Friedrich O. M. / 1978 Textauszug |
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Notizen über das Eisenglanzvorkommen Rotrasten bei Ebene Reichenau, Kärnten. Von Othmar Michael FRIEDRICH Herrn Univ.-Prof. Dr. Heinz
MEIXNER zur Vollendung seines 70. Lebensjahres gewidmet. Schon während des ersten Weltkrieges durchsuchte man die
Heimat nach Bodenschätzen. Nach dem Anschluß 1938 begann man wieder nach
Erz- und Mineralvorkommen zu suchen; dazu gingen viele Meldungen über
Vorkommen aller Art ein. Jetzt werden unsere Lagerstätten neuerdings
durchgekämmt und man überlegt, welche davon unter den heutigen bzw. künftigen
Bedingungen etwa bauwürdig werden könnten. Es ist aber auch nützlich,
wenn eindeutig unbauwürdige Vorkommen erkannt und von weiteren Überlegungen
ausgeschieden werden. In diesem Sinne seien die nachfolgenden Ausführungen
verstanden. Als angebliche Großlagerstätte von Eisenerzen wurden mehrfach Eisenglanzvorkommen bei Ebene Reichenau angeboten, von mehreren Stellen aufgesucht und beurteilt. Das Hauptvorkommen liegt unter der Rotrastenalm, weitere
"im Schuß" östlich des Ortes, im Tschreppenloch, südwestlich
des Fadenberges, im Schweinebühel und nach DOMENIG auch am Westhang des
Falkerts. Wegen dieser benachbarten Vorkommen schlossen die Schürfer,
unterstützt durch deren Berater und Gutachter, alle diese seien Teile
einer zusammenhängenden Lagerstätte, die sehr beträchtliche Erzvorräte
enthalte. Sie waren dann enttäuscht, als ihre Angebote abgelehnt werden
mußten, weil die Vorkommen viel zu klein und abgelegen sind. Lage
des Hauptvorkommens Rotrasten
Westlich des Ortes Ebene Reichenau (1062 m) erhebt sich der
Fadenberg bis zu 1934 m Höhe. Vom Weiler Winkel führt, von der
"Nockstraße" abzweigend, ein gut fahrbarer Güterweg zunächst
zur Grafschafteralm und weiter nach SO zur Rotrastenalm, etwa 1600 m hoch
gelegen. Wenig unter dieser sind im Kartenblatt 184 (Ebene Reichenau)
einige Felswandlen eingezeichnet, in denen und an deren Fuß diese
Vorkommen liegen. Ihre genaue Lage und die dort einst vorhandenen Aufschlüsse
gehen aus den Freifahrungsprotokollen aus dem Jahre 1913 hervor und
besagen: Nach der Niederschrift über die Verhandlungen vom 31. Mai
1913 bestand in der Parzelle 561/28 eine etwa 15 m lange Rösche über
einer 30 m hohen Felswand, weitere vier Röschen existierten innerhalb von
150 m, davon lag die oberste 110 m höher als die anderen. Linsige
Quarzschichten, ein bis drei Meter mächtig, bergen fein verteilten
Eisenglanz auf 2 bis 5 m Länge. Er reichert sich auch bis zu 80 cm mächtigem
Derberz an. Da diese damals sichtbaren Erzmengen für die Freifahrung aber
nicht ausreichten, war bis zur nächsten Verhandlung im Oktober 1913 (ZL
3062, RBA Klagenfurt) ein 40 m langer Stollen vorgetrieben worden, der ein
2 m mächtiges Erzlager erschloß, 2300 t Derberz ergebend, mit den Erzen
in den Röschen aber 39.000 t. Dabei werden die Eisenhalte bis zu 53
Prozent, ja bis 59 Prozent Fe, angegeben, im Mittel aber mit etwa 40
Prozent angenommen, bei 9,5 Prozent SiO2, 0,5 Prozent CaO und 0,36 Prozent
MgO. Als Nebengestein werden Tonschiefer bzw. Serizitschiefer angeführt. Die Gegend "im Schuß", deren Erze jenem von der
Rotrasten zugerechnet wurden, liegt östlich von Ebene Reichenau, nördlich
der Fahrstraße nach St. Lorenzen bzw. zur Hochrindlhütte und ist vom
ersten Vorkommen etwa 3,5 bis 4 km entfernt. Hier, beim "Letinergut",
zeigten vier Röschen nahe den "Reichenauer Gärten" mit
Eisenglanz durchsetzten Quarz. Dieses Vorkommen liegt zwar etwa im
Streichen des ersten, doch zieht die Lagerstätte nicht geschlossen durch.
