Sterk G. / 1955 |
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Zur
Kenntnis der Goldlagerstätte Kliening im Lavanttal.
Von Georg Sterk 1. Einleitung Der einstmals nicht unbedeutende Goldbergbau im oberen
Lavanttal, mit seinem Hauptvorkommen um Kliening, ist im Gegensatz zu
einigen Bauen der Tauerngoldgänge in neuerer Zeit nicht bearbeitet
worden. Aus seiner eigentlichen Betriebszeit sind fast keine Unterlagen
erhalten geblieben, die Auskünfte über die Beschaffenheit der Gänge,
ihre Mächtigkeiten, über die räumliche Verteilung usw. geben würden.
Die Andeutungen in den wenigen no& vorhandenen Karten können oft nur
symbolisch verstanden werden. Kurz beschrieb R. Canaval (5, 6) dieses
Vorkommen, wobei er sich neben alten Angaben auch auf eigene Begehungen stützt.
Älter und ausführlicher ist ein Aufsatz von E. Riedl (26). Kurze Notizen
liegen ferner von A. Tornquist (27) und O. Friedrich (13) vor. Die vorliegende Arbeit versucht die genetische Zugehörigkeit
dieser Lagerstätte zu klären und das Gangsystem dieses Gebietes aufzulösen,
so weit und so gut dies auf Grund alter Nachrichten und der gegenwärtigen
schlechten Obertagsaufschlüsse möglich war. Die Mineralführung ähnelt
sehr den Tauerngoldgängen. Einzelne seltene Erzparagenesen weisen auf
einen Zusammenhang mit dem Hüttenberger Erzberg hin. Eine sekundäre,
zementative Anreicherung verhalf wahrscheinlich dem Bergbau einst zu
seiner Blüte. Größere Teufen brachten später Wasser und
Wetterschwierigkeiten; sehr wahrscheinlich war auch der Goldgehalt ,in der
Primärzone geringer, so daß der Bergbau schließlich erlag. Auch äußere
Umstände mögen dabei mitgewirkt haben. Der Bergbau im Klieninger Revier ist sehr alt, die Anfänge
reichen wahrscheinlich in die Römerzeit zurück. Über die Geschichte
dieses Bergbaues ist schon verschiedentlich geschrieben worden, weshalb es
hier genügen dürfte, auf diese Arbeiten zu verweisen. Vor allem wertvoll
ist H. Wießners "Geschichte des Kärntner Bergbaues I" (29),
weil es auch einige spärlich verstreute montangeologische Angaben bringt.
In der Geschichte der gewerblichen Wirtschaft Kärntens (12 a) ist
ebenfalls von diesem. Bergbau die Rede. 2. Verbreitung der Klieninger Gänge und Einbaue Der Klieningbach entspringt am Fuße des Hohenwart, der
Spitze des Saualpenka1:I1mes, und ergießt sich nach einem rund 10 km
langen Lauf südlich von St. Leonhard bei Wiesenau in die Lavant. Das
Bergbaurevier erstreckt sich von der Ortschaft Kliening in
nordnordwestlicher Richtung bis in den Mischlinggraben. Um die Beobachtungen und die alten Karten praktisch
auswerten zu können, wurde das engere Bergbaugebiet in der Kliening
(unteres Revier) neu vermessen und im Maßstab I: 1000 gezeichnet. Gut
auswertbar war die "Contractionsmappe" des verdienstvollen Paul
Ignatz Peyrer aus dem Jahre 1785, eines Mannes, dessen ausgezeichnete
Karten verschiedener Kärntner Metallbergbaue heute noch sehr wertvoll
sind. vor allem waren aber fünf alte Grubenkarten wertvoll; die aus der
Zeit zwischen 1553 und 1765 stammend, auch Peyrer als Unterlage dienten.
Die Peyrersche Karte beruht nicht auf eigenen Messungen, sie bildet
vielmehr eine Zusammenfassung der fünf älteren Grubenkarten, wobei sich
Peyrer bemühte, die Übertragungen sachlich richtig durchzuführen und
Unstimmigkeiten aufzeigen. Gut auswertbar war auch die "Mappe von die
sogenannten Staubmann Grüben und Schacht Gebäude in
Mischlinggraben" von Johann Anton Peyerer aus dem Jahre 1784, mit
laufenden Nachtragungen versehen. Für die überaus freundlich gewährte
Einsichtnahme sei der Berghauptmannschaft Klagenfurt, Herrn Berghauptmann
Dipl.-Ing. Dr. Amtmann, herzlichst gedankt. Verfolgt man auf der neu aufgenommenen Karte die allgemeine
Lage der zur Zeit noch sichtbaren Reste einstiger bergmännischer Tätigkeit,
so ziehen sich alle Pingen und Halden in NWN-Richtung hin. In einer Karte
aus der Zeit der Wiedergewältigung durch die Bamberger selbst (Ende des
17. Jahrhunderts) sind folgende erzführende Gänge angeführt, hier mit
dem hangendsten Gang im NO beginnend: 1. St. Johanner Kluft, 2. Dornfahrtererzkluft, 3. Wassergängerkluft,
4. Der braune reiche Goldgang (Gäplhaubtkluft), 5. Schwöblkluft, 6.
Wasserflüsserkluft, 7. Silberglänzerkluft, 8. Hebenstritterkluft, 9.
Stadionische Kluft. Alle 9 Klüfte sind auf dieser alten Karte vollkommen
parallel eingezeichnet, was aber nur näherungsweise zutreffen dürfte.
Der Abstand dieser Klüfte im Grundriß wird mit rund 50 m angegeben; das
ist eine Durchschnittszahl Überträgt man diese Gänge unter
entsprechender Berücksichtigung der magnetischen Abweichung in die Übersichtskarte,
so passen sie gut in die Ricl1tung der Pingenzüge. Ihr Streichen beträgt
etwa 146°, mit einem steilen, wahrscheinlich allgemein NO gerichteten
Einfallen. Etwa in ihrer streichenden Fortsetzung nach Norden, finden sich
die Baue des oberen Revieres, des Nesselgrabens, und schließlich die
Staubmannbaue des Mischlinggrabens. In der Karte des Caspar Proy (1615) ist weiters von dem
"Schwarzer Gang" (Tonner Kluft), dem "Weißen Gang"
und der "Edlen weißen Gangkluft" die Rede. Markscheider Haag e
(1765) zeichnet noch die " übersetzende Kluft" dazu. Die hier
erwähnten vier Gänge streichen etwa 152° und fallen ebenfalls nach NO
ein. Sie würden demnach den erstgenannten Klüften spitzwinkelig
zuscharen. Christoph Schütterbacher (1553) vermerkt in seiner Karte einen
unbenannten Gang, welcher 124° streichen und nach NO fallen soll. Die
hier erwähnten Gänge standen den Berichten nach alle in Abbau.. Es
scheint durchaus möglich zu sein, daß der eine oder andere hier erwähnte
Gang mit einem der anfangs angeführten gleichzusetzen sei. Die Mächtigkeit der Gänge scheint sehr geschwankt zu
haben, denn oft verloren die Alten das Erz; es gab auch sehr mächtige
Anschwellungen, so daß 48 Häuer in einer Zeche arbeiteten (Bericht des
Leonharder Bergrichters, 1613). Es ist wahrscheinlich, daß es mehrere Kluftsysteme gibt,
wie es später für die Staubmannbaue im Mischlingraben gezeigt werden
wird. Im den Scharungslinien erfolgte eine Anreicherung (Adelszonen). In
einem °Bericht Hans Adam Stampfers (1676) aus der Zeit der Wiedergewältigung
durch Bamberg wird auch von einer Strecke gesprochen, die im "unverhautem
feuersichern Gebirg gerade ins Kreuz der Gäng zugetrieben wird". In
der Kliening ist unmittelbar am rechten Bachufer noch ein kurzer Stollen
offen. Er ist im Streichen des Nebengesteins vorgetrieben und verfolgt in
der Firste einen schmalen Quarzgang mit Kiesspuren. An jener Stelle, wo
diesem Quarzgang ein anderer zuschart, ging man mit einem Aufbruch hinauf
und mit einem Gesenk hinunter. Leider ist heute hier alles verbrochen,
aber man sieht, daß diese Zonen erfahrungsgemäß Adelsvorschübe hatten.
