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1523) Anhydrit, und Cleusonit in Rauchquarz von der Roßalm bei Spittal
a. d. Drau, Kärnten.
In der Untersuchungsreihe zu den auffallenden Einschlüssen im Quarz, die
immer wieder als „Anhydritröhren“ bezeichnet werden, wurde ein
Schwerpunkt auf die Alpinen Quarze der Reißeck- und Ankogelgruppe
gelegt. Von einigen Fundorten konnte Anhydrit mit nadeliger Morphologie
als Verursacher der Hohlröhren identifiziert werden (WALTER 2005).
Ein weiteres Vorkommen von Anhydrit im Quarz stammt aus einer eigenen
aufgesammelten Probe (F. Walter) vom Talschluss der Roßalm bei Spittal
a. d. Drau. Der etwa 3 cm große, mittelbraun gefärbte Rauchquarz enthält
einige Hohlröhren, die den Quarz vollständig durchmessen. Ein einziges,
völlig im Quarz eingeschlossenes Prismenstück mit nahezu quadratischem
Querschnitt wurde im Anschliff angeschnitten und poliert (Abb. 4). Die
EDS-Analyse ergab Calcium, Schwefel und Sauerstoff, sodass auch hier
wieder auf Anhydrit geschlossen werden kann. Eine XRD-Analyse des
Einkristalles am GADDS-System erbrachte den Nachweis für Anhydrit.
In derselben Probe wurden auch winzige, meist unter 0,03 mm messende,
schwarz glänzende, dicktafelige Erzminerale als Einschlüsse im
Rauchquarz festgestellt. Die EDS-Analyse ergab die Hauptelemente Titan,
Eisen, Uran, Blei, Sauerstoff und geringfügig Strontium. Die
Intensitäten des energiedispersiven Spektrums erreichen für diese
Elemente nahezu Werte wie von Cleusonit, der zuletzt vom
Autobahntunnelbau durch den Katschberg nachgewiesen wurde (vgl.
NIEDERMAYR et al. 2007). Eine XRD-Analyse konnte wegen der geringen
Probenmenge nicht durchgeführt werden. Wahrscheinlich ist der Cleusonit
von der Roßalm ebenfalls wie der vom Katschberg wegen der intensiven
Radioaktivität durch Uran im röntgenamorphen Zustand und müsste durch
Glühen der Probe rekristallisiert werden.
Der Cleusonit von der Roßalm ist nach dem Brannerit nun das zweite stark
radioaktive Mineral in jener Region, die für ihre sehr dunklen
Rauchquarze bis Morione bekannt ist. Es wäre auch interessant, wie
bereits bei NIEDERMAYR et al. (1995) bei der Beschreibung des Brannerits
angeregt, die Verbreitung und Häufigkeit von radioaktiven Mineralien im
Bereich von der Roßalm bis zum Schoberboden (Bergstation der
Reißeckbahn) weiter zu untersuchen.
(Walter/Bauer)
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