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827. Phenakit von der Beryllfundstelle am NNW-Hang des
Riedbock, Obere Moosalm, Reißeckgruppe, Kärnten.
Beim
Besuch der von MEIXNER (1981) beschriebenen Fundstelle von Kluftaquamarin
am Riedbock mit Frau Ch. HOLLERER (Graz) im Spätsommer 1986 gelang der
Fund eines klaren Kristalls auf Quarz mit längsgestreiftem Prisma und
wahrscheinlich trigonaler Symmetrie. Der Verdacht auf Phenakit lag nahe.
Im Sommer 1989 suchte ich mit Herrn E. LÖFFLER (Maria Enzersdorf) die
Fundstelle nochmals auf. Herr LÖFFLER konnte abermals einen derartigen
Kristall finden. Die Matrix ist ein feinkörniger Aplitgranit. Die
Kristalle sitzen; zusammen mit Quarz und Muskovit, in den für den Fundort
typischen schmalen Klüftchen. Bei beiden Funden ist kein Beryll an der
Paragenese beteiligt. Der Kristall des ersten Fundes ist mit dem Prisma
auf dem Quarzrasen aufgewachsen und doppelendig ausgebildet. Beim
Zweitfund ragt der Kristall aufrecht stehend vom Muskovit ab. In beiden Fällen
sind die Kristalle farblos, glasklar, haben einen hohen Glanz und sind
zumindest aus zwei Blöcken, die leicht versetzt sind, aufgebaut. Der
Habitus ist gedrungen prismatisch, und es werden Längen von 4 mm
erreicht. Der locker sitzende Kristall des Zweitfundes konnte abgenommen
und mit dem Zweikreis-Reflexionsgoniometer vermessen werden. An Formen
wurden gefunden: {1010}, {1120}, {1123}, {2463} und {2423}. Die Tracht
dominieren {1120} und {2423}, {1120} ist parallel gestreift {Abb.
1). Alle übrigen Formen sind ebenfalls sehr gut ausgebildet. Das
Vorkommen von Phenakit kann somit für den Fundort als gesichert angesehen
werden. Die Parageneseabfolge ist Quarz--Muskovit--Phenakit (TAUCHER)
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