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1116. Scheelit und dessen Fundstellen im Bereich der Oberen
Moosalm, Reißeckgruppe, Kärnten.
Scheelit
in morphologisch ausgezeichnet entwickelten Kristallen konnte in der
weiteren Umgebung der Oberen Moosalmhütte an mehreren Stellen gefunden
werden. Die einzelnen Fundpunkte sind der Abb. 9 zu entnehmen Fundpunkte
1, 2, 3 und 4 liegen im Bereich des Amphibolitrückens östlich der Oberen
Moosalmhütte. Fundpunkte 5 und 6 liegen in rund 2600 m Seehöhe auf der
Verebnung oberhalb der Felswände nördlich des Stapniksees (Hochalmsee),
im Kar zwischen dem Riekener Sonnblick und dem Zaubernock. Die Klüfte
liegen in großen Gneisblöcken im Schutt des Kares Fundpunkt 1: Die Kluft
lag im Bereich von Fundpunkt 2 und 4, links der Stelle, wo der Weg von der
Oberen Moosalm auf das Riekentörl den Amphibolitrücken überschreitet
(Abb. 9). In der Kluft befanden sich 4 Scheelitkristalle. Der größte,
morphologisch ausgezeichnet entwickelte Kristall ist 6 cm groß und orange
gefärbt, wobei die Kristallspitzen durchscheinend sind. Die übrigen 3
Kristalle sind weißlich bis leicht gelblich, trübe und unterschiedlich
groß, sowie morphologisch unterschiedlich gut entwickelt. Als
Begleitmineralien konnten Titanit und Chlorit festgestellt werden (mdl.
Mitt. Friedacher). Sammlung Gerold Friedacher, Gratkorn. Fundpunkt 2: Die
Kluft lag im steilen Gelände an der Südwestseite des Amphibolitrückens,
etwas unterhalb der Rückenkante am südöstlichen Ende, dort wo der Weg
von der Oberen Mooshütte auf das Riekentörl führt (Abb. 9). Ein weißlich
bis leicht gelblich gefärbter, trüber, morphologisch ausgezeichnet
entwickelter, 6 mm großer Scheelitkristall trat auf einer dünnen
Klinochlorkruste frei aufgewachsen im Klufthohlraum auf. Über Klinochlor
konnte weiters noch Heulandit in glasigen, bis 1 cm großen Kristallen
gefunden werden. Im Klufthohlraum befand sich eigenartigerweise ein
einzelner, 10 cm großer, vollkommen klarer Bergkristall. Sammlung Gerhard
Rottenmanner, Eisbach/ Rein. Fundpunkt 3: Die Kluft lag gut 100 m links
der Fundpunkte 1, 2 und 4, annähernd in der Mitte zwischen dem Weg auf
die Kalte-Rerberg-Scharte und dem Weg auf das Riekentörl, im südwestlichen
Steilhang des Amphibolitrückens. Ein glasiger, leicht gelblicher, 5 mm
großer, morphologisch ausgezeichnet entwickelter Scheelitkristall ist auf
der Kluftwand aufgewachsen. Diese ist noch mit goldbraunem Biotit, braunem
Titanit, reichlich Klinochlor und kugeligen Stilbitaggregaten besetzt.
Sammlung Josef Taucher, Graz. Fundpunkt 4: Dieser liegt rund 50 Meter nördlich
von Fundpunkt 2. Die Kluft befand sich jedoch unmittelbar am Rücken des
Amphibolits. Ein trüber, gelblicher, morphologisch undeutlich
entwickelter Scheelitkristall ist auf einen klaren Bergkristall auf bzw.
teilweise in diesen eingewachsen. Die Kluft enthielt bis 8 cm große,
vollkommen klare Bergkristalle mit reichlich Biotit. Sammlung Josef
Taucher, Graz. Fundpunkt 5: Große Blöcke liegen auf der Verebnung
oberhalb der Wände, die den Stapniksee nördlich begrenzen, südöstlich
des Riekener Sonnblicks. Leicht gelbliche, trübe, morphologisch
ausgezeichnet entwickelte, bis 2 cm große Scheelitkristalle treten auf
weißem Albit (Periklin) auf. Sammlung ao Univ.-Prof. Dr. Franz Walter,
Kumberg. Fundpunkt 6: Knapp neben Fundpunkt 5, ebenfalls in großen Blöcken.
Kleine Klüfte, die reichlich Klinochlor führen zeigen im Klinochlor bis
1 cm große, weißlich-gelblich gefärbte, morphologisch undeutlich
entwickelte Scheelitkristalle mit wenig Calcit. Sammlung Josef Taucher,
Graz. Sämtliche hier beschriebenen Scheelitkristalle zeigen im
kurzwelligen UV-Licht eine intensive, blauweiße Fluoreszenz. (Taucher/Hollerer)
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