Walter F. / 2005 |
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1401) Kyanit-Paramorphosen nach Andalusit vom
Oswaldiberg-Südostabhang bei Villach, Kärnten. Aus den zum ostalpinen Kristallin Kärntens zugehörigen Gebirgszügen der Koralpe, der Saualpe, der Millstätter Alpe und der Kreuzeckgruppe wurden viele Fundorte der polymorphen Modifikationen der Verbindung Al2SiO5 beschrieben (vgl. NIEDERMAYR und PRAETZEL 1995). Kyanit ist dabei am häufigsten anzutreffen. Andalusit ist in teils erhaltenen Kristallen aber auch teilweise in Kyanit umgewandelten Paramorphosen aus der Kreuzeckgruppe und aus der Saualpe, sowie nur mehr in Form von Kyanit-Paramorphosen von der Koralpe beschrieben worden. Ein Neufund von Kyanit-Paramorphosen nach Andalusit gelang Frau Martina Rudackij, Landskron, am Südostabhang des Oswaldiberges bei Villach. Die bis zu 6 x 6 x 15 cm großen prismatischen Kristalle treten im weißen Gangquarz auf und sind durchwegs hellgraublau gefärbt (Abb. 5). Röntgenanalysen bestätigen die vollständige Umwandlung des ehemals kristallisierten Andalusites zu Kyanit. Bei der Paramorphosenbildung wurden auch Paragonit-reiche Glimmerminerale neu gebildet. Dieser Fundort ist der erste Nachweis einer Andalusit-Genese im Kristallin des Millstatt-Komplexes, der aus hochmetamorphen Gesteinen besteht, die sich aus dem Gebiet um Millstatt über den Mirnock bis nach Villach erstrecken. Der Andalusit vom Oswaldiberg wurde, wie auch in den Vorkommen der Kreuzeckgruppe und der Koralpe, voralpidisch (wahrscheinlich im Perm) gebildet und wurde alpidisch in einer Hochdruck-Metamorphose vollständig in Kyanit umgewandelt. (Walter) |
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