Niedermayr G. & F. Brandstätter / 2000

 

1211. Ergänzung zur Blei-Zink-Mineralisation der Zunderwand im Nockgebiet: Aurichalcit, Chalkonatronit und Hydrozinkit, Kärnten.

Im Zuge der von Dr. Josef Mörtl und Josef Penker im vergangenen Jahr im Rahmen der Veranstaltungen für die Fachgruppe Mineralogie/Geologie des Naturwissenschaftlichen Vereines für Kärnten geführten 2-tägigen Exkursion zu Erzlagerstätten im Nockgebiet wurden auch die Hänge unterhalb der Zunderwand, N Feldhütte, begangen (die Lokalität ist bei Sammlern auch unter "Torwand" bekannt; Zunderwand nach ÖK. 183 -Radenthein). Hier ist im Schutt, der aus den Felswänden der Zunderwand stammt, noch gelegentlich Material anzutreffen, das wohl auf frühere Bergbauaktivität zu beziehen ist. Über den interessanten Fund von Descloizit wurde bereits in NIEDERMAYR et al.(1994) berichtet, das Material wurde seinerzeit von Helmut Prasnik, St. Magdalen, zur Verfügung gestellt. Neben Descloizit konnten noch Cinnabarit und Hemimorphit bestimmt werden. In den für die oben erwähnte Exkursion von Kollegen Dr. Mörtl zusammengestellten Unterlagen findet sich auch Galenit als von hier röntgenographisch nachgewiesen angeführt. Einer brieflichen Mitteilung des Genannten ist zu entnehmen, dass von ihm an Material aus diesem Bereich, das Herr Josef Penker, Kaning, aufgesammelt hatte, im Zeitraum 1992-1996 Cerussit, Descloizit, Dolomit, Hemimorphit und Smithsonit, zusätzlich einer unbekannten Mineralphase nachgewiesen werden konnten (Dr. Josef Mörtl, freundl. briefl. Mitt. vom 29.6.1999). Ergänzend dazu können hier nun aus dem im vergangenen Jahr neu aufgesammelten Material noch Aurichalcit, Chalkonatronit und Hydrozinkit mitgeteilt werden. Den Hauptanteil der im Schutt anzutreffenden Vererzung, die in Mitteltrias-Karbonaten des mittelostalpinen Stangalm-Mesozoikums angelegt ist, macht Smithsonit aus. Smithsonit tritt in braunen feinkörnigen Massen und in Hohlräumen auch in typisch entwickelten, auffallend seidig glänzenden Kriställchen von bis 2 mm Größe sowie in Rasen nierig-traubiger Aggregate auf. Perlweiße, feinstkristalline Beläge konnten röntgenographisch als Hydrozinkit bestimmt werden. Ganz selten fallen in den Erzbrocken auch kleine, hellblau gefärbte Partien bzw. Imprägnationen auf. Die dafür verantwortliche primäre Cu-Phase konnte auch nicht mittels EDS-Analyse verifiziert werden. Dagegen war Aurichalcit mittels EDS-Analyse und Chalkonatronit röntgenographisch einwandfrei nachzuweisen. Chalkonatronit Na2Cu(CO3)2. 3H2O -ist ein Erstnachweis für Kärnten und Österreich. (Niedermayr/Brandstätter)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

zurück....