Das angegebene Gangstreichen kann nur als ungefähr
angesehen werden, da es nicht immer feststeht, auf welche Sohle es bezogen
wurde. Auch erweckt das Bild ,des angefahrenen Grubengebäudes einen
weitaus unruhigeren Eindruck als daß die Gänge so gleichmäßig parallel
fortstreichen würden. Über das örtliche Auftreten der Erze finden sich in den
Berichten äußerst spärliche Nachrichten. E. Riedl (26) fand beim Offnen
eines alten Schurfbaues am Gassey geschrämte Strecken mit einer Höhe von
30-34" und Breite von 21-26" (1" = 2.615 cm): Die Baue
gingen hier in einem Lager verwitterter Kiese um. Die Alten sollen mit
Vorliebe Mugeln von Löllingit nachgegangen sein, die bis kopfgroß im
Kieslager eingebettet waren. Ich möchte bezweifeln, daß Löllingit überhaupt
oder zumindest der einzige Goldträger gewesen sei. Ing. Fürnkranz
stellte in den verwitterten Kiesen der Kliening einen. Goldgehalt von 59
g/t fest, im unverwitterten dagegen nur Spuren. Obwohl diese Analyse
sicher ein Zufallstreffer ist, so ist sie doch kennzeichnend. Man darf
annehmen, daß es in der Lagerstätte bevorzugt goldführende, sowohl
Oxydation5als auch Zementationszonen gab. Das Vorkommen von Freigold im
Pyrit und auf Klüften desselben, ebenso beim Bleiglanz und sicher auch in
verwitterten Arsenkiesen läßt darauf schließen. Wie tief nun diese
Anreicherungszonen gehen, ist schwer zu sagen. In der Bambergischen Karte
ist die Rede, daß man im "Braunen! reichen Goldgang (= Gäplhaubtkluft)
das Gold im Wasser verlassen hat müssen". Aber leider ist die Teufe
dieses Punktes nicht angegeben. Auch anderorts findet man ähnliche
Nachrichten. Die Klieninger Bache hatten wiederholt mit dem Wasser zu kämpfen.
Aber nicht nur das Wasser scheint Schwierigkeiten bereitet zu haben,
sondern auch schlagende Wetter. Das es sich nicht um Zufälle handelt,
beweislich die Berichte aus verschiedenen Zeiten (1575, 1676, um 1800).
Ried) (26) sprach noch mit einem Arbeiter der Klieninger Union, der bei
einer Explosion schlagender Wetter Invalide geworden "war. Es wurden
hierbei ein Mann getötet und zwei schwer verletzt. Man sei kurz vor der
Explosion auf ein, von den Alten verlassenes, aus Kiesmengen bestehendes
Hauwerk gestoßen, welches oberflächlich gelb-grün verwittert war. Riedl
denkt daher an eine Entzündung von Arsen bzw. Schwefelwasserstoff.
Tornquist Grazer Tagblatt vom 25. März 1926) versucht es mit den neogenen
Kohlenablagerungen des Lavanttales in Verbindung zu bringen. Canaval (7)
denkt aber auf Grund des Stampferschen Berichtes an einen Zusammenhang mit
dem Säuerling. Man könnte es auch mit altem Grubenholz in Zusammenhang
bringen. Die genaue Lage des Klieninger Hauptschachtes, des Gäploder
Gugglschachtes, ist heute unbekannt. Die Verbruchspinge wurde beim überkutten
der Halden im 17. Jahrhundertverschüttet. Die heute erkennbare
Schachtpinge beim Schachtbauer betrifft einen neuen, von der Klieninger
Union abgeteuften Schacht, durch welchen eine Verbindung zu dem gewältigten
Fürstenstollen (Unionsstollen) bestand. es gab in der näheren und
weiteren Umgebung eine Menge von Stollen und Schächten; eine Narilensaufzählung
wäre platzraubend, zumal, die Lage der Mundlöcher heute nicht mehr genau
angegeben werden kann. In der Übersichtskarte wurden einige aus den alten
Grubenkarten übernommen. Einige Halden und Verbrüche sind noch gut zu
erkennen, wie man es in der Karte, Seite 41, sehen kann. Alles, was man
heute an Gebäuden in der Kliening sieht, steht auf einstigen Betriebsstätten
oder Einbauen. Beim heutigen Gasthaus Babitsch war z. B. eine alte
Schmelzhütte, bei der Nazikeusche der Goldkasten usw. Gräbt man etwas in
die Tiefe so stößt man fast überall auf Haldenmaterial der Stollen und
Pochwerke oder auf Schlacken. Das angegebene Gangstreichen nach SO verfolgend, findet man
etwa 1 km vom Gäplschacht entfernt Reste. alter Einbaue und deren Halden.
Sie befinden sich südlich des Klieningbaches, unmittelbar neben diesem;
aber auch im dazwischenliegenden Gebiet sind derartige Reste zu erkennen.
Bei Wiesenau soll sich, dem Berichte eines unbekannten Verfassers nach,
noch ein gemauertes Mundloch des "Schattseitstollens" befinden,
I im Volksmunde "Silberstollen" genannt. Dieser Stollen soll
etwa 1000 m lang gewesen sein lind bis zum Schattwiesgraben gegangen sein.
Wesentlich intensiver wurden aber die Gänge in
nordwestlicher Richtung von der Kliening aus verfolgt, wo man auch
Altersunterschiede des Bergbaues beobachten kann. Soweit die Reste auf der
Karte ersichtlich sind, erübrigt es sich, sie hier zu besprechen, dafür
sei auf die außerhalb liegenden kurz eingegangen: SÖ des Gehöftes Zanker befindet sich auf 950 m, am Bergrücken
zwischen Lavant- und Klieningtal, eine Kapelle. Nahe dieser steht ein
20-30 cm mächtiger Ausbiß an. 1912 wurde hier ein alter Stollen gewältigt,
unter dessen Halde eine alte, große Halde liegt. Weitere Untersuchungsarbeiten in neuerer Zeit wurden
westlich Zanker durchgeführt; an der Wegkreuzung steht auch hier ein
Ausbiß an. Von den am Weg etwas höher liegenden, zur Zeit schon
verbrochenen Stollenmundlöchern, aus den Jahren um 1936 kann noch
reichlich erzführendes Hauwerk gefunden werden. Ein in der Nähe
abgeteufter Schacht stieß nach etwa 1 m auf alten Mann, etwa 5 m mächtig;
tiefer unten sieht man noch die Halden der alten Einbaue. Bis zum Gehöft Schaffer (1015 m) kann man überall Halden
und Fingen antreffen. Etwas Unter demselben Gehöft tritt im Graben (955
m) eine mäßige Schwefelquelle aus, etwas höher ist ein verbrochenes
Stollenmundloch mit Halde. Beim Hof selbst ist eine große Finge
kenntlich; ob es sich um einen Schacht handelt oder um ein Wasserbecken für
die erst vor etlichen Jahrzehnten abgerissene Waschstube ist schwer zu
sagen. Ziemlich genau westlich vom Schaffer, etwa am Beginn des
Grabens südlich des Nesselbauers, liegen große deutliche Halden.
