Meixner H. / 1958

 

168. Zum Millerit vom Radlbad bei Gmünd, Kärnten.

  Bereits im Jahre 1916 hat R. Canaval (6, S. 31) vom Radlbad auf das spärliche Vorkommen, büschelförmig angeordneter, messinggelber Nädelchen von Millerit kurz hingewiesen. Das Muttergestein ist nach Ch. Exner (10, Taf. I) Triasdolomit. Ich habe die unmittelbar am Bachbett gelegene Fundstätte seit 1947 mehrmals aufgesucht und schönes Belegmaterial gesammelt. Die "Millerit"-Sonnen haben manchmal selbst 1 cm Durchmesser, sie liegen flach in feinen Klüften. Die gelben, haarzarten Nadeln sind teilweise in kleinen Dolomit-xx eingewachsen und entwickelten sich sonst im übrigen frei in der schmalen Kluft, in der noch im Gesteinsverbande erdiger Fuchsit -und vielleicht auch Nickelsilikate auftreten.

Trotz mancher Versuche ist mir in früheren Jahren ein eindeutiger Nachweis dieses Erzes als Millerit nicht geglückt, so daß ich die Bestimmung als "nicht völlig gesichert" bezeichnet habe (33, S. 23). Die neue Herstellungsmethodik mit Gießharz ermöglichte nun die Anfertigung von einwandfreien Anschliffen zur Klärung; Neben kleinen isometrischen Pyrit-xx sind im Kontrast dazu ausgezeichnet, besonders in Öl, der deutliche, charakteristische Reflexionspleochroismus und die sehr lebhaften Anisotropieeffekte an den Nadeln zu beobachten, so daß für dieses Vorkommen die Bestimmung als Millerit nun gesichert ist. Nadelige Pyrite verursachen hier keine Täuschung. Die Herkunft des Nickels ist wohl sicher auf die nahen Serpentingesteine zu beziehen, wie es -auch O.M. Fiedrich (II, S. 76) für das benachbarte Milleritvorkommen von Ebenwald angenommen hat. Nach eigenen Beobachtungen scheint Millerit jedoch beim Radlbad häufiger und auch sammlerisch schöner aufzutreten. Bei meinen Aufsammlungen sind mir beim Radlbad auch grüne Pseudomorphosen nach Millerit-Rosetten untergekommen. Dabei dürfte es sich um ein Nickelsulfat, etwa Morenosit -NiSO4·7H2O, rhomb. -oder Retgersit -NiSO4·6H2O, tetr. -handeln, doch scheiterte bisher die nähere Identifizierung an den kleinen Probemengen. Die mehr gelblichgrüne Farbe läßt eher auf Morenosit deuten. (MEIXNER)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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