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1480) Neufunde von
Quarz. Fluorit. Calcit und Dolomit sowie "Asphalt" aus dem Pirknergraben
in den östlichen Lienzer
Dolomiten. Kärnten.
Schon mehrfach konnte in dieser Reihe über interessante Funde von
Quarzkristallen in meist bituminösen Kalken und Dolomiten der Obertrias
der Lienzer
Dolomiten, Kärnten und Osttirol, berichtet werden (zuletzt in NIEDERMAYR
et al. 1997). Einen schönen Neufund dieser paragenetisch bemerkenswerten
Mineralisation tätigte Freund Helmut Prasnik, St. Magdalen, im vergangenen
Jahr im Bereich des sog. Marchgrabens, einem Seitengraben des
Pirknergrabens, der Richtung Postmeisteralm zieht. Aus diesem Bereich
konnte zurückgehend auf lokalitätsmäßig nicht näher spezifizierte Funde
von Rudolf Herold, Launsdorf, durch NIEDERMAYR et al. (1990) schon über
bis 2 cm große, doppelendige Quarzkristalle berichtet werden.
Die von Prof. Helmut Prasnik im Schuttmaterial eines neu angelegten
Forstweges geborgenen Stufen zeigen in Klüften eines deutlich bituminösen
Plattenkalkes der Obertrias bis 2 cm große, linsenförmig-rhomboedrische,
trübweiße Dolomitkristalle und doppelendige, bis 7 mm große, klare
Bergkristalle. In den Zwickeln zwischen den Dolomiten ist eine schwarze,
pechartig glänzende, an Asphalt erinnernde Masse zu beobachten (Abb. 4).
Interessant sind Stufen mit bis zu 8 mm großen, stark milchig-trüben, bis
zum Teil deutlich gelblichen Quarzen, die über einem feinen Calcit-Rasen
zur Ausbildung gekommen und ähnlich "Artischockenquarzen" (vgl. RYKART
1995) aufgebaut sind.
Weitere Proben aus diesem Bereich zeigen Rasen skalenoedrischer Calcite
auf dunklem, bituminösem Kalk. Darüber sind in dem mir zur
Ansichtvorgelegten Fundgut bis 1 cm große, klare Quarzkristalle, mit
charakteristischen Bitumen-Einschlüssen auskristallisiert. Auf den
Quarzkristallen sind teilweisetypisch sattelförmig gekrümmte, trübweiße
Dolomite zu beobachten. Die Calcit-Skalenoeder erreichen bis 1,5 cm Größe;
die jüngeren Dolomite sind immerkleiner (bis etwa 5 mm Kantenlänge).
Auffällig in dieser Paragenese und neu für diesen Bereich sind hell
graugrüne Fluorit-Würfel bis 1 cm Größe, die teilsleicht violetten Anflug
erkennen lassen. Oktaedrisch entwickelte Fluorite, die ebenfalls
beobachtet werden konnten, sind dagegen deutlich violett gefärbt. Die
Mineralabfolge kann mit Quarz, Fluorit-+ Calcit-+ Dolomit-+ (Asphalt)angegeben
werden.
Die von Prof. Helmut Prasnik aufgesammelten Stufen stammen allesamt aus
dem unmittelbar unterhalb des neuen Forstweges liegenden Schuttmaterial
und wurden offenbar beim Wegbau freigelegt. (Niedermayr)
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