Niedermayr G. & F. Brandstätter / 1995

 

972. Eine Erzmineralisation mit Azurit, Cuprit, Partzit, Skorodit und Tetraedrit sowie einem bisher noch nicht identifizierbaren Cu-Ni-As-Sb-Oxid vom Mallnock-Nordwesthang, Kärnten.

  Bereits seit NEINAVAIE et al. (1989) ist die dispers-imprägnative Scheelit-und Ferberitmineralisierung der grobkristallinen Magnesite von der Nord- und Westseite des Mallnocks bekannt. Neu für diesen Bereich ist der Nachweis einer gangförmigen, teils aber ebenfalls dispers-imprägnativen Fahlerzvererzung, mit begleitender Sekundärmineralisation, die im Zuge einer Begehung des Geländes gemeinsam mit Herrn Dr. Michael GÖTZINGER und stud. rer. nat. Martin LEUTE, beide Wien, in den Sturzblöcken im Bereich des Hohen Steiges, nördlich des Mallnocks, beprobt werden konnte. Das Fahlerz tritt in wenigen Millimeter dicken Gängchen und als kleine, im grobkristallinen Magnesit verstreute Erzbutzen auf. Die Magnesitkörner sind durch schwankende Fe-Gehalte (Mg/Fe ~7) charakterisiert und mit relativ Fe-armem Dolomit innig verwachsen. Aufgrund einer EDS-Analyse konnte das Fahlerz als Tetraedrit bestimmt werden. Bemerkenswert ist das vollständige Fehlen von Arsen. An den den Magnesit durchsetzenden Scherflächen hat sich auf den Fahlerzlagen eine Sekundärmineralisation ausgebildet, die u. a. Azurit, Cuprit, Partzit und Skorodit führt. Cuprit tritt in winzigsten Kriställchen auf. Gelblichbraune Beläge konnten als Skorodit bestimmt werden. Grüne bis bläulichgrüne, feinstkristalline Krusten von Partzit -ein Cu-Sb-Oxid -sind relativ häufig zu beobachten. Interessant sind dünne, olivgrüne, teils typisch nierig-traubige Beläge eines bisher unbestimmbaren Cu-Ni-As-Sb-Oxides. Auffällig sind der Ni-und As-Gehalt dieser Phase, da diese auf entsprechende primäre Erzkomponenten hinweisen, die bisher aber nicht verifiziert werden konnten. Partzit ist jedenfalls ein für Kärnten neues Mineral, das wohl, wie auch international bereits bekannt, in vergleichbaren Paragenesen häufiger sein dürfte, aufgrund seiner sehr dünnen Beläge aber meist nur schlecht eindeutig nachweisbar ist. (NIEDERMAYR/BRANDSTÄTTER)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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