Taucher J. & E. Hollerer / 1999

 

1163. Duftit, Rosasit, Azurit, Dolomit und Fahlerz von der Halde eines alten Bergbaues am Riednock Osthang, ostsüdöstlich Stockenboi, südöstlich Wiederschwing, Kärnten.

  Von Bergbauen am Riednock ist nahezu nichts bekannt. WARCH (1979) erwähnt vorn Nordfuß und im Nordosthang des Riednocks, im so genannten Schlund, Stollen, Pingen und verwachsene Halden. Ein Stollen diene der Ortschaft Ried zur Wasserversorgung. Weiters werden der Maria Hoffnungsstollen östlich von Ried, am sonnseitigen Abhang des Riednocks im Mühlgraben, und verfallene Bleigruben nördlich, unter dem Kamm des Riednocks genannt. Die hier untersuchten Stücke stammen von einer Halde am Osthang des Riednocks in ungefähr 1000 m Seehöhe. Nach W ARCH (1979) liegt diese Vererzung entweder im Karn (dritte Karbonatserie) oder im Anis (Wurstl-, Knollen, Flaser-Bänderkalke mit Dolomit-, Mergel-, Silt-, bis Sandsteinlagen). Feinkörnige, braun gefärbte Dolomitstücke enthalten schmale, maximal 2 mm dicke Adern aus Fahlerz, die an einem Stück reichlich auftreten. Weiters sind schmale, nur wenige Millimeter breite Kluftrisse zu beobachten, deren Kluftwände mit mehreren, teilweise morphologisch gut entwickelten Mineralphasen besetzt sind. Am häufigsten sind glasklare, farblose Dolomitrhomboeder, die die Kluftwände vollständig bedecken. Auffallend sind die bis 5 mm im Durchmesser messenden Rosetten von kräftig blau gefärbten, lattigen Azuritkristallen. Azurit bildet auch mehrmals nur dichte Kluftfüllungen in den schmalen Rissen. Weiters sind intensiv grün gefärbte kugelige Aggregate zu erkennen, die teilweise geschlossene Rasen bilden. Röntgenographisch konnte vorerst Rosasit oder Malachit bestimmt werden. EDS-Analysen weisen neben Cu deutliche Zn-Gehalte aus, sodaß Rosasit vorliegt. Auf und neben den Rosasitaggregaten sind noch klare, gelbgrün gefärbte Krusten zu beobachten. Erste Diffraktometeraufnahmen ergaben jedoch kein eindeutiges Ergebnis. Halbquantitative EDS Analysen weisen die Elemente Cu, As, Pb und Ca aus. Weitere Diffraktometeraufnahmen mit angereichertem Material ergaben dann Duftit. Duftit -PbCu(AsO4)(OH)ist Teil der Adelit-Gruppe mit der allgemeinen Formel AB+2(XO4)(OH) wobei die Position A mit Ca, Pb, die Position B+2 mit Co, Cu, Fe, Mg, Ni, Zn und X mit AS+5 und V+5 besetzt sein kann (FLEISCHER und MANDARINO, 1995). Es handelt sich am Riednock, wie auch aus Tsumeb, Namibia, bekannt ist, um einen Duftit, dessen Pb teilweise durch Ca substituiert wird. Eine nähere Untersuchung der Proben aus dem alten Bergbau, sowohl der Erzphasen als auch der Sekundärmineralbildungen, erscheint notwendig. Für das Probenmaterial bedanken wir uns bei Herrn Raimund Stroh, Klagenfurt. (Taucher/Hollerer)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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