Dies wird von mehreren Gutachtern zwar angenommen und ihren
Vorratsberechnungen zugrunde gelegt. Die auf diese Weise errechneten
Erzvorräte sind reine Phantasie, wie mehrfache Überprüfungen durch
ernste Fachleute ergaben. Heute sichtbare Aufschlüsse: Von einer Heuhütte unter der
Rotrastenalm absteigend, trifft man auf etwa 1480 m im Steilhang unter
einem Viehzaun auf die Mundlochpinge eines oberen Stollens (I), unter
einer kleinen Felswand. Eisenglanz führende Quarzstücke (arm) sind noch
reichlich zu finden. Von hier südlich steil zum Fuß der nächsten Wand hinab
querend, findet man in ihr drei beschürfte Ausbisse (II) des Erzlagers in
Höhen von 1410 bis 1420 m. Einer dieser Ausbisse zeigt den im Abb. 1
gebrachten Aufschluß: über einem dunkelgrauen Tuffit liegen mehrere
Erzschichten, teils Derberz, meist aber fein mit Quarz durchwachsen,
feiner als dies im Bild erkenntlich ist. Quarznester und grobe Quarzadern
und -butzen durchtrümern das Gestein und greifen fingerartig in die
Eisenerzlagen. Darunter sind noch mehrere stark überrollte und mit
Buschwerk verwachsene Pingen von Schurfröschen oder von Stollen (?)
kenntlich (III). Vielleicht gehört eine dieser Pingen zu jenem Stollen,
der nach Th. BLUM (1) 1370 m hoch gelegen war und ein 3 bis 4 m mächtiges
Erzlager erschloß. Einen Stollen, vermutlich jenen, der 1913 zur Freifahrung
angelegt worden war, konnte ich am 11. August 1932 noch befahren. Er
verquerte spitzwinkelig ein bis zu 5 m mächtig werdendes Erzlager aus
dichtern Hämatit, der auf später ausgeheilten Klüften zu schuppigem
Eisenglimmer rekristallisierte. Das Erzlager selbst war linsig, absätzig
und recht unregelmäßig ausgebildet. Der Stollen schlug dahinter in taube
Grünschiefer mit Kalk- und Dolomitschwielen. Die in diesem Stollen
erschlossene Erzmenge schätzte ich damals auf nur mehrere hundert, höchstens
tausend Tonnen. In der Falllinie steil ansteigend, trifft man einen alten
Erzweg, der zu einem Tagebau (IV) leitet, vor dem große Erzhaufen liegen.
Auch in der Wandstufe selbst ist das stark mit Quarz verwachsene Erzlager
in etwa gleicher Ausbildung wie unten bei Aufschluß II zu sehen. Die
barometrisch abgelesene Höhe betrug hier 1450 bis 1460 m. Möglicherweise
könnte man bei weiterem Nachsuchen im steilen und stark verwachsenen Gelände
weitere Spuren der einstigen Schürfungen finden. Wollte man entscheiden, ob diese verschiedenen Ausbisse
einer einheitlichen Schichte angehören, die tektonisch zerlegt worden
ist, oder ob sich diese Erzbildung auf nahem Raum, aber getrennt an
einzelnen Punkten, gleichzeitig vollzogen oder mehrfach wiederholt hat, müßte
man eine Geländekarte herstellen. Weil aber das Vorkommen so klein, ein
Messen im steilen Waldhang mit kleinen Felswandeln und vielem Unterholz
sehr schwierig und zeitraubend wäre, sah ich davon ab. Erschwerend ist
auch, daß im Gelände um die Ausbisse und Pingen keine markanten
Bezugspunkte vorhanden sind. Da die Erzlager aber sehr unregelmäßig
sind, örtlich innerhalb weniger Meter stark anschwellen, dann wieder
auskeilen, ohne daß dies immer tektonisch bedingt ist, spricht dies für
eine Bildung aus benachbarten, mehr oder weniger gleichzeitig tätigen Heißdampfquellen,
wie man dies in Vulkangebieten, z. B. in Namaskart beim Myvatn (Island)
oder mehrfach in Japan, sehen kann. Auch scheint ein Sammelbecken, etwa
eine Lagune oder ein See, gefehlt zu haben, das die ausgeschiedenen
Eisenmengen zu schichtigen, weithin anhaltenden Erzlagern hätte speichern
können. In den Berichten und Gutachten werden mehrfach Eisenhalte
von über 50% Fe angegeben, im Mittel wird ein solcher von 40% angenommen.
