Taucher J. & E. Hollerer / 1998

 

1116. Scheelit und dessen Fundstellen im Bereich der Oberen Moosalm, Reißeckgruppe, Kärnten.

  Scheelit in morphologisch ausgezeichnet entwickelten Kristallen konnte in der weiteren Umgebung der Oberen Moosalmhütte an mehreren Stellen gefunden werden. Die einzelnen Fundpunkte sind der Abb. 9 zu entnehmen Fundpunkte 1, 2, 3 und 4 liegen im Bereich des Amphibolitrückens östlich der Oberen Moosalmhütte. Fundpunkte 5 und 6 liegen in rund 2600 m Seehöhe auf der Verebnung oberhalb der Felswände nördlich des Stapniksees (Hochalmsee), im Kar zwischen dem Riekener Sonnblick und dem Zaubernock. Die Klüfte liegen in großen Gneisblöcken im Schutt des Kares Fundpunkt 1: Die Kluft lag im Bereich von Fundpunkt 2 und 4, links der Stelle, wo der Weg von der Oberen Moosalm auf das Riekentörl den Amphibolitrücken überschreitet (Abb. 9). In der Kluft befanden sich 4 Scheelitkristalle. Der größte, morphologisch ausgezeichnet entwickelte Kristall ist 6 cm groß und orange gefärbt, wobei die Kristallspitzen durchscheinend sind. Die übrigen 3 Kristalle sind weißlich bis leicht gelblich, trübe und unterschiedlich groß, sowie morphologisch unterschiedlich gut entwickelt. Als Begleitmineralien konnten Titanit und Chlorit festgestellt werden (mdl. Mitt. Friedacher). Sammlung Gerold Friedacher, Gratkorn. Fundpunkt 2: Die Kluft lag im steilen Gelände an der Südwestseite des Amphibolitrückens, etwas unterhalb der Rückenkante am südöstlichen Ende, dort wo der Weg von der Oberen Mooshütte auf das Riekentörl führt (Abb. 9). Ein weißlich bis leicht gelblich gefärbter, trüber, morphologisch ausgezeichnet entwickelter, 6 mm großer Scheelitkristall trat auf einer dünnen Klinochlorkruste frei aufgewachsen im Klufthohlraum auf. Über Klinochlor konnte weiters noch Heulandit in glasigen, bis 1 cm großen Kristallen gefunden werden. Im Klufthohlraum befand sich eigenartigerweise ein einzelner, 10 cm großer, vollkommen klarer Bergkristall. Sammlung Gerhard Rottenmanner, Eisbach/ Rein. Fundpunkt 3: Die Kluft lag gut 100 m links der Fundpunkte 1, 2 und 4, annähernd in der Mitte zwischen dem Weg auf die Kalte-Rerberg-Scharte und dem Weg auf das Riekentörl, im südwestlichen Steilhang des Amphibolitrückens. Ein glasiger, leicht gelblicher, 5 mm großer, morphologisch ausgezeichnet entwickelter Scheelitkristall ist auf der Kluftwand aufgewachsen. Diese ist noch mit goldbraunem Biotit, braunem Titanit, reichlich Klinochlor und kugeligen Stilbitaggregaten besetzt. Sammlung Josef Taucher, Graz. Fundpunkt 4: Dieser liegt rund 50 Meter nördlich von Fundpunkt 2. Die Kluft befand sich jedoch unmittelbar am Rücken des Amphibolits. Ein trüber, gelblicher, morphologisch undeutlich entwickelter Scheelitkristall ist auf einen klaren Bergkristall auf bzw. teilweise in diesen eingewachsen. Die Kluft enthielt bis 8 cm große, vollkommen klare Bergkristalle mit reichlich Biotit. Sammlung Josef Taucher, Graz. Fundpunkt 5: Große Blöcke liegen auf der Verebnung oberhalb der Wände, die den Stapniksee nördlich begrenzen, südöstlich des Riekener Sonnblicks. Leicht gelbliche, trübe, morphologisch ausgezeichnet entwickelte, bis 2 cm große Scheelitkristalle treten auf weißem Albit (Periklin) auf. Sammlung ao Univ.-Prof. Dr. Franz Walter, Kumberg. Fundpunkt 6: Knapp neben Fundpunkt 5, ebenfalls in großen Blöcken. Kleine Klüfte, die reichlich Klinochlor führen zeigen im Klinochlor bis 1 cm große, weißlich-gelblich gefärbte, morphologisch undeutlich entwickelte Scheelitkristalle mit wenig Calcit. Sammlung Josef Taucher, Graz. Sämtliche hier beschriebenen Scheelitkristalle zeigen im kurzwelligen UV-Licht eine intensive, blauweiße Fluoreszenz. (Taucher/Hollerer)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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