Meixner H. / 1973

 

284. Mineralisationen beim Amphibolit von Terpetzen bei Trixen, Saualpe, Kärnten.

  Im Südwesten der Saualpe, an der Verbindungsstraße, die von Brückl nach Völkermarkt führt, werden im Bereich von" Terpetzen", NW von Obertrixen, seit etwa 10 Jahren einige Steinbrüche betrieben. Es handelt sich um einen mächtigen Amphibolit, den F. THIEDIG 1966, S. 28/29 und Taf. 3, der Kräupingserie zuordnet und aus dem er, siehe 1. c. 43/44, bereits Eisenvererzungen angegeben hat. Im dort gelegenen Steinbruch der Firma Treppo sammelte J. MÖRTL (Klagenfurt) durch mehr als zwei .Jahre Material auf und brachte mir insgesamt gegen 40 Proben im Frühjahr 1970 zur Bestimmung. Es sind typisch hydrothermale Kluftfüllungen, nach THIEDIG vorwiegend an die N-S-streichenden Klüfte und Bewegungszonen gebunden und der alpidischen Bruchtektonik zugehörig, als Fe-Vererzung der des Hüttenberger Erzberges zuzuordnen. Zu unterscheiden sind die primären Bildungen von den späteren Erzeugnissen der Verwitterung, die hier so oberflächennah beträchtlich ist.

Älteste Mineralbildung sind, falls überhaupt zugegen, Quarz xx, trüb bis fast klar, bis zu 2 x 3 cm Größe, mit den gewöhnlichen Flächen m, r und z, mitunter doppelendig. Die hier wichtigste und sammlerisch schönste Mineralbildung als Füllung der Klüfte wie als wundervolle Drusen in offenen Klüften ist Braunspat, ein eisenarmer Ankerit mit gegen 30 F.-E.-% CaFe(CO3)2-Endkomponente, derzeit wohl die schönste Fundstätte dieses Minerals in Kärnten. Die Kristalle sind elfenbeinfarbig bis hell bräunlichweiß gefärbt, Grundrhomboeder mit 1 cm und darüber Kantenlänge, zu Hunderten in den Drusen aneinandergereiht. -Seltener tritt in anscheinend flachen Rhomboedern fast eisenfreier Dolomit auf, manchmal scheinen sich auch noch Quarz -xx mit oder nach dem Braunspat gebildet zu haben. -Von sulfidischen Erzen sind nur mit quarziger Gangart einige mm große Pyrit -Würfel Pentagondodekaeder und Kupferkies beobachtet worden. Der Braunspat in den Klüften ist oft stark limonitisch angewittert, dabei sind säulige, meißelförmig endende Aragonit -xx gebildet worden, aber auch Kalzit -xx von verschiedenem Habitus und verschiedener Tracht, oft schwer von Kalzit-xx primärer Entstehung auseinander zu halten.. Insgesamt wurden gesichtet: a) bis 12 mm lange Kalzit -Skalenoeder v(2131), b) 3 bis 5 mm große flache Kalzit-Rhomboeder e(0112), gerne ziehharmonikaartig parallel angeordnet, c) bis 7 mm große prismatisme Kalzit-xx m(1010) mit e(0112), d) desgl. kurzprismatisch nach Art der Bleiberger "Zweffien", e) einige mm große Kalzit-Grundrhomboeder r(1011), jünger darüber Kristalle von e(0112). Schließlich sind noch spärliche Malachit Anflüge zu nennen. Der Amphibolit erleidet durch die Hydrothermalvererzung im Dezimeterbereich Veränderungen, die einmal näher studiert werden müssen. (MEIXNER)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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