Meixner H. /1976

 

351. Alpine Kluftminerale von Perschitz im Maltatal, Kärnten

F. GRÖBLACHER-HOLZBAUER (Viktring), dem wir schon viele interessante Neufunde in Kärnten verdanken, war im Vorjahr wieder einmal im Maltatal tätig. Schon länger bekannt sind die schönen Kluftmineralfunde in den B-Gneis-Steinbrüchen um den Pflüglhof (Koschachbruch, lrsabruch usw.), siehe MEIXNER 1973, S. 105/106, mit früherem Schrifttum und nun wurde von F. GRÖBLACHER das nördlich an die Karte von Ch. EXNER 1954 anschließende Gebiet der "Perschitz" näher untersucht. An der Ostseite des Rückens zwischen Winkelspitze (2215 m) und Loibspitze (2220 m) treten Klüfte mit reichem Mineralinhalt in Amphibolit und im Gneis auf. Das neue Vorkommen zählt zum besten, was an Zeolithen in Kärnten bisher überhaupt gefunden worden ist. Ein 7 cm langes Bruchstück eines Bergkristalls liegt vor, reich überkrustet mit bis 1 mm großen, weißen, rautenförmig-tafeligen Prehnit-xx. Andere Belege ergaben eine Reihe von Zeolithmineralen: Skolezit in weißen, radial angeordneten Fächern von 2 bis 3 cm Radius; als größte Länge nannte mir F. GRÖBLACHER 5 cm. Die Kristalle zeigen m(110), b(010) mit Begrenzung durch p(111). Häufig sind Zwillinge parallel (100). Für die Bildungsgeschichte ist interessant, daß auf Skolezitnadeln manchmal kleine Quarz -xx sitzen. Andere weiße Kristalle erreichen Größen von 3 X 4 X 14 mm, säulige Prismen m(110) mit c(001) abgeschlossen, wiederum auf Amphibolit aufgewachsen. Nach den optischen Eigenschaften handelt es sich um Laumontit, hier einmal nicht gleich zu Leonhardit zerfallend. Bemerkenswert sind weiterhin weiße Kristalle mit 1 bis 2 cm großen Spaltflächen, die Perlmutterglanz aufweisen. Der größte Kristall dieser Art mißt 5 X 2,5 X 3 cm, sodaß der Finder im ersten Augenblick an "Adular" gedacht hatte; auf Grund der optischen Eigenschaften liegt aber Heulandit vor. Leider muß vermerkt werden, daß entweder durch Einschwemmung oder durch Verwitterung eines nicht näher bekannten Eisenminerals die schönen Kluftminerale häufig mehr oder minder limonitisch verfärbt sind. (Meixner)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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