Hellglimmer
belegt ist. In diesem Kyanitkristall sind zahlreiche bis2 mm große,
dunkelblau gefärbte Körner eingeschlossen, die als Härtlinge mitstarkem
Relief aus dem Kyanit ragen (Abb. 2). Die Röntgendiffraktometrie bestätigt
den bereits von der Finderin geäußerten Verdacht auf Korund. Der
Hellglimmer konnte röntgenographisch als Margarit bestimmt werden. Nach
der EDS-Analyse liegt hier Margarit mit rund 17 Mol.-% Paragonit-Anteil
vor.
Der Korund von der Prickler Halt ist morphologisch teils undeutlich
begrenzt, zeigt aber den typischen tonnenförmigen Habitus. Die
kristallographische c-Achse der Korundkristalle ist nicht eingeregelt. Es
liegen unterschiedliche Orientierungen, nämlich parallel, aber auch
senkrecht und schräg zur Spaltfläche(100) des Kyanits vor. Teilweise ist
der tiefblau gefärbte Korund völlig frei von Einschlüssen und klar und
könnte demnach als Saphir angesprochen werden. Die teils unregelmäßigen
Begrenzungen am Kontakt von Korund und Kyanit lassenden Schluss zu, dass
Korund auf Kosten von Kyanit kristallisierte. Zur selben Zeit könnte auch
Margarit gebildet worden sein, da der Korund ebenfalls als
Berührungsparagenese mit Margarit vorliegt. (Walter)
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