Friedrich O. M. / 1960 Textauszug |
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Alte Bergbaue
auf Silbererze im Bezirk Völkermarkt.
Von O. M. Friedrich Von der Frage ausgehend, woher die bambergische Münzstätte
Griffen das Münzmetall erhalten haben könnte, bat mich Herr Professor
Dr. F. Kahler um "einen Beitrag über die Lagerstätten des Bezirkes
Völkermarkt, aus denen im Mittelalter Silber gewonnen worden sein dürfte.
Solche Lagerstätten gibt es hier vor allem in zwei Typen, und zwar
einerseits solche mit silberhaltigern Bleiglanz, anderseits solche mit
Fahlerz-Kupferkies und edlen Silbererzen. Einen zusammenfassenden Bericht
über diese und andere Erzvorkommen dieses Bezirkes habe ich 1956 der Kärntner
Landesplanung vorgelegt. Tm Wesentlichen sind die nachstehenden Ausführungen
diesem Bericht entnommen; ebenso erfolgten die Begehungen und die
Bearbeitung damals (1955). Bekanntlich war das Silber bis zum Ende des
vorigen Jahrhunderts Münzmetall und als solches wurde es etwa im Verhältnis
zu den Lebenskosten oder Löhnen wesentlich höher bewertet als heute.
Dies gilt vor allem für die Zeit vor der Entdeckung Amerikas, denn durch
den Silberreichtum Mittelund Südamerikas sank der Wert des Silbers schon
darnach erstmalig stark ab, Dies bedingte, daß viele europäische
Silbergruben eingingen. In Deutschland kamen noch der Dreißigjährige
Krieg und die Unduldsamkeit der Gegenreformation dazu, so daß sich unsere
Silberbergbaue nur sehr schwierig erholen und bis in jene Zeit halten
konnten, in der das Gold zum Münzmetall gewählt wurde. Seither ist es für
unser ostalpines Gebiet wohl hoffnungslos, daß das Silber irgendwo
lohnend abgebaut werden könnte, obwohl in unseren Ländern sehr reiche
Silber-Vorkommen lagen. Es genügt dazu, auf Oberzeiring, Röhrerbüchel,
Schladming und Schwaz-Brixlegg hinzuweisen. Auch konnten einstens
Kleinbetriebe lohnend arbeiten, weil die händische Arbeit sorgsames
Auslesen der besseren Erze ermöglichte, während ,heute alles mit Großmaschinen
gewonnen und aufbereitet werden muß; dafür sind aber die absätzigen und
kleinen ostalpinen Vorkommen denkbar schlecht geeignet. A. BAUE AUF SILBERHÄLTIGEN BLEIGLANZ Die großen Bleilagerstätten dieses Bezirkes in den südlichen
Kalkalpen, wie Mieß, Obir, Petzen, sind arm an Silber oder praktisch frei
davon und scheiden daher hier aus. Es ist aber sehr interessant, daß
einganz nahe bei diesen liegendes Vorkommen bei Eisenkappel anderen
Charakter zeigt. Es handelt sich um das Vorkommen von Jerawitza. B. BAUE AUF SILBERHÄLTIGE KUPFERERZE Die vorstehend beschriebenen Bleierzvorkommen gelangten kaum über das Schurfstadium hinaus, wohl weil die Erze zu absätzig und verzettelt waren. Hingegen konnten sich auf zweien der Kupfer-Silbervorkommen richtige Bergbaue entwickeln, und zwar in Ruden und in Schwabegg. über diese beiden Vorkommen gibt es daher auch ein recht ausführliches Schrifttum. Das Kupfer und Silbervorkommen von Ruden. Schrifttum: CZERMAK, Fr. & SCHADLER, J.: Vorkommen des Elementes.
As in den Ostalpen. Tscherm. M PM. 44, 1933, 1-67. DINKLAGE, K. & WAKOLBINGER, A.: Kärntens gewerbliche
Wirtschaft usw. Klagenfurt (Leon), 1953, 1-493 (121). FRIEDRICH, M. M.: Befahrungsberichte 1955. Archiv Min.
Inst. und Archiv Bezirksplanung Völkermarkt.) FRIEDRICH, O. M.: Lagerstättenkarte. Radex-Rdsch. 1953 (N
130, 131). HIESZLEITNER, G. & SANTO PASSO, O.: Befahrung am 12.