Es ist mir unbekannt, wie weit hierfür Muster zugrunde liegen, die nach
den Regeln der Probenahme entnommen waren, höchstwahrscheinlich nur
ausgesuchte Derberze. Trotz dieser hohen Metallhalte ist durch die so
geringen Erzmengen an irgendeinen Abbau -auch in Notzeiten -nicht zu
denken. Von F. HEMMELMAYR liegt vom 9. Juli 1913 eine Analyse vor,
die ebenfalls von Derberz stammen dürfte. Sie ergab: Fe2O3 86
%
TiO2
Spuren CaO
0,8 %
SO3
0,32% MgO
11,5 %
P2O5
0,55% Al2O3
2,0 %
SiO2
7 % MnO
0,09%
Unlöslich
8 % Rest entfällt auf Alkalien, Wasser usw. An diesen Werten fällt
der geringe Gehalt an MnO und TiO2 auf. Die angeführten 7
Prozent SiO2 gehen auf durch Säuren aufschließbare Silikate
wie Chlorit zurück, die 8 Prozent Unlösliches aber wohl auf freien
Quarz. Die
Erze
Die auf den Erzhaufen reichlich vorhandenen Stücke
bestehen teils aus lagig aufgebautem, dichtem Hämatit, richtiges Derberz
bildend (Anschliff A 2), meist aber aus dichtem Hämatiterz, durchzogen
von Quarzlagen und -schwielen und durchsetzt von Quarzadern, z. B. A 7.
Dabei bildet der Quarz vielfach auch wirre, sich oft kreuzende Adern oder
ein feines Netzwerk. Er kann häufig mehr als die Hälfte der Masse
ausmachen, wodurch der Eisenhalt entsprechend sinkt. Andere Stufen sehen
wie ein schwarzer Quarzit aus, doch zeigt sich unter dem Mikroskop, daß
ursprünglich ein aus Lösungen gefälltes SiO2-Fe2O3-Gel
vorlag, das bei der leichten Metamorphose der Schichtfolge
kristallisierte, nicht aber um Sande, so daß kein Quarzit im üblichen
Sinne vorliegt. An Rutschflächen oder -striemen ist das dichte Roteisen
in grobblätterigen Eisenglimmer übergegangen, mit Blättchen bis zu 8
mm. Andere Stücke zeigen Knoten oder Streifen aus Magnetit
neben dem Eisenglanz in Quarzgrund. Derbe Magnetitstücke sind kaum
vorhanden, der Magnetit tritt gegenüber dem Eisenglanz stark zurück.
Pyrit oder Magnetkies sieht man freiäugig nur spurenweise. In den Anschliffen zeigt sich, daß das feinkörnige
Derberz aus Hämatitlagen besteht (Abb. 2), durchsetzt von feinstem Staub
aus Quarz, Blattsilikaten (Chlorit, Serizit, vielleicht auch
Tonminerale?), Kalkspat, aber auch Silikaten, wie Epidot. Quarz bildet
auch etwas gröbere Kornzeilen (Abb. 3.). Risse, die durch Derberz
durchziehen, sind mit Quarz und wenig Kalkspat gefüllt und enthalten
Eisenglimmertäfelchen oder Hämatitkörner (Abb. 4). Der Eisenglimmer
zeigt, daß an diesen Rissen nur geringfügige Bewegungen abliefen, aber
keine oder höchstens da und dort sehr geringfügige Verschieferung
entstand. Diese Derberzlagen sind durch ihren Quarzgehalt sehr verfestigt,
verhielten sich in der nachgiebigen, phyllitischen Umgebung als starre Körper,
die wohl zerschert, aber nicht verschiefert wurden. Neben dem Hämatit findet sich in den Anschliffen auch
etwas Magnetit. Er ist, wie die Abbildungen 9 und 10 zeigen, fast stets
weitgehend, manchmal auch vollständig in Eisenglanz umgesetzt.
