|
973. Brannerit vom Hochkedl in der Reißeckgruppe, Kärnten.
Anläßlich
eines Vortrages in Steyr legte der ambitionierte Sammler Gerhard
BRANDSTETTER aus Steyr einem von uns (G. N.) mehrere Stücke, die er im
Bereich des Hochkedl in der südlichen Reißeckgruppe aufsammeln konnte,
zur Bestimmung vor. In einem auffallend rötlichbraun verfärbten
Gneismaterial sind wenige Millimeter lange, graubraune, säulige bis
plattige Kriställchen mit harzartigem Bruch eingewachsen. Eine
EDS-Analyse ergab etwas überraschend das Vorliegen von Brannerit. Der
Nachweis dieses relativ stark strahlenden Minerales in diesem Teil der Reißeckgruppe
ist interessant, da gerade hier auch verbreitet intensiv dunkel gefärbte
Rauchquarze bis Morione schon seit langem bekannt sind. Rauchquarz
verdankt seine Färbung zwar gewissen Farbzentrenvorläufern (bedingt
durch den Einbau bestimmter Spurenelemente in das Quarzgitter), doch die
Farbzentren selbst müssen erst durch energiereiche Strahlung aktiviert
werden, um die Rauchquarzfärbung zu ergeben. Es wäre eine lohnende
Aufgabe . für unsere Sammler, zu prüfen, inwieweit nicht Brannerit bzw.
eventuell auch sekundäre Uranmineralien in der südlichen Reißeckgruppe
weiter verbreitet sind. (NIEDERMAYR/BRANDSTÄTTER)
|