Unmittelbar auf einer dieser Halden liegt: die Keusche des Grabenbauers
(940 m), daneben die Turbinenhütte von Zanker. Das eigentliche "Obere Revier" befindet sich in
der Gegend vom Peterlebauer (1020 m). Bis an das Haus reicht vom Hang her
eine große Halde. Etwa 300 m vom Duller befindet sich rechtsseitig vom
Weg zum Peterlebauer eine deutliche Schachtpinge (1055 m), mit einem Tümpel
in der Mitte. Etwas südlich davon, auf dem Weg vom Duller zum
Schaffer" findet man ein großes Pingenfeld mit einer großen
Schachtpinge (1085 m). Verwachsene stattliche Halden sind hier und in der
weiteren Umgebung vor den noch gut zu erkennenden Stollenmundlöchern zu
sehen. Gelangt man etwa aus dem Heritzer Graben in das eben
beschriebene Gebiet, so fällt sofort das unruhige Bild der Geländeformen
auf. Wo man nicht deutliche: Reste einstigen Bergbaue finden kann, glaubt
man doch vielfach an einstige, zumindest oberflächlich durchgeführte
Arbeiten. Am Weg von Zanker zu Schaffer fallen zueinander ziemlich
parallel angeordnete Gräben auf, seitlich mit flachen Wällen; Unwillkürlich
denkt man hier an einen Tagbaubetrieb; vielleicht handelt es sich auch um
Verbruchspinen, das müßten aber gewaltige Zechen untertage gewesen sein.
Etwa westlich Zanker und südlich Schaffer sind in derartigen Gräben
heute noch erkennbare Schachtpingen in Abständen von wenigen Metern
hintereinander angeordnet, die vielleicht das zweite Stadium des Bergbaues
gewesen sein mögen. Das dritte wäre die erst kürzere und später längere
Unterfahrung durch Stollen gewesen. Zur Hauptunterfahrung der Klieninger Baue wurden von der
St. Leonharder Seite Erbstollen vorgetrieben. Es ist dies der
Andreasstollen, dessen Mundloch sich in der Nähe des heutigen
Schwefelbades befindet; Die Fassung der Quelle findet sich am Haldenfus.
Dieser Stollen erreichte die Länge von etwa 2100 m, ohne die Abzweigung
mitzurechnen. Das war eine gewaltige Länge, wenn man das harte Gestein
und die damals alleinige Technik des Feuersetzens bedenkt. Da aber dieser
Stollen zu stark anstieg, verfehlte er in der Kliening seinen eigentlichen
Zweck. Daher wurde später der Förstellbau vorgetrieben, mit einer Länge
von etwa 1200 m und einer Steigung von rund 14 m an seinem Ende. Leider
fand dieser Stollen den Gäplschacht nicht. Er wurde wiederholt ausgeräumt,
so unter Bamberg und der Klieninger Union (Unionsstollen), Sein Mundloch
(715 m) befindet sich etwa 200 m südlich des Schwefelbades am Waldrand in
der Nähe der Bahnübersetzung. Auch dieses Mundloch ist durch
austretendes Wasser gekennzeichnet, welches Eisenocker absetzt. Ein
dritter kurzer Stollen, St. Christoph, befand sich nördlich des
Schwefelbades" höher als der Andreasstollen gelegen. Diese beachtlichen Unterfahrungsstollen zeigen, wie lohnend
diese Lagerstätte damals gewesen sein muß. Das Gangstreichen weiter nordwestlich verfolgend, gelangt
man zur Nesselbauerkeusche (1190 m). Auf der linken Seite des Baches
findet man große Halden. Es dürfte sich hier um den sogenannten
"Goldigen Sandstein" handeln, eine Verwitterungszone, wie man
sie oft finden kann. Aus 20 Zentner wurden 1 L 1 Q1) Gold
gewonnen. Den Heritzer Graben weiter nach NW überquerend, gelangt
man in den Mischlinggraben. Graben aufwärts geht man beim Thomasbauer
(920 m) vorbei. Etwa 200 m vor der Klockerkeusche zweigt der Weg (1005 m)
zum Gehöft Staubmann ab. Unmittelbar an der Weggabelung befindet sich
hangseitig eine alte Pochwerkshalde. Die Wegböschung schneidet diese
Halde unmittelbar an, so daß man bereits hier mühelos schöne Handstücke
sammeln kann. Von der Abzweigung den Staubmannweg hinauf verfolgend, quert
dieser bald ein kleines Bächlein. Hier soll sich nach Aussage der Leute
linksseitig ein Stollen (auf 1010 m) befunden haben: Viel ist davon heute
nicht mehr zu sehen. Geht man weiter, so gelangt man bei 1060 m zu einem
unmittelbaren Weg gelegenen, allerdings nur vorne offenen Einbau in hellem
Glimmerschiefer. Wandert man am selben Weg bis zur ersten Linkskehre und
folgt in der Biegung einem rechts abzweigenden Pfade, so erreicht mall bei
1085 In einen noch weit begehbaren, trockenen Stollen, der im
Glimmerschiefer angeschlagen wurde. Aus diesem Stollen sei eine noch gut aufgeschlossene Kluft
beschrieben. Sie streicht 800 NO und fällt mit 65° nach NW ein. Als
Nebengestein ist im Liegenden ein Kalklager aufgeschlossen mit einem
Streichen von 900 und Einfallen von 45° N. Die Kluft hat im Liegenden 10
cm grau-braunen Letten, worauf 20 cm weißer, vollkommen zerriebener
Quarz, reich an Drusen und Limonit, folgt. Darüber liegen etwa 40 cm
verquarzter Schiefer und 10 cm Limonit mit Ankerit. Es folgt ein 20 cm
breites Lettensalband und im Hangenden davon ein auskeilender Gangquarz
mit Apophysen in den hangenden Glimmerschiefer. Die Halde ist stattlich, aber teilweise schon verwachsen.
Etwa 30 m von hier entfernt liegt etwas ober diesem Weg (rund 3 m) ein
weiterer offener, aber nasser Stollen in Marmor. Geht man, den Pfad zurück
zur ersten Kehre und folgt dem Weg bis zur zweiten, so liegt gerade unter
dieser etwa auf 1090 m ein weiterer offener und ,trockener Stollen im
hellen Glimmerschiefer. Kurz hinter dem Mundloch (etwa 25 m) unterbricht
den Stollen eine steil abfallende Abbauzeche. Bildung und in der Regel taub. An den Scharungslinien der
Klüfte waren Anreicherungen vorhanden, so z. ß. im letztgenannten
Stollen. Die Alten gingen .hier, etwa 25 m vom Mundloch entfernt, an einer
solchen Scharungslinie mit einem Gesenk in die Tiefe; an der Sohle soll,
Berichten zufolge, das Erz noch anstehen. Die Mineralführung ist im allgemeinen dieselbe wie in der
Kliening, anstehendes Erz kann noch gesehen werden. Das Nebengestein in
den ausgefahrenen Strecken ist ein heller oder dunkler. in der Regel sehr
quarzeicher Gneis, weiters dunkler mürber Schiefer .und körniger Marmor.
Oft wurden Amphibolitbänke durchfahren, aber auch Pegmatite mit viel
schwarzem Turmalin (Schörl). Am Kontakt dieser zu den Marmoren wurden schöne
Tremolite und Diopside beobachtet. Weitere Baue befinden sich beim Gehöft Schain, das ist von
der Klockerkeusche graben aufwärts noch 20 Gehminuten. Vom Haus Schain,
welches am rechten Hang ober dem Weg steht, führt ein Steig über das
Rutschgelände noch weitere 15 Minuten, leicht ansteigend bis zu 1280 m.
Hier befinden sich zwei gut kenntliche Einbaue, nicht weit voneinander
entfernt. Der obere ist zur Not noch fahrbar, davor befinden sich
bewachsene Halden. Angesetzt wurden die Stollen an den Ausbissen einer
Brande. Die Mineralführung besteht aus Magnetkies mit seinen Übergängen
zu Pyrit, weiters Kupferkies und Zinkblende. Erwähnenswert wäre noch
Realgar im Marmor, welcher auf Halden gefunden werden kann. H. Meixner
(24) beschrieb dieses Realgarvorkommen als erster, später gemeinsam mit
E. Clar (9) im Zuge der Untersuchung des Stelzinger Vorkommens. In der
Umgebung dieser beiden Einbaue können weitere Pingen beobachtet werden. 3. Die Mineralführung Über die Mineralführung der Klieninger Gänge berichteten
Canaval (5,6), Friedrich (13), Riedl (26) und Tornquist (27). Die meisten
dieser Arbeiten begnügen sich aber mit Ausschnitten aus der gesamten
Mineralführung der Lagerstätte. Die für diese Arbeit untersuchten Proben wurden auf den
Klieninger Halden des oberen und unteren Revieres gesammelt. Leider sind
hier alle Einbaue bis auf einen kurzen Stollen in der Nähe des
Sauerbrunnens verbrochen. Weiters wurden Stücke aus dem Mischlinger
Gebiet untersucht. Hier kann man wesentlich leichter geeignete Stücke
aufsammeln, da noch drei große Grubenbaue offen und zugänglich sind. Darüber
hinaus befindet sich am Weg beim Mischlingbach eine alte Pochwerkshalde,
auf der man mit einiger Geduld ausgezeichnete Stücke sammeln kann.
