Niedermayr G. / 1983

 

534. Scheelit vom Mischlinggraben bei Bad St. Leonhard im Lavanttal, Kärnten.

  Von Herrn Dr. G. H. LEUTE, Klagenfurt, dem bereits eine Reihe von Hinweisen auf interessante Kärntner Mineralneufunde zu verdanken sind, erhielt der Verfasser vor einiger Zeit Stücke mit graugrüner, grobstrahliger Hornblende aus dem NE-Bereich der Saualpe. Die Stufen wurden im Haldenmaterial der ehemaligen Arsenkiesbaue im Bereich des Gehöftes vlg. Schein im oberen Mischlinggraben bei Bad St. Leonhard im Lavanttal von Dr. G. H. LEUTE, Dir. V. VAVROVSKY und Prof. F. STEFAN gesammelt. Den Findern waren in Zwickelfüllungen zwischen den Hornblendeleisten z. T. reichlicher eingestreute, trübgraue, nur wenige Millimeter große, unregelmäßige Putzen aufgefallen, die unter kurzwelligem UV-Licht eine charakteristische blauweiße Fluoreszenz zeigen, wie sie für Scheelit typisch ist. Die röntgenographische Überprüfung der fettigglänzenden Körner erbrachte dann auch den Nachweis von Scheelit. Scheelit wurde erst vor einiger Zeit durch Posn. (1979, 1981) von der benachbarten Koralpe aus Grossular führenden Gesteinen südlich Glashütten beschrieben. Es ist anzunehmen, daß sich Scheelit in ähnlichen, Granat und Hornblende führenden Gesteinen des steirisch-kärntnerischen Altkristallins häufiger nachweisen lassen wird. Die genannten Mineralisationen sind deshalb von Interesse, da sie sich mit paragenetisch ähnlichen, Scheelit führenden Kalksilikat-Gesteinen, die aufgrund ihres Scheelit-Gehaltes weltweit zunehmend wirtschaftliches Interesse gewinnen, vergleichen lassen (z. B. SKAARUP, 1974; CIOFLICA et al. 1976). Disperse Scheelit-Mineralisationen, wie sie nun aus dem Bereich der Kor-, Stub- und Saualpe bekannt sind, verdienen in größerem Zusammenhang untersucht zu werden, wobei auch den Einzelbeobachtungen lokaler Sammler besondere Bedeutung zukommt. (NIEDERMAYR)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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