Juli 1916. Archiv Min. Inst. HÖFER, J.: Die Edelmetall-Production Kärntens. Arch.
prakt. Geol. I, 188Q, 489-518 (507). JAKLIN: Gutachten über Ruden. 1921 (nicht zugänglich). MEIXNER, H.: Neue Mineralvorkommen aus den Ostalpen.
Heidelberger , Beiträge z. Min., 2. 1950, 195-209. MEIXNER;H.:Die Minerale Kärntens. K1agenfurt, 1957, Car. II, 21. Sonderheft. PLASSER, A.: Der silberhältige Fahlerzschurfbau in Ruden.
Raibl 1917. Archiv Min. Inst. . SCHARINGER, W.: Der Bau des Lavanttales in seinen
morphologischen und geologischen Grundzügen, nebst Anordnurig der
wichtigsten Lagerstätten. Karte I: 25.000 in der Mark Scheiderei
Wolkersdorf im Lavanttal. WANK, M. : Verkaufsangebot vom 8. 7. 1940. Abschrift Archiv
Min. Inst. Leoben. WIESZNER, H. : Geschichte des Kärntner Bergbaues.
Klagenfurt (Geschichtsverein), I, 1950, 214, 215; II, 1951, 204; III,
1953, 269. Lage : Das Vorkommen liegt unmittelbar östlich der Ortschaft
Ruden, die früher "Magdalena zu Weißenegg" hieß und erst im
vorigen Jahrhundert den slawisierten Namen Ruden erhielt. Wenig nördlich
der Rudener Kirche liegt die Johannesmühle, bei der sich ein
Schurfschacht befand, der aber inzwischen zugeschüttet wurde. Schlacken
am Fahrweg von der Rudener Kirche dem Wölfnitzbach entlang zeigen, daß
man hier nicht nur die Erze abbaute, sondern auch (auf Silber?) verhüttete.
Nach HIESZLEITNER halten sie 1,2% Cu, wurden aber weitgehend aufgebraucht,
um Wege einzuschottern, teilweise hat man sie auch in den Wiesen
eingeebnet, so in der Pfarrwiese. Die eine Baugruppe um den Webernstollen liegt unmittelbar
östlich der letzten Häuser des Dorfes, ungefähr 20 m über dem Ort über
ihm liegen in Abständen von je 20 bis. 30 Metern noch weitere 8 Einbaue
im Wald auf die im Webernstollen erschlossenen zwei Erzfälle. Sie müssen
untereinander und mit diesem .verbunden gewesen sein, da im Webernstollen
durch den Abbau starker Wetterzug bemerkbar" war. Von diesen oberen
Bauen sind Mundlochpingen und kleine Halden noch kenntlich. Aber auch
unter dem Webernstollen müssen sich noch alte Baue befunden haben, denn
dessen Grubenwässer versitzen (versickern) und beim Kellerbau des
darunter liegenden Gehöftes stieß man auf Halden mit Erzresten und bei
der etwa 900 m vom Webernstollen westlich liegenden Johannesmühle traf
man im 5 m tiefen Schurfschacht ebenfalls Halden und Zinnoberererzstücke.
Nach PLASSER ist auch ein alter Erzweg als dammartige Erhebung vorn
Webernstollen ins Dorf noch kenntlich gewesen. Die Schlacken liegen: nahe
ihm am Gehängefuß nach NW als lange, bewachsene Halde, sodaß sich dort
einstens die alte Silberschmelze befunden haben dürfte. Im Walde
zwischen. dem Webernstollen und dem Amalienbau befanden sich nach G.
