Niedermayr G. & F. Hammer / 1994

 

935. Ein weiterer Fund von Albit und Bergkristall mit Anatas, Brookit, Chlorit, Hämatit, Ilmenit, Rutil und Titanit von Hochfeistritz auf der Saualpe, Kärnten.

  Bereits MEIXNER (1978) berichtet über einen bemerkenswerten Bergkristallfund aus dem Hochwald bei Hochfeistritz, Saualpe, und erwähnt bis 20 cm große Kristalle neben Albit, Hämatit und Klinochlor. Erst kürzlich konnte über einen interessanten Neufund von Quarzkristallen aus diesem Bereich berichtet werden (NIEDERMAYR et al. 1993). Herr Josef KRAXNER, Wieting, legte uns nun einen neuen Fund von Quarz, Albit und vor allem einigen weiteren interessanten Kluftmineralien vor, den er unweit des Quarzfundes von Herrn Walter KRAMMER im vergangenen Jahr tätigte. Auch in diesem Fall ist es ein sehr poröser, teils "sandig abreibender", mehr oder weniger stark ausgelaugter, gebänderter Amphibolit, der typische, normal zur Bänderung angelegte, alpine Zerrklüfte aufweist. Die Quarze erreichen nach Angabe des Finders bis 4 cm Länge und sind nach der mir vorliegenden Stufen normal-rhomboedrisch entwickelt; Dauphinehabitus, wie dies für den schönen Quarzfund von Herrn W. KRAMMER typisch war, ist nicht festzustellen. Oft mit Chlorit leicht überzuckerter Periklin erreicht bis etwa 3 cm Größe; tafeliger Albit, mit glänzenden Flächen wie bei den früheren Funden in diesem Gebiet -ist eher untergeordnet zu beobachten. An Begleitmineralien sind zu nennen: Ilmenit, Hämatit, Rutil, Anatas, Brookit und Titanit. Die dünntafelig entwickelten Ilmenittäfelchen sind immer im Feldspat eingewachsen; Hämatit bildet dagegen samtschwarze, tafelige Kriställchen über Quarz und Periklin. Titanit ist in zwei Generationen zur Ausbildung gekommen. Eine erste Generation mit bis 2 cm großen, linsenförmig-tafelig entwickelten und beige bis leicht gelblich gefärbten Titaniten ist im Feldspat eingewachsen. Die jüngere, zweite Generation sitzt in kleinen, gelblichgrünen und typisch fettig glänzenden, linsenförmigen Kriställchen auf Periklin. An weiteren Titanmineralien sind noch kleine, orangebraune, ditetragonale Anataskriställchen mit nur {101}, dunkelroter, teils transparenter Rutil und eigentümlich grellrote bis stumpf rötlichbraune, bis etwa 5 mm große, tafelige Kristalle von Brookit zu erwähnen. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine typische Kluftparagenese in Amphiboliten; es wäre zu erwarten, daß hier auch Prehnit und Zeolithe gelegentlich auftreten. Diese sind bisher aber nicht beobachtet worden. (NIEDERMAYR, HAMMER)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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