Untersucht wurden auch Proben aus den Östlich der Lavant liegenden alten
Bauen, die sowohl im Liechtengraben als auch im Gugelgraben noch teilweise
offen sind. Das in Handstücken und in den Anschliffen häufigste
Mineral ist Quarz, der unter allen Stücken weitaus der wichtigste Träger
der Erze ist. Unter diesen steht der Arsenkies vorne an, der anscheinend
in mehreren Generationen vorhanden ist. Er ist oft stark zerdrückt, von
Sprüngen durchzogen, die mit jüngerem Quarz oder den anderen jüngeren
Mineralgesellschaften ausgeheilt sind. (Abb. I). Die Sprünge bilden nicht
selten ein sehr feines, dichtes Netzwerk, ohne daß eine Bewegungsrichtung
deutlich zu erkennen wäre. In anderen Schliffen findet man auch
Arsenkies, der ausgezeichnet erhalten rund nicht zerschert ist. Seine
idiomorphen ( eigengestaltigen) Körner liegen in einem glatten,
narbenfreien Quarz Dieser Quarz ist gegenüber dem älteren Quarz im
direkten Vergleich etwas bräunlicher. Der Arsenkies bildet vielfach ein verzahntes Pflaster, im
Quarz auch die Schon erwähnten Einzelkörner mit Eigenform und fehlt
nahezu in keinem Schliff. Im Kornpflaster kann man die Bireflexion gut
sehen. Manchmal fallen einige Körnchen durch blassere, rein weiße Farbe
auf. Von Sprüngen aus wird der Arsenkies oxydierend verdrängt, es bilden
sich Säume von Arsenit, Eisenarsenate, Brauneisenerz, aber auch
Annabergit und Kobaltblüte, die auf Gehalte an Ni und Kobalt weisen. Pyrit und Kupferkies sind vielfach mit Arsenkies
vergesellschaftet. Daneben tritt auch Magnetkies auf. Dieser geht über
die bekannten Kleinformen und „Vogelaugen" in Pyrit und Markasit über.
Aber auch Magnetit und Eisenglanz sind diesen Neubildungen eingelagert.
Freigold ist im Pyrit in kleinen und kleinsten Flimmerchen (Abb. 8) auf
feinen Sprüngen enthalten. Zum Teil ist das Gold hier sicher zementativ
angereichert worden. Neben diesem, aus Magnetkies entstandenen Pyrit
treten auch Würfel dieses Minerals in Kupferkies auf, deren Ränder häufig
von diesem angelöst sind. Auch Quarz verdrängt den Pyrit. Anderseits
wandert in denselben Schliffen Pyrit in die feinen Sprünge des Quarzes
und des Arsenkieses ein, was aber bei der Magnetkies Pyritumbildung
erfolgt sein kann. Idiomorpher Pyrit findet sich auch im Fahlerz. Junge Pyrite bilden schöne Würfel in jungem,
quergewachsenem Quarzgang. Der Arsenkies ist in dieser Vergesellschaftung
zerdrückt und wird teilweise von Pyrit verdrängt. Man sieht aber auch
idiomorphe Pyrite im Arsenkies; dieser Pyrit ist glatt und bildet manchmal
größere Körner, mit Bleiglanz vergesellschaftet und schließt diesen
auch ein. Kupferkies und Zinkblende sind weitere Begleiter. Freigold
konnte in diesem Pyrit nie beobachtet werden. Der narbige Kupferkies füllt 4uch Sprünge und Zwickel im
Arsenkies aus, umschließt etwas Zinkblende. Anderseits findet man im
Arsenkies feinste Kupferkiesteilchen eingeschlossen; dies weist auf eine
ziemlich gleichzeitige Bildung beider Minerale hin. Größere
Kupferkieseinschlüsse im Arsenkies enthalten gar nicht selten
Cubanitlamellen. Dabei scheint der Arsenkies als schützender Panzer
gewirkt zu haben, so daß der Cubanit erhalten blieb. Denn es fällt sehr
auf, daß die Cubanitlamellen nur in solchen Kupferkiesen vorkommen, die
im Arsenkies eingewachsen sind, sonst nie! Weiters ist Kupferkies gemeinsam mit Bleiglanz und
Zinkblende, begleitet von jüngerem Pyrit mit schönen, glatten
Eigenformen, in einer jüngeren, ungestörten Quarzgeneration zu finden.
Vielfach ist dieser Kupferkies in der Zinkblende tropfenförmig entmischt
(Abb. 6). Auch im Bleiglanz kommen Kupferkiestropfen vor. Schließlich
begleitet Kupferkies auch das Fahlerz und die Wismutminerale. Schon in den alten Berichten wird Bleiglanz häufig erwähnt;
die Fugger unterhielten in der Kliening sogar eine Bleischmelze. Der
Bleiglanz tritt vergesellschaftet mit Zinkblende, Kupferkies und jungem
Pyrit auf, der in ihm Eigenformen bildet. Als Gangart tritt im Bleiglanz
junger Quarz auf. Vielfach' ist Bleiglanz auf Sprüngen in den Arsenkies
eingewandert und bildet hier nesterartige Erweiterungen. Entlang der vorzüglichen
Spaltrisse. wird der Bleiglanz häufig von Anglesit und Cerussit verdrängt.