HIESZLEITNER weitere Pingen und Halden. Südlich des Dorfes führt im Katharinengraben ein Fahrweg
zu den Bauernhöfen empor. Hier liegt, etwa 5 Minuten östlich des Gehöftes
Canzian, im mäßig steilen Wald die Halde und das noch gut kenntliche
Mundloch des Amalienstollens. Ein während des ersten Weltkrieges
angesetzter Unterbaustollen lag unmittelbar am Zufluß des
Katharinenbaches. Man gelangt unschwer zu diesem, wenn man vom
Amalienstollen im Walde gerade absteigt, bis man zum Bächlein gelangt und
diesem abwärts folgt, bis man auf eine kleine und sehr auffallende
Verebnung trifft, die die Halde des Unterbaustollens darstellt. Sie mißt
etwa 15 m (breit) X 18 m (lang) und führt etwas Gangquarz mit Ankerit,
doch konnte ich keine Erze finden. Die Lage des Stollenmundloches ist noch
gut zu erkennen. Ein zweiter Unterbau, den wir Erbstollen nennen wollen, um
ihn vom Amalien-Unterbau zu unterscheiden, liegt im anschließenden
Haupttal (Katharinenbacherl). Nach PLASSER liegt der Webernstollen 475 m hoch, der
Amalienstollen 540 m, der Zubaustollen 490 mund die alte Erzwäsche am Wölfnitzbach
lag mit 420 m ebenso wie der Schurfschacht bei der Johannesmühle ganz im
Tal. Östlich von Ruden lag nördlich des Ortes Nikolai der
seinerzeitige Schurfbau Gorentschach. Im Sattel 670 m südlich des Weißenegger
Berges ( 859 m) steht das auch in die provisorische Karte 1:50.000 (Nr.
204, Völkermarkt) eingetragene "Fürbaßkreuz", das nach dem südlich
davon gelegenen Gehöft Fürbaß benannt ist. Das von diesem Kreuz nach
Nikolai fließende Wässerlein heißt heute noch das "Goldbachl".
Östlich unter diesem Fürbaßkreuz sollen die alten Baue gelegen sein,
wovon Einheimischen einige Halden und Pingen noch bekannt sind. Leider
verhinderte der so sehr verregnete Herbst 1955, daß ich hier hätte
entsprechend nachsuchen können. Noch weiter östlich davon soll nach
Angaben von Bewohnern des Ortes Eis unter dem Felsen der Eisen-Wände in
der "Tischelschütt" ein weiterer Stollen auf zugehörige Erzgänge
vorhanden gewesen sein, er sei aber durch einen Erdrutsch verschüttet und
jetzt nicht mehr kenntlich, weshalb ich auch nicht besonders nachsuchte. Östlich vom Orte Eis wurde unmittelbar am nördlichen
Drauufer auf entsprechende Silber- und Kupfererze geschürft. Diese Schürfe
nahe der Umbiegung der Drau aus dem N-S gerichteten Lauf nach SO werden
meist schon zum Bergbau Schwabegg gezählt und zeigen uns, daß dieser und
der Bergbau Ruden enge zusammengehören und eine genetisch einheitliche
Gruppe bilden. Geschichtliches: Über die Geschichte dieses Bergbaues ist fast nichts
bekannt, insbesondere fehlt jede Grubenkarte oder Lagerstättenbeschreibung.
H. WIESZNER bringt einige Auszüge aus alten Urkunden, wonach Ende des 12.
Jahrhunderts am Gorensberg und am Eis auf Silber gebaut wurde. Auch soll
man dort keltische Münzen gefunden haben (WIESZNER III, 269). Als man den
Webernstollen gewältigte, schätzte man aus dem Zustande der alten
(Eichen-Zimmerung und aus der alten Arbeitsweise usw., daß er 400 Jahre
alt sein mögen Der Kärntner Gewerke v. WEBERN gewältigte den Bau
weitgehend, schloß Erze auf, schlug 1914 den Amalienstollen an. Eine
geplante Freifahrung ( d. i. Verleihung eines Grubenfeldes) kam während
des ersten Weltkrieges nicht zustande, doch gewann man damals 3 Waggon
Erze, die 5 bis 7% Kupfer und 0,39 bis 0,59% Silber hielten. Vor und nach
dem zweiten Weltkrieg beschürfte Herr Amtsrat WANK das Vorkommen,
ebenfalls ohne nachhaltigen Erfolg. Geologische Verhältnisse: Eine eingehende geologische Karte dieses Gebietes liegt
noch nicht veröffentlicht vor, doch können die großen Züge des Baues
aus dem unmittelbar östlich anschließenden Blatt Unterdrauburg entnommen
werden. Etwa 4 km nördlich liegt die Trias der Griffener Berge, über die
eine neue Karte von BECK-MANNAGETTA erschienen ist. Aus der geologischen
Übersichtskarte der Ostalpen von H. VETTERS, die vereinfacht meiner
Lagerstättenkarte zugrunde liegt, ist zu entnehmen, daß über dem
Kristallin und den altzeitlichen Schiefern des Raumes Bleiburg
Unterdrauburg ein schmaler Streifen von Trias aus dem Völkermarkter