Umbildungen von Magnetit zu Eisenglanz sind ein häufiger
Oxydationsvorgang, vielfach durch Verwitterung ausgelöst. Dabei verläuft
die Umsetzung meist streng nach dem Kristallgitter geregelt und erzeugt
feine oder gröbere Eisenglanztäfelchen: Martit. Abbildungen solcher
Martite habe ich von Neustift bei Graz veröffentlicht (8). Hier wird der
Magnetit -wie die Abbildungen 9 und 10 zeigen -recht grobfleckig verdrängt.
Diese Umsetzung scheint vor oder während der leichten Metamorphose
abgelaufen zu sein, die die ganze Gesteinsserie erfaßte. Martit im üblichen
Sinn habe ich in den mir vorliegenden Anschliffen nicht gefunden. Die Nebengesteine Die Gesteine, in denen die Erzlagen auftreten, bestehen in
der + Hauptsache aus den üblichen Phylliten und Grünschiefern der
Eisenhutschiefer (Gurktalserie). Es erübrigt sich daher, näher auf sie
einzugehen. Im Hangschutt findet man viele Gesteinstrümer, die deutlich
das Gefüge ehemaliger Brockentuffe erkennen lassen. Am Güterweg hinab
zur Nockstraße stehen immer wieder diese Grünschiefer/Tuffite an. In
ihnen liegt auch das Zinnobervorkommen Rotrasten. Es handelt sich um jene
Gesteinsserie, die von R. SCHWINNER (17) und A. THURNER (19) als
Eisenhutschiefer zusammengefaßt und in die Serie der Gurktaler Phyllite
eingereiht wurde. Auch E. ZIRKL (20, 21) hat sich eingehend damit befaßt.
Unmittelbar an den Erzen treten aber Sonderformen auf. So
lag bei einem Erzhaufen vor dem oberen Tagebau ein etwa 1/2 m
durchmassender Block aus Phyllit/Grünschiefer, feinlagig aus ursprünglichen
Ton-und Aschenlagen aufgebaut. Seine prächtige Fältelung weist auf
unterwasseriges) Gleiten der noch unverfestigten Schichten. Die Abb. 5
zeigt einen Teilausschnitt davon. Schon bei der Bearbeitung des
Zinnobervorkommens bei der Rotrastenalm (5) sind mir solche feinfältelige
Grünschiefer mit Quarzbutzen und Kalkspat Äderchen aufgefallen; ich habe
sie in den Abbildungen 1 und 2 wiedergegeben. Ich hatte sie damals aber
noch nicht als durch Unterwassergleitungen entstanden erkannt, sie waren
auch nicht so eindeutig wie der Block hier. Im Dünnschliff sieht man, daß seine Grundmasse viel
Kalkspat neben wenig Quarz, etwas Albit, Epidot und Chlorit führt. Der
Kalkspat ist durch Gebirgsdruck sehr stark verzwillingt, ein beträchtlicher
Teil davon hat gebogene Zwillingslamellen. Grobe Quarzkörner löschen
meist wolkig (undulös) aus. Die Albite, welche ab und zu auch zwischen
den Kalkspatkörnchen eingebettet sind, sind mäßig stark verzwillingt.
