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1518) Adular, Albit, Chlorit, Ferroaxinit, Prehnit
und Quarz vom Oswaldiberg bei Villach Kärnten
Der
Oswaldiberg bei Villach gehört geologisch gesehen zum Ostalpinen Kristallin
des Millstatt-Komplexes. An Gesteinen treten Marmore, Gneise, Amphibolite
und Pegmatite auf, die im Gegensatz zu den teils spektakulären
Kluftmineralisationen in den geologisch vergleichbaren Kristallineinheiten
der Kor- und Saualpe nur selten Alpine Klüfte führen.
Pater Alexander Puchberger gelang es durch seine intensive Suche nach
Mineralien in der Umgebung von Villach bereits einige bedeutende
Mineralfunde in dieser Region zu tätigen, z. B. Spodumen, Landskron (NIEDERMAYR
et al. 2005), Vesuvian von Annenheim und Wollanig, Jamesonit von Wollanig (NIEDERMAYR
et al. 2006).
In einem Amphibolit am Oswaldiberg entdeckte er in unmittelbarer Nähe
zueinander zwei schmale Klüfte, die nach seinen Angaben folgende Paragenesen
führen: eine Kluft mit Bergkristall, Klinochlor, Albit, Adular, reichlich
Ilmenit und wenig Titanit; die zweite Kluft mit Quarz, Adular, Axinit und
Prehnit. Vom Axinit-Fund überreichte er uns Proben zur näheren Bestimmung.
Im rund 5 x 5 x 2 cm großen Handstück ist deutlich die quer zur Schieferung
des Amphibolites angelegte Kluft zu erkennen. Auf wenigen Millimeter großen
Adularkristallen und vereinzelten Zentimeter langen Quarzkristallen folgt
eine Zone mit wenig Chlorit und darüber Axinit, der vereinzelt von bis 5 mm
großen, dicktafeligen Prehnitaggregaten überwachsen ist. Als letzte
Mineralbildung tritt feinstkristalliner Albit auf, der in dicken Krusten
teilweise die Axinitkristalle umhüllt (Abb. 1).
Die EDS-Analyse des mittels XRD1) überprüften Axinits ergab Fe > Mg + Mn,
somit ist der Axinit vom Oswaldiberg als Ferroaxinit zu benennen. Die
Mineralabfolge dieser Paragenese kann mit Adular, Quarz, Chlorit,
Ferroaxinit, Prehnit, Albit angegeben werden. (Walter/Bauer)
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