Auffallend sind einige Einschlüsse von Freigold im
Bleiglanz. Bei stärkster Ölimmersion sieht man in der Nähe meist
weitere feinste Freigoldflitterchen an den Spaltrissen sitzen. An einer
Grenze von Bleiglanz und Quarz konnte einmal auch eine " besondere
Anhäufung von Freigold neben Silberglanz aufgefunden werden, daneben Körnchen
von Pyrit, Kupferkies und Kupferindig. Die Zinkblende neben Bleiglanz ist deshalb besonders zu erwähnen,
weil sie den älteren Arsenkies deutlich verdrängt (Abb. 7). Auf Sprüngen im Arsenkies wurde Kobaltglanz (Abb. 4)
beobachtet. Er ist durch seine Farbe und schwache Anisotropie kenntlich,
weiters ist er härter als der Arsenkies. Er scheint jünger als dieser zu
sein und ist vor allem mit den Wismuterzen vergesellschaftet. Löllingit scheint nach den Berichten der Alten (Riedl)
wegen seines hohen Goldgehaltes das begehrteste Erz gewesen zu sein. Er
tritt zusammen mit den Wismuterzen auf, worauf Friedrich (13) erstmalig
aufmerksam machte. In einem Schliff ist Löllingit in strahligen Büscheln
einem braunen, chloritischen Gemenge eingewachsen (Abb. 2). Dieses dürfte
aus einem eisenreichen Karbonat entstanden sein, da man noch dessen
rhomboedrische Spaltung angedeutet findet. Die Wismuterze treten einerseits im Löllingit auf, sind
mit diesem etwa gleichaltrig, weiters füllen sie Sprünge und Zwickeln
des Arsenkieses (Abb. 4). Am häufigsten ist gediegenes Wismut, welches
oft durch Wismutglanz verdrängt wird (Abb. 3, 5). Neben diesen wurde ein
braunweißes, mehr ins Graue übergehende Mineral in Körnern oder
Stengeln beobachtet; seine Bireflexion ist ziemlich schwach, dagegen ist
es stark anisotrop und bunt (gelb-braun). Es dürfte sich um Klaprothit
handeln. Weiters wurde wahrscheinlich Wittichenit beobachtet. Er ist etwas
dunkler als Klaprothit mit einem Stich ins Grünliche; die Anisotropie ist
schwach.. Die rundlichen Körner sind härter als gediegen Wismut. Klaprothit und Wittichenit findet man nur neben Wismut und
Wismutglanz. Es scheint, als würden diese beiden letztgenannten Minerale
durch erstere verdrängt werden. Auch Kupferkies findet man in dieser
Mineralgesellschaft in kleinsten Körnchen, ganz von Wismutglanz
umschlossen.. Neben Klaprothit und Wittichenit findet man kleine Teilchen
eines -grauen, niedrig reflektierenden, isotropen Erzes, welches weicher
als Löllingit ist. Es dürfte sich um Wismut-Fahlerz handeln, aus welchen
sich Wittichenit und Klaprothit gebildet haben. Silberhältiges Fahlerz (Tennantit) findet man in jüngerem
Quarz mit .Kupferkies verwachsen, idiomorphe Pyrite einschließend. Auf
Sprüngen dringt jüngerer Kupferkies mit Pyrit ein. Daneben findet man
Silberglanz und Rotgiltigerze. Das Fahlerz hat ein höheres Reflexionsvermögen
als jenes von Mitterberg, der grünlich-olive Farbton ist unterdrückt. Die beobachtete Goldführung wurde bereits beim Pyrit und
Bleiglanz gestreift. In einigen in der Kliening aufgesammelten Handstücken
wurde Gold mit freiem Auge sichtbar gefunden. Die Goldkörnchen, mit einem
Durchmesser bis über 1 mm finden sich einerseits in Quarz und anderseits
in einem graubraunen, helleren, chloritischen Gemenge (Abb. 9). Im Auflicht untersucht, sieht man die Goldkornchen in dem
schon erwähnten jüngeren Gangquarz frei liegen. Die Reflexionsfarbe ist
etwas weißer als üblich, wonach angenommen werden kann, daß dieses Gold
silberhältig ist. In demselben Quarz wurde Bleiglanz, Kupferkies und
Pyrit beobachtet. Das bereits erwähnte Auftreten des Goldes mit Bleiglanz
ist viel wahrscheinlicher deszendent zu erklären, da man das Gold auch an
den feinen Spaltrissen des Bleiglanzes, besonders an deren Schnittpunkten,
sieht. (Abb. 10). Von der Goldführung der Pyrite war schon die Rede. Die goldführenden Quarze sind auch mit den goldführenden,
chloritischen Teilen vergesellschaftet, stellenweise durch scharfe Grenzen
voneinander getrennt. Es ist auffallend, wie reichhaltig das Gold in
diesen Stüfchen vertreten ist, sowohl im Quarz; als auch im Chlorit. In der jungen Wismut-Paragenese konnte, allerdings nur
einmal, ein Goldflitterchen beobachtet werden. Wir haben demnach in der Klieninger Lagerstätte primäres
Gold im Quarz und sehr wahrscheinlich im Pyrit und Wismut. Weiters eine
deszendente Anreicherungszone im Pyrit und neben Bleiglanz und eine
Anreicherung von Freigold in den chloritisierten Teilen. Wie weit die
einzelnen Pyrite primär, dispers goldführend waren, konnte im Rahmen
dieser Untersuchung nicht festgestellt werden. Als ein Beispiel, was die Alten abbauten, sei folgender
Auszug aus einem Bericht des Fuggerschen Verwesers Melchior, Ortner aus
dem Jahre 1-576 angeführt: "...im Zingenschacht hat es gar harter,
pissiger, grober Quarzwent, darinen man wenig Gold sieht beim Morgenstern
haben wir ainen dicken weißen Quartz antroffen, aber solcher ist noch gar
unedel und halt nichts, wir vermainen aber, daß er sich bald veredle. Als Silberträger erscheinen, wie bereits erwähnt,
Silberglanz und sehr fein verteiltes Rotgiltigerz, welches nur durch die
auffallenden, roten Innenreflexe gut zu erkennen ist. Silberglanz tritt
einmal neben silberführendem Fahlerz in Quarz auf und weiters, sicher
zementativ gebildet, neben Bleiglanz, Gold und Kupferindig. Eine
mikrochemische Untersuchung des Bleiglanzes auf Silber fiel positiv aus. Ein Mineral konnte nicht eindeutig bestimmt werden, da es
nur in sehr kleinen rundlichen Körnern oder in Nadeln auftritt und zwar
im Arsenkies, aber auch im Quarz eingewachsen. Es ist etwas weniger hell
als Arsenkies, ist auffallend reflexionspleochroitisch und zwar eine Spur
bläulicher als. Arsenkies, eher stärker graublau. Es ist stark anisotrop,
ohne auffallende Farben (hellbraun). Die Schleifhärte ist geringer als
beim Arsenkies. Es dürfte sich um Jamesonit handeln. Ein eisenreiffies. Karbonat kann auf Sprüngen des
Arsenkieses und im Quarz beobachtet werden, wobei sowohl Brocken von
Arsenkies als auch von jüngerem Quarz in ihm schwimmen. Kennzeichnend
ist, daß die einzelnen Körner durchwegs quer, lamellenartig zur
Kluftrichtung liegen, mit zumeist in der Mitte des Ganges ausgezogenem
Arsenkies bzw. Quarzteilchen. Es ist eindeutig das jüngste Glied der
Mineralabfolge, denn in den eingeschlossenen Quarzen findet man
idiomorphen Arsenkies und Pyrit. Das Karbonat wurde nach einer späten
tektonischen Phase zugeführt, denn es verkittet zerriebenen Quarz, dessen
Körner bis über 3 mm messen. Die Mächtigkeit dieser brekziösen Zonen
schwankt sehr, ist aber immerhin stellenweise deutlich zu verfolgen. Das
war ein Aufleben alter Bewegungen, denn diese karbonatführenden Zonen
sind länge der erzführenden Gänge zu finden. Vielfach verwittert das
Karbonat und erscheint dann braun und mürbe. Kleine Klüfte im Gneis aus der Lagerstätte zeigen
teilweise Quarz mit Arsenkies in schönen Kristalle. Diesen ist ein eisenhältiges
Karbonat und Klinochlor aufgewachsen, daneben kann auch noch Titanit
gefunden werden. Klinochlor ist auch in den arsenkiesführenden Quarzgängen,
vielfach gemeinsam mit Karbonat, zu finden. Friedrich fand im Lagerstättenquarz
auch Oligoklas in geringer Menge. Als Nebengemengteile wurden einerseits im älteren Lagerstättenquarz,
anderseits auch im Nebengestein (Gneis) der Gänge vielfach Rutil und
Graphit gefunden. Beide Minerale treten gerne vergesellschaftet auf, das
Rutil wurde zuweilen zu Titanit umgewandelt. Auch im vererzten Gebiet östlich
der Lavant wurden diese Minerale gefunden. H. Meixner beschreibt (24) aus dem Mischlinggraben aus
einem glimmerreichen Marmor eine alt e Probe mit Realgar in Kristallen mit
Übergängen zu Auripigment. Dieses Vorkommen konnte sowohl von Meixner
als auch von mit neuerdings bestätigt werden. Clar -Meixner konnten(9)
auf Grund der in der Stelzing durchgeführten Untersuchung das Vorkommen
im Mischlinggraben, weiters jene von Kohlbach und Waldenstein mit der
Vererzung des Hüttenberger Erzberges sowohl genetisch als auch zeitlich
in Zusammenhang bringen. In diesem Zusammenhang ist auch ein Bericht aus
dem Jahre 1633 interessant (Keller, 22), wonach im Schwöblgraben 6000 bis
7000 Zentner Schwefel und rotes Arsen 2jutage.gefördert worden seien. Die in der erzführenden Zoneauftretenden Gesteine sind
nach Beck,(l) verschiedene Arten von Katagneisen, zugehörig zur
Teigitschserie. Stellenweise findet man Biotitgneise, ansonsten ist
Muskowit vorherrschend. Diese Gesteine führen gelegentlich Granat im
wechselnden Mengenverhältnis. Oft mit granitischem Material vermengt, ist
das Gefüge teils körnig, teils flaserig, mit Kennzeichen starker
Durchbewegung. Den Gneisen sind Amphibolit- und Marmorzüge eingeschaltet
(Brettsteinserie). Die Marmore führen häufig Glimmer, Derartiges
Material kann häufig auf. den Halden angetroffen werden, Das ganze Gebiet
ist sehr reich an Pegmatiten mit großen Turmalin kristallen. Die
Pegmatite durchsetzen auch die Marmorlagen. Auf den Halden der Mischlinger
Baue kann man prachtvolle weiße Tremlitbüschel an der Marmorgrenze
finden, aber auch Diopsid und Phlogopit. 4. Genetisthe Zusammehhänge Die Mineralvergesellschaftung, der Eisen-; .Nickel..,
Kobalt" Arsenide, begleitet von den. Wismuterzen, ist sehr
kennzeichnend und 'im ostalpinen Bereich nicht selten. In gewissen
Vererzungsphasen ergeben sich direkte Zusammenhänge mit den nahen Lagerstätten
von Waldenstein, Hüttenberg, Friesach, weiters mit der Zinkwand und der
Tauerngoldvererzung. Die Erzführung der Klieninger Lagerstätte ist an, Quergänge
gebunden, die allgemein WNW streichetI. und nach NO steil einfallen
(siehe Seite 40). Im Mischlinggraben wurde ein zweites Gangsystem
beobachtet, etwa OW streichend. Ob diese OW. streichenden Klüfte auch in
der Kliening vorhanden oder erzführend waren, kann heute nicht mehr
gesagt werden. Die erzführenden Zonen treten weiters als Lagergänge auf
(Staubmann, Schain), etwa wie die Branden in den Schladminger Tauern.