Reichlich vorhandene Lagen und Häute aus feinstem Hämatitstaub sind
ebenfalls durch Gleiten unter Wasser gefältelt (Abb. 6 und 7). Sie umfließen
dabei mitunter Nester oder Knoten aus grobspätigem, stark verzwillingtem
Kalkspat. Weiters die üblichen Übergemengteile. Andere sehr quarzreiche Begleitgesteine der Erze bestehen
aus Lagen von feinstem Quarz, höchstwahrscheinlich einst ein SiO2-Gel,
mit dünnen Lagen aus Hämatit. Teilweise ist der Quarz auch mit Hämatit
durchstäubt, aber richtige Eisenkiesel (1 aspise), wie sie etwa im
Heuberggraben bei Mixnitz häufig sind (7) oder waren, habe ich hier nicht
gefunden, vermutlich, weil die Metamorphose den feinsten Hämatitstaub zu
kompakten Körnchen sammelte, die den Quarz dann nicht mehr rot färben,
sondern schwarz. Einige gröbere Lagen dieses Gesteins enthalten ebenfalls
gut verzwilligten Albit (Abb. 12), mit wolkig auslöschenden Quarzen
verwachsen. Die Grenzen zwischen den groben und den feinsten Lagen sind
unscharf, weil ein dünner Übergangsbereich vorhanden ist, in dem die
feinsten Quarze etwas gröber weiterwuchsen: Auch wieder ein Zeichen der
Sammelkristallisation! Dieser Bereich ist durch Wachsen entstanden, nicht
tektonisch angelegt. Auch in der Grundmasse sind Albiteinsprenglinge
vorhanden. Die gefältelten Hämatitlagen zeigen wieder schwaches Gleiten
unter Wasser an, aber keine tektonisch erzeugte Verfaltung oder
Verschieferung. Das Gestein ist somit ein Sinterabsatz. In den groben
Quarzlagen ist da und dort etwas Chlorit (Prochlorit/Thuringit) und
Kalkspat vorhanden, auch fehlen die üblichen Übergemengteile nicht. In der Analyse von F. HEMMELMAYR ist TiO2 nur in
Spuren ausgewiesen. Dem entspricht es, daß in den Anschliffen nur recht
wenig Ilmenit vorhanden ist und in den Dünnschliffen ebenso kaum
Titanminerale gefunden werden konnten. Ebenso ist der Schwefelgehalt recht
gering; Pyrit und Magnetkies sind freiäugig nur selten zu finden, in den
Anschliffen auch nur in Spuren in kleinen Körnchen. Kupferkies fehlt,
auch habe ich keinen Zinnober angetroffen. Dieser wäre zu erwarten
gewesen, weil nahebei im selben Gesteinsverband die Zinnoberlagerstätte
von Rotrasten vorhanden ist und im ähnlichen Eisenglanz-Magnetitvorkommen
von Neustift bei Graz Zinnober schon vor Jahrzehnten von mir gefunden
worden war. Zur
Genese
Die lagig-linsige Form der Erzkörper, ihre Bindung an
Tonschiefer/ Grünschiefer und Tuffite sowie das Vorkommen von feinlagigen
Sedimenten (vulkanischen Aschen) mit deutlichen Zeichen unterwasseriger
Rutschung (Gleitung) weisen darauf hin, daß im Gefolge eines paläozoischen
Vulkanismus durch dessen Thermennachhall kleine Linsen und Nester aus Fe2O3
und mitgefällter Kieselsäure recht küstennah entstanden sind. Jüngere
Umprägungen haben das SiO2 umgelagert und örtlich zu groben
Nestern angeschoppt. Reste kolloidaler Fällungen, die sonst bei
derartigen Fällungen nicht selten erhalten blieben, wie z. B. am
Steirischen Erzberg (10) oder im Heuberggraben (7) konnte ich aber nicht
finden. Sie dürfen wohl bei der leichten Metamorphose des Schichtpaketes
verwischt worden sein, doch läßt das besprochene feinkörnige
Quarz-Eisenglanzgestein vermuten, daß derartige Bildungen einst vorhanden
waren. Das Alter der Lagerstätte ist gegeben durch jenes der
magmatischen Ereignisse, die die Tuffe und den Thermennachhalllieferten
und wird wie die Gurktalserie als altpaläozoisch angesehen. (13). Für
genauere Angaben über das Alter der Eisenerze selbst fehlen Fossilien
oder sonstige eindeutige Anhalte. Beziehungen
zu benachbarten Eisenerzvorkommen
Das Eisenerzvorkommen von der Rotrastenalm und wohl auch
die in der Umgebung von Ebene Reichenau haben keinerlei Beziehungen zu
jenen des Erzzuges Innerkrems-Turrach (4), auch nicht zum nahen Vorkommen
am Bocksattel zwischen dem Pfannock und dem Rosennock, das an die Basis
der Trias gebunden ist (Canaval, Stowasser 18). Einige ebenfalls sehr
kleine Eisenerzvorkommen ähnlicher Entstehung führt F. HEGEMANN (II) an,
der besonders für die exhalativ-sedimentäre Entstehung vieler Lagerstätten
eintrat. Auf Hämatitvorkommen ähnlicher Entstehung in
Porphyroidhorizonten des Steirischen Erzberges weist auch H. HAJEK (10)
hin. .. Diese kurze Notiz sei ein bescheidener Gruß an H. MEIXNER, der
viele Jahre auf einer Kärntner Eisenerzlagerstätte wirkte und mit dem
mich seit der Mittelschule enge Freundschaft verbindet. ZUSAMMENFASSUNG
Einige kleine Hämatitlagerstätten Kärntens entstanden im
Gefolge des magmatischen Geschehens in den Gesteinen der Gurktalserie.
