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1112. Enargit vom Bergbau Pöllan bei Rubland, Paternion, Kärnten
BRUNLECHNER (1884) nennt im Triaskalk von Pöllan an Erzmineralphasen nur
Tetraedrit. Weiters werden "Asphalt", Azurit, Calcit und
Malachit erwähnt. Ein in den letzten Jahren gemachter Fund zeigt einen
grauen dolomitischen Kalk, der von leicht rosa bis gelblich gefärbtem
grobspätigem Dolomit durch ädert ist. Dieser Dolomit weist beinahe 1
Mol% MnCO3 auf. Innerhalb dieses Dolomits ist ein blockiger,
mit einem leichten Violettstich, metallisch grau gefärbter, rund 1 cm großer
Kristall zu erkennen, der mehrere deutliche Spaltbarkeiten aufweist. Um
diesen Kristall ist der Dolomit durch Malachit kräftig grün gefärbt. Röntgenographisch
konnte dieser Kristall als Enargit identifiziert werden. Der Chemismus ist
der Tabelle 2 zu entnehmen.
Element%
Atom%
S
32,34
49,89
Cu
48,08
37,43
As
18,61
12,30
Sb
0,95
0,38
Summe
99,98
Mit
Enargit treten noch unscheinbarer Hämatit sowie Pyrit in morphologisch
ausgezeichnet entwickelten, bis 1 mm großen Kristallen auf, wobei als
alleinige Form {210} zu beobachten ist. Die braunen Pyritkristalle ragen
teilweise in kleine Hohlräume des Dolomites, die mit kleinen Rhomboedern
ausgekleidet und manchmal mit winzigen Malachitkügelchen besetzt sind. Sämtliche
Pyritkristalle auf dieser Stufe sind oberflächig in "Limonit"
umgewandelt, was deren braune Farbe erklärt. Als weiteres Cu-Sekundärmineral
neben Malachit ist noch Azurit als blaue Kruste zu beobachten. Für das
Untersuchungsmaterial bedanke ich mich bei Herrn Dietmar Jakely, Graz.
(Taucher)
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