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Cinnabarit und Quarz vom Mallnock, Kärnten.
Cinnabarit ist aus dem Nockgebiet nun bereits aus verschiedenen
Mineralisationen nachgewiesen. Das Vorkommen vom Hohen Kohr auf der
Turracher Höhe ist schon seit BRUNLECHNER (1884)*) bekannt und ist an
eine stockförmige Imprägnationszone mit Quarz, Ankerit und verschiedenen
Sulfiden in einer, eine Tuff-Tuffit-Wechselfolge repräsentierenden,
Schieferfolge des Ordovic bis Landovery ("Eisenhutschiefer")
gebunden. Paragenetisch ähnlich ist das ebenfalls bereits BRUNLECHNER
(1884) bekannte Vorkommen von Rotrasten bei Ebene Reichenau. Zusätzlich
dazu konnte Cinnabarit auch aus den Erzmineralisationen in den
mitteltriadischen Dolomiten des Erlacher Bocks und der Torwand
(Zunderwand) beschrieben werden (NIEDERMAYR et al., 1994). Meines Wissens
neu ist der Nachweis von spärlichen Cinnabaritimprägnationen in einer
grobkristallinen Dolomitscholle knapp nördlich des Mallnock
Gipfelkreuzes. Der Cinnabarit tritt hier neben milchigtrübem bis
farblosem Quarz und etwas Calcit in Kavernen eines wolkig mit Glimmer und
etwas Graphit pigmentierten Fe-hältigen Dolomites auf. Die Quarze können
bis etwa 1 cm groß werden und zeigen normal-rhomboedrischen Habitus ohne
Suturen. Cinnabarit ist üblicherweise im Calcit, der auf sattelförmig
gekrümmten Dolomit, teils aber auch auf Quarz, auskristallisiert ist,
eingewachsen, bildet aber in Ausnahmefällen frei auf Calcit aufsitzende,
undeutlich entwickelte, bis zu 1 mm große, spitzrhomboedrische Kriställchen
von tiefroter Farbe. Bedenkt man das in dieser Folge der "Neuen
Mineralfunde" auch mitgeteilte Vorkommen von Fahlerz und diversen
Sekundärprodukten sowie die vom Mallnock schon länger bekannte
Mineralisierung mit Scheelit und Ferberit, so dürften in den
Dolomit-Magnesitlinsen dieses Bereiches noch einig~ weitere interessante
Mineralnachweise zu erwarten sein. Im Rahmen von zwei Arbeitsgruppen
werden diese Mineralisationen im Bereich des Nationalparkes
"Nockberge" derzeit untersucht. (NIEDERMAYR)
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