Eine leichte Metamorphose prägte sie mäßig stark um. Lage, Form und
Mineralbestand werden angegeben. LITERATUR: 1 BLUM, Th. (Gutachten
vom Februar 1926): 3 Seiten, Archiv FRIEDRICH. 2 DOMENIG, M. (Bericht vom 3.8. 1938): 4 Seiten, Archiv
FRIEDRICH. 3 Freifahrungsprotokoll des Rev.-Bergamtes Klagenfurt vom
31.5.1913 und Ergänzung dazu vom 18.10.1913.7 bzw. 4 Seiten, Archiv
FRIEDRICH. 4 FRIEDRICH, 0.: über die Vererzung des Nockgebietes. -
Sitzber. d. Wiener Akad. d. W. 1, 145:227-258. 5 -(1965): Die Quecksilberlagerstätten Kärntens, 3. Teil.
- Archiv f. Lagerstfg.: 71-124. 6 -(1953): Zur Erzlagerstättenkarte der Ostalpen. -
Radex-Rdsch. 7/9:371-407. 7 -(1930): Die Roteisenlagerstätte im Heuberggraben bei
Mixnitz. - Verh. Geol. B. A.: 203-208. 8 -(1959): Erzminerale der Steiermark. - Veröff. d. Abtg.
Mineralog. Joanneum Graz, 1959.58 Seiten. 9 -(1968): Die Vererzung der Ostalpen, gesehen als Glied
des Gebirgsbaues. - Archiv. f. Lagerstfg. 8:1-136, Rotrasten nur erwähnt,
S. 16. 10 HAJEK, H. (1964): über das Auftreten roteisensteinführender
Porphyroidhorizonte im Steirischen Erzberg. - Archiv f. Lagerstfg. 4:3-36. 11 HEGEMANN, Fr. (1958): über extrusiv-sedimentäre
Erzlagerstätten in den Ostalpen. - Erzmetall 11: 209-217. 12 HEMMELMAYR, Fr.: Chemische Analyse eingesandter Probe.
8. Juli 1913, Archiv FRIEDRICH. 13 HÖLL, R. (1970): Die Zinnobervorkommen im Gebiete der
Turracherhähe und das Alter der Eisenhutschieferserie. - N. Jahrb. Geol.
Pal. Monatsh. : 193-260. 14 LACKENSCHWEIGER, H.: Bericht vom 12.6.1938, 1 Seite, - Archiv FRIEDRICH. 15 LORBER,J.: Gutachten vom 13.11.1935 und vom 26. 1. 1936.
- Archiv FRIEDRICH. 16 SCHWJNNER, R. (1932): Geologische Aufnahme bei Turrach.
- Verh. Geol. B. A.: 65-75. 17 -(1938): Das Karbongebiet der Stangalpe. C. R. Strat.
Carbon, Heerlen 1935 (1938). 18 STOWASSER, H. (1956): Zur Schichtfolge, Verbreitung und
Tektonik des Stangalm-Mesozoikums. - Jb. Geol. B.
A. 99:77-199. 19 THURNER, A. (1927): Geologie der Berge um Innerkrems bei
Gmünd in Kärnten. - Mitt. Natw. Ver. Steierm. 63:25-44. 20 ZIRKL, E.: Aufnahmsberichte in d. - Verh. Geol. V. B.
1956:107-109, 1959:101-103 und 1961.-91-92.
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