Einen anderen Typus bilden die Vorkommen im Guglgraben und Roßbachgraben,
wo es sich um lmprägnierungen im Gneis handelt. Vergleicht man das Allgemeinstreichen der erzführenden
Klieninger Gänge, so stimmt diese Richtung gut mit der "Pteblauer
Linie" überein, wie sie von A. Kieslinger (23) in seiner Karte der
Lavanttaler Störungszone gezeichnet wird; Diese tektonische Linie ist in
der Natur durch die Säuerlinge von Kliening, Preblau und Linselmühle
(Auenquelle) leicht kenntlich. Die Lavanttaler Störungszone als solche
ist älter als .die Vererzung, sie ist eine alt vorgezeichnete Schwächezone.
Man darf durchaus berechtigt annehmen, daß sie den erzbringenden Lösungen
als Wanderbahn diente. Das soll aber nicht dahingehend verstanden werden,
daß die Erzführung nur an diese Zone gebunden ist. Sie ist überall dort
zufinden, wo während der hydrothermalen Tätigkeit Wanderbahnen, (Klüfte)
offen und mit diesen Lösungen in Verbindung standen. Die Lagerstätten
liegen deshalb nicht entlang einer ganzen tektonischen Linie, sondern nur
dort, wo eine Verbindung zu den erzbringenden Lösungen bestand.
Anderseits können vielleicht nicht so ausgeprägte Klüfte vererzt sein,
eben weil sie mit den Lösungen in Verbindung standen und ihnen eine günstige
Wanderbahn boten. Wo die Lösungen günstige Bedingungen vorfanden,
drangen sie auch an den Schichtflächen ein und bildeten einerseits Lagergänge,
anderseits Imprägnationen. Die Vererzung vollzog sich in verschiedenen. Phasen. Eine
eingehende Aufgliederung derselben, etwa wie sie Tornquist für die Hohen
Tauern durchführte, soll hier nicht versucht werden. In der Kliening kann
man verschiedene Abfolgen bzw. Paragenesen festlegen. Die älteste Abfolge
wird durch Quarz, Arsenkies, Magnetkies und Kupferkies vertreten nie
tektonische Bewegung dauerte aber fort und zerdrückte diese Gangfüllung
(Abb. I). Es folgten jüngere Nachschübe mit allgemein denselben
Mineralen, zu denen sich aber noch die Co-Ni-Arsenide, Pyrit -und, sehr
kennzeichnend, Cubanit; gesellten. Nach Ramdohr ist für Cubanjt eine
Bildungstemperatur von über 250° anzunehmen; es waren demnach beträchtlich
heiße Lösungen die an der Vererzung teilgenommen haben. Als Gangart
erscheint wieder Quarz. Später gelangte ein goldführender Quarz zum
Absatz, begleitet von Bleiglanz, Zinkblende, Kupferkies und Pyrit.
Gemeinsam mit Kupferkies tritt silberreiches Fahlerz (Tennantit) auf, mit
wenig Silberglanz. Bei der ziemlich eisenarmen Zinkblende ist die
Entmischung kloeiner Kupferkieströpfchen auffallend (Abb. 6). Ein nachträgliches
Einwandern des Kupferkieses ist unwahrscheinlich, da die Entmischung nur
von jungem Quarz, Bleiglanz und Pyrit in größeren Mengen umgeben wird.
Die tektonische Beanspruchung flaute zu dieser Zeit langsam ab, denn die
jungen Quarze zeigen relativ selten Sprünge oder Zerscherungen. In diese letzten Klüfte dringt die jüngste Paragenese der
verschiedenen Wismuterze ein, begleitet von Kupferkies, Fahlerz und Löllingit.
Ein einziges mal konnte hier ein kleines Flitterchen Gold beobachtet
werden. Die Gangart war teilweise quarzig, auch karbonatisch, in den
durchgesehenen Schliffbildern ist sie aber größtenteils chloritisiert.
Noch einmal lebte die Bewegung kurz auf; sie zerriß den Quarz mit den
verschiedenen Erzen auch an den Salbändern; ein eisenreiches Karbonat
verkittete wieder. Dasselbe Karbonat drängt auch in andere offene Stellen
ein. Es waren vielfach Zerrklüfte, die sich im Laufe der tektonischen
Vorgänge öffneten, denn der jüngere Quarz wuchs stellenweise in langen
Kristalistengeln von den beiden Wänden zur Mitte, das Erz in Zwickeln
einklemmend. Durch die scherende Wirkung bei den Bewegungsvorgängen
entstand feines Zerreibungsmaterial auch des Nebengesteins. Dieses
reagierte mit den Lösungen, es bildeten sich eisenarme Chlorite.
Wesentlich jünger dürften die stark grün gefärbten Chlorite
(Klinochlor) sein, welche gemeinsam mit Karbonat und Titanit die obersten
Überzüge in den noch offenen Klüften bilden. Grafit und Rutil mit
Titanit in den älteren Lagerstättenquarzen dürften, aus dem
Nebengestein der Gänge stammend, im Laufe der Vererzung mitverarbeitet
worden sein. Die gebildeten Erzminerale waren verschiedenen Umwandlungen
unterworfen. So bildeten sich aus den Magnetkiesen, die Zwischenstadien über
Markasit usw. durchlaufend, Gelpyrite, die im folgenden rekristallisierten.
