Walter F. / 2007                                                     

 

1475) Korund (Saphir) in Kyanit und Margarit von der Prickler Halt, Saualpe, Kärnten.

Aus den Begleitgesteinen der Ultrabasite in der Plankogelserie stammen einige Funde von Korund in unterschiedlicher Paragenese (vgl. MEIXNER1975b): Korund kommt als Einschluss in den großen Granatkristallen vom "Unteren Grabner" bei Lölling vor und vom selben Fundort stammt ein Granat-Korund-Margarit-Leuchtenbergit-Fels. Weiters findet man Korund im Biotit-Chloritschiefer, der schwarze Turmalinnadeln führt, vom Plankogel bei Hüttenberg und in den Gesteinen beim Ultrabasitrand vom Liebigkogel bei Pölling in der Paragenese mit Margarit und Granat.
In einem Kalksilikatgestein südöstlich von Mosinz tritt Korund in der Paragenese mit Skapolith, Biotit und basischem Plagioklas auf (MEIXNER 1975b).
Über Korund aus den Eklogit-faziellen metamorphen Gesteinen der Saualpe wurde bisher nicht berichtet. Im Hangschutt knapp unterhalb der als Prickler-Halt bezeichneten Typuslokalität des Zoisits sammelte Frau Margret Raditschnig, Klagenfurt, ein 6 x 4 x 1 cm großes, tafeliges, hellblau gefärbtes Kyanit-Aggregat. Auf einer Seite stecken zahlreiche plattige Kyanitkristalle und dünnstängeliger Zoisit in einer Quarz-Hellglimmermatrix, während die andere Seite aus einem tafeligen Kyanit-Einkristall besteht, der auf seiner Spaltfache(100) mit Hellglimmer belegt ist. In diesem Kyanitkristall sind zahlreiche bis2 mm große, dunkelblau gefärbte Körner eingeschlossen, die als Härtlinge mitstarkem Relief aus dem Kyanit ragen (Abb. 2). Die Röntgendiffraktometrie bestätigt den bereits von der Finderin geäußerten Verdacht auf Korund. Der Hellglimmer konnte röntgenographisch als Margarit bestimmt werden. Nach der EDS-Analyse liegt hier Margarit mit rund 17 Mol.-% Paragonit-Anteil vor.
Der Korund von der Prickler Halt ist morphologisch teils undeutlich begrenzt, zeigt aber den typischen tonnenförmigen Habitus. Die kristallographische c-Achse der Korundkristalle ist nicht eingeregelt. Es liegen unterschiedliche Orientierungen, nämlich parallel, aber auch senkrecht und schräg zur Spaltfläche(100) des Kyanits vor. Teilweise ist der tiefblau gefärbte Korund völlig frei von Einschlüssen und klar und könnte demnach als Saphir angesprochen werden. Die teils unregelmäßigen Begrenzungen am Kontakt von Korund und Kyanit lassenden Schluss zu, dass Korund auf Kosten von Kyanit kristallisierte. Zur selben Zeit könnte auch Margarit gebildet worden sein, da der Korund ebenfalls als Berührungsparagenese mit Margarit vorliegt. (Walter)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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