Niedermayr G. / 1985

 

590. Quarz und Fluorit vom Lumkofel und aus dem Pallaser Bach bei Liesing im Lesachtal, Kärnten

  Schon MEIXNER ( 1974 ) berichtet über Funde von Quarz und Fluorit neben Dolomit und Calcit aus dem Gipfelbereich des Lumkofels. Die genannte Mineralisation tritt in Klüften eines z. T. Hornstein führenden, bituminösen, norisch-rhätischen Plattenkalkes auf und wird von MEIXNER mit den sulfidischen Vererzungen aus dem weiteren Bereich des Vorkommens in Verbindung gebracht. Im Zuge einer geologischen Kartierung der Blätter Kötschach, 197, und Obertilliach, 196, für die Geologische Bundesanstalt wurde die erwähnte Mineralisation besammelt und darüber hinaus auch noch ein weiteres Vorkommen von Quarz und Dolomit in gleicher geologischer Position im Pallaser Bach NE Ladstatt aufgefunden. Fluorit ist bisher allerdings nur vom Lumkofel selbst nachgewiesen und tritt in lila gefärbten feinkristallinen Belägen und violetten Kristallen und Kristallaggregaten auf. In beiden Fällen kristallisiert der Quarz in z. T. schichtparallel angeordneten, größtenteils aber quer durchschlagenden Klüften und Lösungshohlräumen und wird von sattelförmig gekrümmten Dolomitindividuen und Calcit überwachsen. Der darüber hinaus noch frei verbleibende Hohlraum ist häufig von einer schwarzen, pechähnlichen, bituminösen Substanz ausgefüllt. Teilweise sind die bis zu 1 cm großen Quarze in der bituminösen Masse frei eingegettet und wittern leicht aus. Die z. T. sehr klaren Quarzkristalle weisen bisweilen reichlich Einschlüsse von organischer Substanz auf. Zusätzlich dazu können auch Zweiphaseneinschlüsse, Heilungsrisse und Karbonatkristalle beobachtet werden. J. MULLIs (Universität Fribourg) hat liebenswürdigerweise die Fluidzusammensetzung in den Einschlüssen der Quarzkristalle vom Lumkofel untersucht. Demnach liegt eine Mischung von Kohlenwasserstoffen (im wesentlichen Methan, etwas Äthan, Propan, Butan und wohl nur sehr wenig Höhere Kohlenwasserstoffe) mit relativ wenig CO2 vor. Die'Fluidzusammensetzung fällt damit in den Bereich der Höheren Kohlenwasserstoffe (HKW), unweit des Übergangs zum Feld des Methan (vgl. MULLIS 1979). Die gegenständliche Mineralisation ist sicher durch Lösungsumsetzungen im Zuge einer geringfügigen metamorphen Oberprägung der Nebengesteine dieses Vorkommens entstanden und steht zweifellos nicht mit einem Vererzungsakt in Zusammenhang, wie dies MEIXNER ( 1974 ) vermutet hat. Eine sehr ähnliche Mineralgesellschaft ist seit kurzem auch aus den Karawanken aus dem Bereich des Mlincasattels bekannt (siehe dazu Beitrag im gleichen Heft). (NIEDERMAYR)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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