|
1248. Erster gesicherter Nachweis von gediegenem Silber
sowie ein Fund von Erythrin-Kristallen vom ehemaligen Kupferbergbau Pöllan
bei Paternion im Drautal, Kärnten.
Der
ehemalige Kupferbergbau Pöllan wurde schon oft als Lokalität bei der
Beschreibung neuer Mineralfunde in dieser Zeitschrift erwähnt. Zuletzt
waren es Agardit-(Ca), welcher seit seiner offiziellen Beschreibung und
Anerkennung durch die IMA (International Mineralogical Association) den
Namen Zalesiit führt -und Konichalcit, welche von hier beschrieben wurden
(Blass, in NIEDERMAYR et al, 1999). In der Auflistung der Mineralien des
Fundortes ist gediegenes Silber immer noch mit einem Fragezeichen
versehen. Durch einen aus dem Jahr 1983 stammenden Fund von F. Litscher,
Klagenfurt, der uns jetzt zur Untersuchung vorlag, kann ged. Silber nun
mit Sicherheit als Bestandteil der j Paragenese bestätigt werden. In
einer kleinen, mit Calcit-Kristallen ausgekleideten : Druse innerhalb
eines etwa 1 cm breiten Bandes aus derbem Calcit wurden skelettartige
Bleche und bäumchenartige Aggregate bis 2 mm Größe aus reinem Silber
gefunden (Abb. 4). Die EDS-Analyse zeigt keine zusätzlichen X-A
Legierungselemente. Lediglich die Spitzen der Aggregate sind in geringem
Maße durch Akanthit schwarz verfärbt. Als direkte Begleiter treten neben
flachrhomboedrischen Calcit-Kristallen noch prismatisch gestreckte
Aragonit-Kristalle und nierig, kugeliger Malachit in Erscheinung. Erythrin
als weitere neue Spezies für die Lokalität wurde von G. Indra,
Klagenfurt, zur Bestimmung gegeben. Es handelt sich um einen älteren Fund
aus dem Jahr 1990. In Gesteinsspalten flachgedrückte, rosafarbene
Rosetten bis 8 mm Durchmesser, aus lattigen, monoklinen Kristallen
erwiesen sich als Mischkristalle Erythrin/ Annabergit (Abb. 5). Die
mittels halbquantitativer EDX-Analyse ermittelte Zusammensetzung mit 11%
Ni, 34% Co, 3% Ca und 53% As zeigt eine deutliche Dominanz des Kobalts, d.
h. es liegt hier ein an Erythrin-Komponente reicher Mischkristall vor.
(Blass/Graf)
|