Meixner H. / 1980

 

477. Sekundäre Baryt-xx und ged. Schwefel vom Hüttenberger Erzberg, Kärnten.

  Wenige Jahre vor der 1978 erfolgten Einstellung des Hüttenberger Erzbergbaues wurde in Knappenberg oberhalb des Tennisplatzes in Nähe des ehemaligen Wilhelmstollens die dort noch im Oxidationsbereich liegende Lagerstätte durch einen Stollen aufgeschlossen. Darunter, auf einer großen Halde, ist reichlich Limonit (brauner Glaskopf) mit gelegentlich Aragonit-und Kalzit-xx zu sammeln. Nach Funden von H. BERGNER (Klein St. Paul) und Dir. V. VAVROVSKY (Althofen) gab es aber auch bemerkenswert nette Baryt-Drusen. Deren Kristalle sind wasserklare, 1 bis 2 cm große Tafeln mit c( 001), m(210) und d (101) , ganz einfach entwickelt. Die Baryt-xx sitzen auf braunem Glaskopf, sind also ebenfalls sekundärer Entstehung, erst in der Oxidationszone gewachsen. Vereinzelt hat es diesen Nachweis in Hüttenberger Lagerstättenteilen auch schon früher gegeben, etwa durch kleine Baryt-Kriställchen, die auf Manganit oder auf Pseudomorphosen Pyrolusit saßen, vgl. (28, S. 53 und 67). Gewöhnlich ist Baryt im Hüttenberger Erzberg begleitende Gangart in der primären Eisenspatvererzung. Unsere sekundären Baryt-xx bezeugen, daß auch im Stoffkreislauf der Oxidationszone das an sich so schwer lösliche BaSO4 eine Rolle spielt! Ähnliches gab es im Hüttenberger Erzberg ja auch von Quarz-xx und Kalzedon zu berichten, die manchmal eindeutig als Bildung im "Eisernen Hut“. -und zwar nicht als Relikt -Limonit aufgewachsen sind. Von derselben Halde stammen Limonitstücke, bei denen in kleinen Hohlräumen einige 0,1 mm große, stark glänzende, blaß gelbliche Kriställchen zu sehen waren. Die optische Untersuchung zeigte, daß hier wieder einmal eine sekundäre Bildung von ged .Schwefel entstanden ist. Dieses Mineral ist bisher vom Hüttenberger Erzberg noch nicht gesondert beschrieben worden. Jedoch fand ich es vor langem auf einer alten Stufe ( sekundär nach Pyrit) der einstigen Hüttenberger Sammlung. Dieses Auftreten ist jedoch in der Tabelle bei E. CLAR & H. MEIXNER (5, S. 83) bereits enthalten. (MEIXNER)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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