Meixner H. / 1975

 

332. Aragonit von Bayerbach bei Lölling, K.

  Nach dem nun schon lange verfallenen Marmorbruch in der Stelzing bei Lölling sind in den letzten Jahren fallweise immer wieder größere Schottermengen im Steinbruch in Bayerbach im Löllingtal an der Klippitztörlstraße gewonnen worden. Und auch hier wurde, wie einst in der Stelzing, im gleichartigen Marmor Realgar, ged. Arsen und Ankerit, zusätzlich auch bläulichgrauer Kalzedon, gefunden, insgesamt eine Abwandlung der Hüttenberger Vererzung. Dir. V. VAVROVSKY sammelte auch an der großen Felswand etwa 300 m östlich vom Steinbruch Bayerbach, fand auch hier im Phlogopit-führenden Marmor wieder Re al gar , aber auch z. T. mit Lehm erfüllte Klüfte oder Höhlungen, aus denen Kalzit -xx und beachtlich schöne Aragonit -Sinterbildungen gewonnen werden konnten. Letztere sind fast kindskopfgroß; stark verästelte Bildungen von mehreren Zentimetern Zapfenlänge, bei Durchmessern von 3 bis 10 mm. Sie bestehen aus parallel gelagerten, schneeweißen, einige Zentimeter langen Aragonitfasern. Die fingerig-traubige Oberfläche wurde von Lehm braun gefärbt. Die Bildung dürfte auf eine Ankeritverwitterung, wie im Hüttenberger Erzberg selbst, zurückzuführen sein. Ebenfalls aus dieser Wand wurden Stelzing-Marmore mit reichlicher Führung von Graphit -XX, von etwas Uvit und einem Pegmatit-Mylonit mit sehr kleinen Bruchstücken von rotem Granat, Rutil und Turmalin gefunden. Realgarhäutchen, Pyrit und vielleicht auch ged. Arsen sind auch hier zugegen. Realgar, oft mit ged. Arsen, ist eine typische Vererzung in den Stelzing-Marmoren, die an vielen Stellen bei der Saualpen-Kartierung angetroffen worden ist. Die einzige Ausnahme bildete ein bis vor kurzem einmaliger Fund von F. KAHLER, Realgar mit ged. Arsen im Marmor vom Dragonerfels bei Trixen, vgl. H. MEIXNER, 1961, S. 73. Bei der Tagung im Mai 1975 übergab mir F. GRÖBLACHER-HOLZBAUER (Viktring) einen neuen Beleg, kürzlich im genannten Steinbruch gesammelt, wiederum mit Re al gar und vermutlich ged. Arsen in kleinen schwarzen Körnchen. Trotz mehrfacher Nachschau brauchte es 15 Jahre, bis wiederum in diesem Vorkommen ein Realgarfund glückte! (MEIXNER)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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