Becken ins Lavanttal zieht, etwa der nördlich davon liegenden Trias von
Griffen entsprechend. An der Grenze zwischen dieser Kristallinschuppe bzw. den
altzeitlichen Phylliten und der untersten Trias (Werfener Schiefer) treten
die Erze gangartig in Nestern und Butzen auf und sind Dach PLASSER an die
Grenze von dunkelgrünen bis schwarzen Glimmerschiefern und lichteren
Serizitschiefern gebunden. Die Schichten fallen bei nordöstlichem
Streichen mit 450 und steiler nach NW ein. Nach PLASSER war sowohl der
Webernstollen wie der Amalienzubau in den Werfener Schiefern angesetzt und
fuhren dahinter die Phyllite an. Die Lagerstätten : Der 1912 bis 1914 gewältigte Webernstollen ist in Werfener
Schiefern angeschlagen., fährt aber schon nach wenigen ;Metern die von
PLASSER als Karbon angesprochenen braunen bis schwarzen Tonschiefer an.
Beim 85. und 140. Meter stößt er c auf lichte Serizitschiefer, in denen
die Erzbutzen auftreten, bzw. alte Verhaue mit Erzspuren im Versatz
angetroffen wurden. Die Erze bestanden aus Fahlerz, Zinnober und
Kupferkies mit Eisenspat als Gangart. Nach HIESZLEITNER, der den Stollen
1916 ebenfalls noch befahren konnte, geht dieser anfangs nach Osten im
Streichen der nach Nord einfallenden Tonschiefer und biegt dann diesen
verquerend um. Der Amalienstollen geht nach 308,5° in nordfallende "Karbon"schiefer,
verquert nach 15 Metern Nester mit Malachit und Kupferlasur im schwarzen
Schiefer und erreicht nach 30 Metern an der Grenze der schwarzen Schiefer
zu Serizitschiefer einen Fahlerzlagergang, der 2 bis 20 cm mächtig war
und mit 45° nach Norden einfiel. Man längte darin 9 m bis zur Vertaubung
aus und nach Osten folgte man ihm 26 m streichend, legte hier zwei Gesenke
an, davon das östliche 9 m tief, und stellte darauf die Arbeit ein, weil
die vorhandene Handpumpe das zusitzende Wasser nicht bewältigen konnte.
Beiderseits dieses Gesenkes baute man von der Sohlstraße aus 15 m lang
und 5,5 m hoch den Gang aus, so daß noch 3,5 m bis zur Stollensöhle
stehen blieben. Da man sehr tagnahe war, stellte man bald darauf den
ganzen Ostschlag ein. Bei diesen Arbeiten gewann man 3 Waggon Fahlerz als
verkaufsfähiges Hauwerk, das nach Brixlegg ging. Man wollte auf dem
Aufschlag am Kreuz des Tagschlages mit dem Gang die Grube freifahren
lassen, doch unterblieb dies, weil inzwischen der erste Weltkrieg
ausgebrochen war. Eine Skizze dieses Stollens liegt dem Berichte
HIESZLEITNERs bei. 50 m tiefer legte man den Amalienzubau an, der nach 120 m
bis 200 m den Gang anfahren soll. Der Zubau geht fast rein nördlich auf
den Erzfall im Amalienstollen zu, quert anfangs dunkelgraue Werfener
Schiefer, dann Ton und Serizitschiefer (nach PLASSER Karbon), die
spurenweise .Eisenkies und etwas Fahlerz führen. Im April 1917 war der
Zubaustollen schon 105 m lang, doch ist es unbekannt, ob er später bis in
die eigentliche Gangzone ausgelängt werden konnte. Der Erbstollen wurde vom Schurfinhaber Herrn Amtsrat WANK
im zweiten Weltkrieg angesetzt und bis 1947/48 betrieben. Er liegt im
Katharinengraben, ungefähr 520 m (barometrisch bestimmt) hoch und 10 m über
dem Bach auf dessen rechter Seite im Hochwald und ist wenig unter dem
Fahrweg zum nächsten Gehöft hinauf angeschlagen worden. Drei Mundzimmer
dieses Stollens stehen jetzt (1955) noch, eine dahinter aufgetretene
Verbruchpinge gerade unter dem Fahrweg ist überbrückt worden. Der
Erbstollen ging nach 325° in den Berg und bringt etwas Wasser. Auf der
Halde findet man Quarzstücke mit kleinen Fahlerzbutzen und reichlich Stücke
von Fettqarz mit rostigem Ankeritgeäder und Spuren von Fahlerz. Auf die alten Einbaue über und unter dem Webernstollen
sowie auf den Schurfschacht ist bereits vorstehend hingewiesen worden. Die Erze : Haupterz ist ein Fahlerz (Tetraedrit), das reich an Silber
und. Quecksilber ist, so daß der Bau früher als Silbelbergbau betrieben
werden konnte. Weitere Erzminerale sind Kupferkies, Eisenkies und
Zinnober. Als Gangarten werden Eisenspat, Kalkspat neben Quarz genannt und
Malachit, Kupferlasur und Brauneisenerz bilden die Verwitterungsminerale.
