Mörtl J. / 2006

 

1437) Preisingerit aus dem Klieningbach, Saualpe, Kärnten

Ein schönes Beispiel dafür, dass gelegentlich auch unscheinbare Erzproben aus einem relativ gut bearbeiteten Gebiet interessante Neunachweise liefern können, ist nicht nur der kleine Schurf W Eisenkappel, der unter Nr. 1433 in dieser Folge beschrieben worden ist, sondern auch eine uns vom verdienstvollen Mentor des Heimatmuseums in Wolfsberg, Herrn Dir. Valentin Leitner, St. Michael, schon vor einiger Zeit zur Untersuchung übermittelte Erzprobe aus dem Klieningbach. Das etwa faustgroße, beinahe kugelige Geröll zeigte eine von Quarz durchsetzte Derberzmasse aus hauptsächlich Arsenopyrit (Abb. 3), Spuren von Markasit sind zusä1Wch zu erwähnen (XRD- Analyse). Eine eher routinemäßige Überprüfung der Erze mittels EDS bestätigte den genannten Mineralbestand, zeigte aber auch noch eine weitere Erzphase, die in max. bis zu 0,05 mm breiten Rissen zwischen den Arsenopyrit- Körnchen zur Auskristallisation gekommen ist (Abb. 4). Es handelt sich dabei um ein Bi-As-Oxid (Abb. 5), mit großer Wahrscheinlichkeit um den von BEDLIVY & MEREITER (1982) aus Argentinien erstmals beschriebenen Preisingerit. Preisingerit ist mittlerweile von einer Reihe anderer Lokalitäten nachgewiesen, so etwa mehrfach aus Böhmen, Schneeberg/Sachsen, Moldawa/Rumänien, Tintic District in Utah/USA und Tasna/Bolivien (siehe dazu auch BERNARD & HYRSL 2004), stellt für Österreich aber sicher einen Neunachweis dar. Prinzipiell kommt der Nachweis von Preisingerit in der Erzmineralisation der Kliening nicht so überraschend, da neben Pyrit, Arsenopyrit und Löllingit hier u. a. auch ged. Bismut und Bismuthinit nachgewiesen sind (vgl. WEBER 1997).
(Brandstätter Niedermayr )


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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