Taucher J. / 1996 |
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1004.
Mordenit, Heulandit, Prehnit, Ferro-Axinit, Klinozoisit,
"Skapolith", "Chlorit", Hydronium-Jarosit, Rozenit,
Halotrichit, Malachit, Galenit, Sphalerit, Chalkopyrit und Ilmenit aus
einer Kluft nordwestlich der Breitofnerhütte, Saualpe, Kärnten. Großteils sind die Kluftrisse mit Prehnit vollständig gefüllt. Innerhalb der Prehnitkluftfüllung und selten an der Grenze zum Amphibolit sind kleine Kluftspalten offen, in denen bis 1 cm große weiß bis leicht gelblich gefärbte, meistens undurchsichtige Prehnitkristalle zu erkennen sind. Die Prehnitkristalle weisen eine sehr rauhe Oberfläche auf, wirken manchmal angelöst und zeigen die typisch gefächerten, gekrümmten bis fast kugeligen Aggregate. An Formen sind {001}, {110} und manchmal {010} zu beobachten. EDS-Analysen weisen die zu erwartenden Elemente Ca, Al und Si aus. Innerhalb der Prehnitfüllungen oder nur teilweise von Prehnit bedeckt, stecken wenige, hellbraun gefärbte, durchscheinende, morphologisch schlecht entwickelte, mehrere Zentimeter große Ferro-Axinitaggregate. EDS-Analysen weisen neben Ca, Al, Si, Fe noch Mn und wenig Mg aus. Fe dominiert gegenüber Mn und Mg, sodaß Ferro-Axinit vorliegt. Meist im Bereich der Aktinolith-Tremolitkristalle der Kluftwände ist hellgrün bis leicht braun gefärbter Klinozoisit vorhanden. Klinozoisit bildet die bekannten Fächer aus trüben, mehrere Zentimeter langen Kristallen. Diese sind oft zerbrochen und mit vielen Rissen durchzogen. EDS-Analysen weisen geringe Fe-Gehalte aus. Gemeinsam mit Klinozoisit konnten Mikroklin in weißen, trüben, meist schlecht ausgebildeten Kristallen und Chlorit beobachtet werden. Weiße, trübe, ebenfalls stark zerbrochene Stengel mit rechteckigem Querschnitt, die meist wirre Aggregate und auch dichte Massen bilden, sind Skapolith (Mizzonit). Mit Skapolith sind meist Mikroklin und immer Chlorit vergesellschaftet. Chalkopyrit und selten Galenit treten mit Skapolith, Mikroklin und wenig Chlorit auf. Ilmenit bildet tafelige schwarze, bis rund 1 cm große Kristalle oder Kristallaggregate in Gemeinschaft mit Aktinolith/Tremolit, Klinozoisit, Chlorit und selten Prehnit. Auch innerhalb von dichten Skapolithmassen konnte Ilmenit beobachtet werden. Auf Prehnit sind klare, bis 1 mm große Kristalle aufgewachsen, die nach Röntgendiffraktometeraufnahmen Klinoptilolith oder Heulandit sind. Es treten zwei unterschiedliche Typen auf. Der Großteil sind nach (010) tafelig-bis dicktafelige Kristalle, die regellos miteinander verwachsene Aggregate und stellenweise geschlossene Krusten bilden. Der Habitus und die Formenentwicklung entspricht den Klinoptilolithkristallen aus dem Steinbruch inWeitendorfbei Wildon. Eine Stufe zeigt Kristalle, die den in alpinen Klüften bekannten tafeligen bis dicktafeligen Habitus aufweisen. Diese Kristalle besitzen einen milchig weißen Schimmer und feine Risse, die eine Spaltbarkeit nach (010) erkennen lassen, die beim anderen Typ nicht zu beobachten ist. Halbquantitative EDS-Analysen weisen Si, Al, Ca, Mg und K aus (Tabelle 1), wobei die klaren Kristalle kaum K-Gehalte aufweisen. "KlinoptilolithTyp" "KlinoptilolithTyp" "HeulanditTyp" Si
27.01
27.10
27.95 Al 9.53
9.37
8.36 Mg 1.42
1.41
0.44 Ca 2.11
2.18
2.51 K
0.30
0.22
1.26 Tabelle1:
Halbquantitative EDS-Analysen ( EDX-TRACOR-System, ZAF-Kottektut) vom
"Klinoptilolith-Typ" und vom .Heulandit-Typ", Breitofnerhütte,
Saualpe, Kärnten (Formel betechnet auf 72 Sauerstoffe). Heulandit
hat nach FLEISCHER und MANDARIND (1995) die Summenformel (Na,Ca)2-3
AI3(AI,Si)2Si13O36·12H2O,
Klinoptilolith (Na,K,Ca)2-3 Al3(Al,Si)2Si13O36·12H2O. GOTTARDI und GALLI (1985) schreiben für Heulandit
(Na,K)Ca4(Al5Si27O72)·24H2O, für
Klinoptilolith (Na,K)6(Al6Si30O27)·20H2O. GOTTARDI und GALLI (1985) schreiben die idealisierte
Formel für den Klinoptilolith Ca-frei. Die
Summenformel des Heulandits enthält neben Na auch noch K. GOTTARDI und
GALLI (1985) geben Na2O-Gehalte von Heulandit zwischen 0.10 und
1.6 Gew.-% an. Die Gehalte an MgD liegen zwischen 0.01 und 1.39 Gew.-%. Für
Klinoptilolith sind Na2D-Gehalte zwischen 1.01 und 4.48 und MgO-Gehalte
zwischen 0.14 und 0.9 Gew.-% angegeben. Sämtliche von GOTTARDI und GALLI
(1985) publizierten Analysen, sowohl für Heulandit als auch für
Klinoptilolith, weisen K-Gehalte sowie die des Klinoptiloliths auch Ca
auf. ARMBRUSTER
et al. (199.1) geben für
Klinoptilolith-Heulandit von Weitendorf bei Wildon 1.19 Gew.-% MgD an. Die
chemischen Analysen der Kristalle von der Breitofuerhütte (beide Typen)
weisen kein Na (zumindest mit dieser .Methode nicht nachweisbar) auf. Der
.Klinoptilolith-Typ" besitzt neben Si und Al deutliche Mg-Gehalte,
sowie Ca und beinahe kein K. Der "Heulandit-Typ" zeigt neben Si
und Al deutliche K und Ca-Gehalte, aber wenig Mg. Der "KlinoptilolithTyp"
ist durch das wahrscheinliche Fehlen von Na, den niedrigen K-Gehalt und
den hohen Ca-und Mg-Gehalt vorläufig als magnesiumhältiger Heulandit zu
bezeichnen. Die chemische Analyse des "Heulandit-Typs" deckt
sich, trotz des deutlichen K-Gehalts, mit denen von GOTTARDI und GALLI
(1985) für Heulandit angegebenen. Eine eingehende Untersuchung von
Heulandit und Klinoptilolith aus dem alpinen Bereich ist notwendig. Weiters wäre die nomenklatorische Frage zu klären.
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