Das Fahlerz soll 0,5-1 Prozent Silber und 1,35 bis 2,58 Prozent
Quecksilber enthalten. Zu diesen schon länger bekannten Mineralen fand H.
MEIXNER auf Stufen aus dem Kärntner Landesmuseum noch Pyrargyrit (dunkles Rotgültigerz) in schönen Kristallen, so daß damit außer dem
Fahlerz ein weiterer Träger des Silbergehaltes festgestellt werden
konnte. Dieses Mineral scheint früher vielfach mit dem Zinnober
verwechselt worden zu sein oder es wurde neben diesem übersehen, ohne daß
aber damit gesagt werden soll, daß Zinnober nicht auch vorkomme. Aus Erzen, die Herr Amtsrat WANK 1931 dem Kärntner
Landesmuseum übergab, wurden ebenfalls einige Anschliffe angefertigt. Sie
zeigen große Nester, Butzen und Lappen aus Fahlerz (Tetraedrit) in
Ankerit. Sprünge im Ankerit sind mit Kupferkies belegt; einzelne
Eisenkiese werden von Fahlerz stark verdrängt. In einem Schliff ist das
Fahlerz dicht mit Dolomit verwachsen, so daß gleichzeitiger Absatz beider
Minerale wahrscheinlich ist. Das Fahlerz selbst ist gespickt mit feinsten
Fünkchen und Äderchen aus Kupferkies und etwas Bleiglanz. Bei stärkster
Vergrößerung erkennt man einerseits feinste Nebel, die das Fahlerz primär
umschloß. In diesen lassen sich Körnchen von Kupferkies, Bleiglanz,
Silber und vielleicht auch Dyscrasit neben einem rosa getönten Kies
(Kobaltglanz oder ein Mineral der Linneitgruppe) erkennen oder richtiger
erahnen. Daneben trifft man an Haar"' rissen und Korngrenzen
zementativen Kupferkies, ein Mineral der Rotgültigerzgruppe, das aber zu
klein ist, um näher bestimmt werden zu können, und Spuren von Silber. Zusammenfassung
Auf Silber wurde im Bezirk Völkermarkt an verschiedenen
Stellen geschürft und dieses Metall an einigen Orten auch abgebaut, so in
Ruden, Schwabegg und Wandelitzen. Doch erwiesen sich die Erzgänge als
sehr absätzig, so daß es nirgends zu einem nachhaltigen Bergbau reichte.
Die Erze der wichtigsten Vorkommen sind an Zerrspalten und Ruschelzonen
gebunden, die oftmals mit unversehrten Kristallrasen überzogen sind und
dadurch auf einen geologisch jugendlichen Vererzungsvorgang weisen. Sie
sind an den Nordrand des Klagenfurter Beckens i. w. S. gebunden,
beziehungsweise an die südlichen Störungen des nördlich davor liegenden
Gebietes am Saualpenfuß. Die Erze sind magmatischen Ursprunges und weisen
auf eine junge und recht oberflächennahe magmatische Aktivität, die ja
auch durch Thermen und Ergußgesteine belegt ist.
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