|
534.
Scheelit vom Mischlinggraben bei Bad St. Leonhard im Lavanttal, Kärnten.
Von
Herrn Dr. G. H. LEUTE, Klagenfurt, dem bereits eine Reihe von Hinweisen
auf interessante Kärntner Mineralneufunde zu verdanken sind, erhielt der
Verfasser vor einiger Zeit Stücke mit graugrüner, grobstrahliger
Hornblende aus dem NE-Bereich der Saualpe. Die Stufen wurden im
Haldenmaterial der ehemaligen Arsenkiesbaue im Bereich des Gehöftes vlg.
Schein im oberen Mischlinggraben bei Bad St. Leonhard im Lavanttal von Dr.
G. H. LEUTE, Dir. V. VAVROVSKY und Prof. F. STEFAN gesammelt. Den Findern
waren in Zwickelfüllungen zwischen den Hornblendeleisten z. T.
reichlicher eingestreute, trübgraue, nur wenige Millimeter große,
unregelmäßige Putzen aufgefallen, die unter kurzwelligem UV-Licht eine
charakteristische blauweiße Fluoreszenz zeigen, wie sie für Scheelit
typisch ist. Die röntgenographische Überprüfung der fettigglänzenden Körner
erbrachte dann auch den Nachweis von Scheelit. Scheelit wurde erst vor
einiger Zeit durch Posn. (1979, 1981) von der benachbarten Koralpe aus
Grossular führenden Gesteinen südlich Glashütten beschrieben. Es ist
anzunehmen, daß sich Scheelit in ähnlichen, Granat und Hornblende führenden
Gesteinen des steirisch-kärntnerischen Altkristallins häufiger
nachweisen lassen wird. Die genannten Mineralisationen sind deshalb von
Interesse, da sie sich mit paragenetisch ähnlichen, Scheelit führenden
Kalksilikat-Gesteinen, die aufgrund ihres Scheelit-Gehaltes weltweit
zunehmend wirtschaftliches Interesse gewinnen, vergleichen lassen (z. B.
SKAARUP, 1974; CIOFLICA et al. 1976). Disperse Scheelit-Mineralisationen,
wie sie nun aus dem Bereich der Kor-, Stub- und Saualpe bekannt sind,
verdienen in größerem Zusammenhang untersucht zu werden, wobei auch den
Einzelbeobachtungen lokaler Sammler besondere Bedeutung zukommt. (NIEDERMAYR)
|