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1437) Preisingerit aus
dem Klieningbach, Saualpe, Kärnten
Ein schönes Beispiel dafür, dass gelegentlich auch unscheinbare Erzproben
aus einem relativ gut bearbeiteten Gebiet interessante Neunachweise liefern
können, ist nicht nur der kleine Schurf W Eisenkappel, der unter Nr. 1433 in
dieser Folge beschrieben worden ist, sondern auch eine uns vom
verdienstvollen Mentor des Heimatmuseums in Wolfsberg, Herrn Dir. Valentin
Leitner, St. Michael, schon vor einiger Zeit zur Untersuchung übermittelte
Erzprobe aus dem Klieningbach. Das etwa faustgroße, beinahe kugelige Geröll
zeigte eine von Quarz durchsetzte Derberzmasse aus hauptsächlich Arsenopyrit
(Abb. 3), Spuren von Markasit sind zusä1Wch zu erwähnen (XRD- Analyse). Eine
eher routinemäßige Überprüfung der Erze mittels EDS bestätigte den genannten
Mineralbestand, zeigte aber auch noch eine weitere Erzphase, die in max. bis
zu 0,05 mm breiten Rissen zwischen den Arsenopyrit- Körnchen zur
Auskristallisation gekommen ist (Abb. 4). Es handelt sich dabei um ein
Bi-As-Oxid (Abb. 5), mit großer Wahrscheinlichkeit um den von BEDLIVY &
MEREITER (1982) aus Argentinien erstmals beschriebenen Preisingerit.
Preisingerit ist mittlerweile von einer Reihe anderer Lokalitäten
nachgewiesen, so etwa mehrfach aus Böhmen, Schneeberg/Sachsen, Moldawa/Rumänien,
Tintic District in Utah/USA und Tasna/Bolivien (siehe dazu auch BERNARD &
HYRSL 2004), stellt für Österreich aber sicher einen Neunachweis dar.
Prinzipiell kommt der Nachweis von Preisingerit in der Erzmineralisation der
Kliening nicht so überraschend, da neben Pyrit, Arsenopyrit und Löllingit
hier u. a. auch ged. Bismut und Bismuthinit nachgewiesen sind (vgl. WEBER
1997).
(Brandstätter Niedermayr )
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