Taucher J. / 1998

 

1112. Enargit vom Bergbau Pöllan bei Rubland, Paternion, Kärnten

  BRUNLECHNER (1884) nennt im Triaskalk von Pöllan an Erzmineralphasen nur Tetraedrit. Weiters werden "Asphalt", Azurit, Calcit und Malachit erwähnt. Ein in den letzten Jahren gemachter Fund zeigt einen grauen dolomitischen Kalk, der von leicht rosa bis gelblich gefärbtem grobspätigem Dolomit durch ädert ist. Dieser Dolomit weist beinahe 1 Mol% MnCO3 auf. Innerhalb dieses Dolomits ist ein blockiger, mit einem leichten Violettstich, metallisch grau gefärbter, rund 1 cm großer Kristall zu erkennen, der mehrere deutliche Spaltbarkeiten aufweist. Um diesen Kristall ist der Dolomit durch Malachit kräftig grün gefärbt. Röntgenographisch konnte dieser Kristall als Enargit identifiziert werden. Der Chemismus ist der Tabelle 2 zu entnehmen.

                    Element%                        Atom%

S                        32,34                         49,89

Cu                      48,08                         37,43

As                      18,61                          12,30

Sb                        0,95                           0,38

Summe                99,98

Mit Enargit treten noch unscheinbarer Hämatit sowie Pyrit in morphologisch ausgezeichnet entwickelten, bis 1 mm großen Kristallen auf, wobei als alleinige Form {210} zu beobachten ist. Die braunen Pyritkristalle ragen teilweise in kleine Hohlräume des Dolomites, die mit kleinen Rhomboedern ausgekleidet und manchmal mit winzigen Malachitkügelchen besetzt sind. Sämtliche Pyritkristalle auf dieser Stufe sind oberflächig in "Limonit" umgewandelt, was deren braune Farbe erklärt. Als weiteres Cu-Sekundärmineral neben Malachit ist noch Azurit als blaue Kruste zu beobachten. Für das Untersuchungsmaterial bedanke ich mich bei Herrn Dietmar Jakely, Graz. (Taucher)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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