Durch Oxydationswirkung bildeten sich in diesen Pyriten
Magnetitflimmerchen, stellenweise sogar Eisenglanz. Das ausgeschiedene
gediegene Wismut wird fast überall durch Wismutglanz verdrängt. Aus dem
Wismutfahlerz entstanden stellenweise neben demselben Klaprothit und
Wittichenit. Es kann aber auch der Zerfall beider letztgenannter Minerale
zu Wismutglanz und Kupferkies beobachtet werden, da sich diese Minerale in
feinsten Teilchen eingeschlossen finden. Für viele in der Kliening auftretende Pyrite, his auf die
jüngeren, ist eine beträchtliche Anisotropie kennzeichnend. Diese
Erscheinung wurde wiederholt beobachtet; so zeigt Schneiderhöhn, daß
diese Anisotropie besonders im Zusammenhang mit arsenhältigen Pyriten
auftritt. Auf die Veränderungen in der Oxydations- und
Zementationszone wurde bereits bei der Besprechung der Mineralführung
eingegangen, ebenso auf das Auftreten des Goldes. Vergleicht man die einzelne Mineralabfolgen der Klieninger
Lagerstätte mit der Vererzung von Waldenstein (14) und Hüttenberg (9,
10), so ergeben sich Zusammenhänge. Eine Endphase der Eisenspatvererzung
von Hüttenberg bildet die As-Bi-Ni-Co-Ag-Au-U-Mo-Gruppe. Löllingit wird
von Wismut und Wismutglanz begleitet, daneben treten untergeordnet und
selten etwas Arsenkies, Kobalt- und Nickel-Erze, Bleiglanz, Zinkblende,
Bournonit, Molybdänglanz, äußerst selten Uranpecherz, gediegen Silber
und Gold, alles neben etwas mehr Pyrit-Markasit auf. Diese Löllingitvererzungen
finden sich am Ausgehenden der Eisenspatlager, an der Liegend oder
Hangendgrenze des oft leicht zerbrochenen Erzlagers. Diese Mineralabfolge
gleicht sehr der jüngsten Klieninger Vererzung. Ein weiterer Zusammenhang
besteht darin, daß in Hüttenberg gediegen Wismut und Gold nebeneinander
abgeschieden wurden: ..In Hüttenberg fehlt in dieser Vererzungsphase
Schwerspat und Flußspat, ebenso in der Kliening, obwohl es in Hüttenberg
eine schwerspätige Cu-Pb-Sb-Vererzung gibt. Diese ist älter als die Löllingitgruppe,
ein Zusammenhang zwischen beiden Phasen wird durch Bournonit, Bleiglanz
und Zinkblende hergestellt. In der Eisenglimmerlagerstätte Waldenstein tritt als jüngste
Vererzunsphase Fahlerz mit Quarz auf, und zwar findet man ihn besonders häufig
auf Rissen des vorhergebildeten Bournonits. Der Bournonit ist vielfach
zerrissen, die Ausheilung erfolgte durch Fahlerz und Quarz. Dieser jüngste
Vererzungsvorgang in Waldenstein wurde von keiner späteren tektonischen
Phase erfaßt. Zeitlich läßt sich hier eine Parallele mit der jüngsten
Klieninger Paragenese ziehen. Die silberführenden Fahlerze in der
Kliening werden ebenfalls von jungen Quarzen begleitet, die später nicht
mehr tektonisch beansprucht wurden. Die von Friedrich (l4) durchgeführte
Untersuchung des Waldensteiner Fahlerzes ergab ebenfalls einen verhältnismäßig
hohen Silbergehalt. Auch für Waldenstein konnte er gediegen Wismut und
Ullmanit nachweisen. Zusammenhänge bestehen auch zwischen Kliening und den
benachbarten Lagerstätten Wölch und Loben, weiters mit Friesach.
Verfolgt man die Anordnung der goldführenden, genetisch ähnlichen
Lagerstätten der näheren Umgebung auf der Karte, so ist ihre Gruppierung
um den Ammeringkern auffallend. Es sind dies die verschiedenen Vorkommen
der Kliening und des Mischlinggrabens, Sommerau, RoBbachgraben, das
Goldloch auf der Stüblerhalt, die alten Baue beim Samer (Rappold) im
Kothgraben, bei St. Johann sö.. Wolfsberg und die Wölch. Der Kern selbst
ist erzfrei. Das soll aber nicht dahingehend aufgefaßt werden, daß diese
Gruppe ein für sich abgeschlossenes Ganzes bildet, es bestehen vielmehr
enge Beziehungen und Zusammenhänge mit ähnlichen Gruppierungen der
Ostalpen, worauf O. Friedrich (16, 17) hinwies und es durch seine Lagerstättenkarte
besonders augenfällig zeigte. Vergleicht man die Mineralführung der
Tauerngoldgänge, wie sie Tornquist (27) erzmikroskopisch untersuchte. So
ergeben sich erstaunlich viele, bis in kleinste Einzelheiten gehende
parallelen, was auf weitgehende, auch zeitliche Übereinstimmung der
Vererzungsvorgänge schließen läßt. Ähnliche Verhältnisse wurden
durch die Untersuchungen Friedrichs (15),in den Schladminger Tauern (Zinkwand-Vöttern)
für die Ni-Co-Lagerstätten gezeigt. Aus Mitterberg wurden derartige Vorgänge
durch E. Böhne (3) geschildert. Die Bildung der Klieninger Gänge und im weiteren Sinne der
räumlich und geneti~ zugehörigen Lagerstätten ist somit in den großen
alpidischen Zyklus des Lösungsumsatzes einzureihen. Vergleiche Clar (11),
Friedrich (16,17), Petrascheck (25), Czermak-Schadler(12). 5.Über die Bauwürdigkeit der Klieninger Lagerstätte In den Sechzigerjahren des 16. Jahrhunderts erreichte die
bergmännische Gewinnung in der Kliening unter den Fuggern ihren Höhepunkt.
Zwanzig Jahre später ist die Entwicklung bereits stark rückläufig.
Damit ist für uns die Frage verbunden, ob der Bergbau auf Grund einer
Erschöpfung oder sonstiger Ereignisse zum Erliegen kam. Zunächst soll die Frage der Edelmetallführung beantwortet
werden. Es gibt eine primäre goldführende Zone in einem ganz bestimmten
Quarz und wahrscheinlich im Pyrit und Wismut. Riedl (26) schreibt, daß
die Alten mit besonderer Vorliebe dem Löllingit nachgegangen seien, doch
soll auch dieser äußerst schwankende Goldgehalte gehabt haben. Daneben
gibt es eine deszendente Anreicherungszone im Pyrit und neben Bleiglanz
und eine Anreicherung von Freigold in den chloritisierten Teilen. Riedl
schreibt weiter über die Gänge, daß bei ihnen eine Abnahme des
Gehaltes an edlem Metall vom Tage aus gegen die Teufe sich zeigte."
.... Sicher gab es auch Adelsvorschübe und zwar in den
Scharungslinien zweier Gänge. (Vergleiche Seite 42.) Den alten Berichten
ist zu entnehmen, daß die Gangmächtigkeiten sehr schwankend gewesen
sind. Damit ist die Bevorzugung mancher Stellen durch die Alten zu
verstehen, bedingt auch dadurch, daß nicht alle Lagerquarze usw. goldführend
waren. Die Angaben darüber sind aber sehr spärlich; reiche Anbrüche
werden zumeist erwähnt, wenn sie wegen des Wasserzudranges nicht gewonnen
werden konnten. Damit gelangt man zum zweiten Problem, mit welchem die,
Alten reichlich zu tun hatten: dem Wasser. In einer alten Grubenkarte,
welche aus der Zeit vor 1553 stammt, heißt es: " ... er braune
reiche Goldgang oder die alte Gäplhaubtkluft, derentwillen die alten
Herren Gewerken diesen Erbstoln mehrentheils gebauet, allwo selbe
endlichen das Gold im Wasser verlassen müssen; dahin man von der Wassergängerkluft
33/31 Lachter zu bauen hat. Der Gappelschacht steht sicher im
Zusammenhang mit den reichen Anbrüchen der Gäplhaubtkluft. Er wurde
aber, auch für die damalige Zeit, sicher mit. technisch nicht vollommenen
Mitteln betrieben; die Gewerken wollten oder konnten sich nicht auf eine
ordentliche Wasserlosung im Schacht entschließen, da sie lieber den
Erbstollen vortrieben. Zum Vergleiche sei der Bergbau Röhrerbichl bei
Kitzbühel in Tirol erwähnt (um 1540 begonnen), wo man mit mehreren
Richtschächten in relativ kurzer Zeit bis, unter den Adriaspiegel gelangt
(Posepny 25 a). Neben dem Wasser hatte man aber auch mit schlagenden
Wettern in der Kliening zu tun. M. Ortner schreibt 1575: "... daß
das bös wetter bishero nit weiter als den halben Schacht oder Gapl außerzogen
hat." Diese beiden Schwierigkeiten, Wetter und besonders Wasser, mögen
ein wesentlicher Grund dafür sein, daß der Bergbau zum Erliegen kam,
indem man sich nicht zu weiteren Investitionen entschloß.. Ob die Alten
die deszendente Anreicherungszone unterschritten hatten, kann heute nicht
festgestellt werden. Aus den Berichten geht lediglich hervor, daß reiche
Anbrüche seltener wurden. Mit Freuden wird am Ausgang des 17.
