Walter F. & C. Bauer / 2008

  1518) Adular, Albit, Chlorit, Ferroaxinit, Prehnit und Quarz vom Oswaldiberg bei Villach  Kärnten

Der Oswaldiberg bei Villach gehört geologisch gesehen zum Ostalpinen Kristallin des Millstatt-Komplexes. An Gesteinen treten Marmore, Gneise, Amphibolite und Pegmatite auf, die im Gegensatz zu den teils spektakulären Kluftmineralisationen in den geologisch vergleichbaren Kristallineinheiten der Kor- und Saualpe nur selten Alpine Klüfte führen.
Pater Alexander Puchberger gelang es durch seine intensive Suche nach Mineralien in der Umgebung von Villach bereits einige bedeutende Mineralfunde in dieser Region zu tätigen, z. B. Spodumen, Landskron (NIEDERMAYR et al. 2005), Vesuvian von Annenheim und Wollanig, Jamesonit von Wollanig (NIEDERMAYR et al. 2006).
In einem Amphibolit am Oswaldiberg entdeckte er in unmittelbarer Nähe zueinander zwei schmale Klüfte, die nach seinen Angaben folgende Paragenesen führen: eine Kluft mit Bergkristall, Klinochlor, Albit, Adular, reichlich Ilmenit und wenig Titanit; die zweite Kluft mit Quarz, Adular, Axinit und Prehnit. Vom Axinit-Fund überreichte er uns Proben zur näheren Bestimmung.
Im rund 5 x 5 x 2 cm großen Handstück ist deutlich die quer zur Schieferung des Amphibolites angelegte Kluft zu erkennen. Auf wenigen Millimeter großen Adularkristallen und vereinzelten Zentimeter langen Quarzkristallen folgt eine Zone mit wenig Chlorit und darüber Axinit, der vereinzelt von bis 5 mm großen, dicktafeligen Prehnitaggregaten überwachsen ist. Als letzte Mineralbildung tritt feinstkristalliner Albit auf, der in dicken Krusten teilweise die Axinitkristalle umhüllt (Abb. 1).
Die EDS-Analyse des mittels XRD1) überprüften Axinits ergab Fe > Mg + Mn, somit ist der Axinit vom Oswaldiberg als Ferroaxinit zu benennen. Die Mineralabfolge dieser Paragenese kann mit Adular, Quarz, Chlorit, Ferroaxinit, Prehnit, Albit angegeben werden. (Walter/Bauer)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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