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935. Ein weiterer Fund von Albit und Bergkristall mit
Anatas, Brookit, Chlorit, Hämatit, Ilmenit, Rutil und Titanit von
Hochfeistritz auf der Saualpe, Kärnten.
Bereits
MEIXNER (1978) berichtet über einen bemerkenswerten Bergkristallfund aus
dem Hochwald bei Hochfeistritz, Saualpe, und erwähnt bis 20 cm große
Kristalle neben Albit, Hämatit und Klinochlor. Erst kürzlich konnte über
einen interessanten Neufund von Quarzkristallen aus diesem Bereich
berichtet werden (NIEDERMAYR et al. 1993). Herr Josef KRAXNER, Wieting,
legte uns nun einen neuen Fund von Quarz, Albit und vor allem einigen
weiteren interessanten Kluftmineralien vor, den er unweit des Quarzfundes
von Herrn Walter KRAMMER im vergangenen Jahr tätigte. Auch in diesem Fall
ist es ein sehr poröser, teils "sandig abreibender", mehr oder
weniger stark ausgelaugter, gebänderter Amphibolit, der typische, normal
zur Bänderung angelegte, alpine Zerrklüfte aufweist. Die Quarze
erreichen nach Angabe des Finders bis 4 cm Länge und sind nach der mir
vorliegenden Stufen normal-rhomboedrisch entwickelt; Dauphinehabitus, wie
dies für den schönen Quarzfund von Herrn W. KRAMMER typisch war, ist
nicht festzustellen. Oft mit Chlorit leicht überzuckerter Periklin
erreicht bis etwa 3 cm Größe; tafeliger Albit, mit glänzenden Flächen
wie bei den früheren Funden in diesem Gebiet -ist eher untergeordnet zu beobachten. An Begleitmineralien sind zu nennen: Ilmenit, Hämatit, Rutil,
Anatas, Brookit und Titanit. Die dünntafelig entwickelten Ilmenittäfelchen
sind immer im Feldspat eingewachsen; Hämatit bildet dagegen samtschwarze,
tafelige Kriställchen über Quarz und Periklin. Titanit ist in zwei
Generationen zur Ausbildung gekommen. Eine erste Generation mit bis 2 cm
großen, linsenförmig-tafelig entwickelten und beige bis leicht gelblich
gefärbten Titaniten ist im Feldspat eingewachsen. Die jüngere, zweite
Generation sitzt in kleinen, gelblichgrünen und typisch fettig glänzenden,
linsenförmigen Kriställchen auf Periklin. An weiteren Titanmineralien
sind noch kleine, orangebraune, ditetragonale Anataskriställchen mit nur
{101}, dunkelroter, teils transparenter Rutil und eigentümlich grellrote
bis stumpf rötlichbraune, bis etwa 5 mm große, tafelige Kristalle von
Brookit zu erwähnen. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine typische
Kluftparagenese in Amphiboliten; es wäre zu erwarten, daß hier auch
Prehnit und Zeolithe gelegentlich auftreten. Diese sind bisher aber nicht
beobachtet worden. (NIEDERMAYR, HAMMER)
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