Jahrhunderts von dem Fund eines "goldigen Sandsteines" im
Nesselgraben berichtet. Man arbeitete in Tag- und später auch in
Nachtschichten; später mit 150 Arbeitern; aus 20 Zentner dieses
Sandsteines wurden 1 L 1 Q3) Gold gewonnen. Nirgends findet man eine Andeutung, daß der Klieninger
Bergbau die Sohle des Lavanttales erreicht hätte. Das ist schon allein
aus der Schwierigkeit der Wasserlosung zu verstehen.. Die tiefste
Unterfahrung stellt der Fürstenstollen dar, von dessen Sohle man nicht
weiter in die Tiefe ging.4) Aber auch über dem Fürstenstollen gibt es
noch eine wahrscheinlich unverritzte Saigerhöhe von rund 100 m (Saigerabstand
Mundloch Fürstenbau St. Kathrein Schachtsohle, weniger den Saigerabstand
vom Gäplschachttiefsten: 81 L-33 L = 48 L; 1 Lachter = 2,0924m). Zusammenfassend kann gesagt werden, daß der Bergbau
einstmals lohnend war, unter Berücksichtigung der damaligen
wirtschaftlichen Verhältnisse. Einzelne untersuchte --Quarze, sicher der
primären Zone zugehörig, führten reichlich Gold. Unwahrscheinlich
goldreich sind Stücke mit sekundärer Anreicherung, mit vielen
nebeneinander liegenden Goldkörnchen bis zu 1 mm Durchmesser . Ein
abschließendes Urteil über die Bauwürdigkeit kann aber aus dem Gesagten
nicht entnommen werden; dazu wurden die Untersuchungen auf einer zu engen
Basis durchgeführt, nämlich mit Haldenmaterial aus der Kliening, und
einigen anstehenden Erzstücken aus den Staubmannbauen im Mischlinggraben
zahlenmäßige Angaben über die Edelmetallgehalte der Lagerstätte finden
sich bei Canaval (5, 6), Höfer (20) und Wießner (29). Schriftenverzeichnis: (1) Beck. H.: Geologische Spezialkarte 1:75.000. Blatt Hüttenberg-Eberstein,
Wien 1931, sowie Aufnahmsbericht in den Verh. G. B. A. 1927, 31. (2) Beck, H.: Goldvorräte
österreichs in " The Gold Resources of the World". XV.
intern. Geol. Congr. South Africa, 1929,
S. 44. (3) Böhne. E.: Die Kupfererzgänge von Mitterberg in
Salzburg. Gangverhalten und Erzfolge. Berlin 1932. Arch. f. Lag. For., H.
49. (4) Born, Trebra : Bergbaukunde I, 1789, S. 134. (5) Canaval, R.: Das Goldfeld der Ostalpen und seine
Bedeutung für die Gegenwart. B. u. H. Jb. 68, 1920, 67-110. B. u. H. Jb.
72, 1924. H. 2, . 25-48. B. u. H. Jb. 81, 1933, 146-156. (6) Canaval. R.: Zur Frage der Goldgewinnung aus den Gefällen
des Goldfeldes der Ostalpen. B. u. H. Jb. .77, 1929, 76-84. (7) Canaval. R.: Schlagwetter in Erzbergbauen der Ostalpen.
Mt. Rdsch., Nr. 6, 1929, 1-4. (8) Canaval, R.: Die Erzgänge der Siglitz bei Böckstein
in Salzburg. Zt. pr. Geol. XJX,
1911, 1-22. (9) Clar, E. und Meixner, H.: Die Arsenvererzung in der
Stelzing bei Lölling, Saualpe, Kärnten. B. u. H. Jb. 96, 1951, 172-174. (10) Clar, E. und Meixner, H.: Die Eisenspatlagerstätte
von Hüttenberg , und ihre Umgebung. Car.II-143,
1953, s. 67. (11) Clar, E.: über die Herkunft. der ostalpinen
Vererzung. Geol. Rdsch. 42, 1, 1953, S. 107. (12) Czermak -Schadler : Vorkommen des Elementes Arsen in
den Ostalpen. Tsch. Min. Pet. Mitt. 44, 1933, 1-67. (12a) Dinklage A. und Wakolbinger A.: Kärntens gewerbliche
Wirtschaft von der Vorzeit bis zur Gegenwart. Herausgegeben von der Kammer
der gewerblichen Wirtschaft. Verlag J. Leon sen. Klagenfurt. 1954. (13) Friedrich, O.: Notiz über die Mineralführung der
Lagerstätte Kliening im Lavanttal (Kärnten). Tsch. Min. Pet. Mitt. 43,
1933, 447-452. (14) Friedrich, O.: Die Siderit-Eisenglimmerlagerstätte
von Waldenstein in Ostkärnten. B. u. H. Jb. 77, 1929, S. 131. (15) Friedrich, O.: Die Erze und der Vererzungsvorgang der
Kobalt-Nickel-Lagerstätte Zinkwand-Vöttern in den Schladminger Tauern.
B. u. H. Jb. 81, 1933, 1-14. (16) Friedrich, O.: Überblick über die ostalpine
Metallprovinz. Zs. Berg - Htt. Sal: Wes. 85, 1937. (17) Friedrich, O.: Zur Erzlagerstättenkarte der Ostalpen.
Radex-Rdsch., H. 7 !8, 1953. (18) Granigg, B.: über die Erzführung der Ostalpen. Mitt.
Geol. Ges. Wien, IV, 1912: 145-367. (19) Haberfelner-Redlicb-Sellner: Die Eisenerzlagerstätten
im Zuge Lölling-Hüttenberg-Friesach in Kärnten. B. u. H. Jb. 76, 1928,
87-126. (20) Höfer, H. v.: Di~ Edelmetallproduktion Kärntens. Zt. pr. Geol. I, 1880, 4901f. (21) Her man n, Heinrich: Das Goldbergwerk im Oberlavanttal,
Car. 1832, Nr. 15, 16 u. 17. (22) Keller, F. C.: Das Lavanttal. Ein monographischer
Beitrag zur Heimatkunde. Wolfsberg 1902 (?), 81-95. (23) Kieslinger, A.: Die Lavanttaler Störungszone. Jb. G.
B. A. 78, 1928, 499-528. (24) Meixner, H.: Neue Mineralfunde aus den Ostalpen I, 7.
Realgar vorn Mischlinggraben bei St. Leonhard, Kärnten. / Heidelberger
Beitr. z. Min. u. Petr. 2, 1950, S. 203. (25) Petrascheck, W .: Die alpine Metallogenese. Jb. Geol.
Bundesanst., Wien, 90., 1945. (25a) Posepny F.: Die Erzlagerstätten von Kitzbühel in
Tirol und dem angrenzenden Teile Salzburgs. Archiv f. prakt. Geologie, I,
1880, 257-440. (26) Riedl, E.: Die Goldbergbaue Kärntens und ihre
Bedeutung für die Jetztzeit. Österr. Ztsch. f. B. u. H. Wesen, 21, 1873,
.XX-XXIII. (27) Tornquist, A.: Perimagmatische Typen ostalpiner
Erzlagerstätten. Sitz. Ber. d. Ak. d. Wiss., Wien, math.-nat. Kl., Abt: I, 139, 1930, 291-308. (28) Tornquist, A.: Vererzung und Wanderung des Goldes in
den Erzen , der Hohen-Tauern-Gänge. Sitz.-Ber. d. Ak. d. Wiss., Wien,
mat.-nat. Kl., Abt. I, 142, 1933, 41-80. (29) Wießner, H.: Geschichte des Kärntner Bergbaues. L Teil. Geschichte des Kärntner Edelmetallbergbaues, Arch. f. vaterl. Gesch. u. Topogr., Klagenfurt 1950.
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