Meixner H. / 1980 |
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478.
Die Minerale von Waitschach bei Hüttenberg, Kärnten. Die Waitschacher Lagerstätten lieferten bisher nur
hochgradig limonitisierte Eisenerze , die wohl meist nach Ankerit ,
weniger nach Siderit , gebildet worden sind. Baryt trat selten auf.
Pegmatite fehlen dem Waitschacher Marmor völlig, wie auch Kalzedon und
Quarz-xx, wie so häufig gegenüber am Hüttenberger Erzberg, nicht in der
Waitschacher Vererzung zu finden sind. Außer Bournonit und mit ihm öfters verwachsenem
Kupferkies gehören die anderen Minerale der Grubenbauten wie der Halden
durchwegs der Oxidationszone an: Brauner Glaskopf mit manchmal recht
deutlich unterscheidbaren Goethit -und Lepidokrokit-Anteilen, sehr schöne
Pyrolusit-xx (wohl ps. nach Manganit) , Kalzit -und Aragonit-xx. Zur
Verwitterung gehört der immer wieder, oft neben Malachit , vorkommende
eigelbe Bindheimit , typische Oxidationsminerale nach Bournonit .Eine
Besonderheit im Wilhelmstollen waren die in wunderschönen, drusigen,
radialstrahligen Bildungen aufgetretenen Füllungen mit nadeligen
Malachit-xx; letztere, wohl hauptsächlich Zwillinge, überschreiten
selten 5 mm Länge, meist sind sie etwas kürzer. Oft sitzen sie allein in
Höhlungen in lockerem Brauneisenerz, kontrastreich werden sie, wenn spätiger
weißer Kalzit dabei ist. Auch Bournonit und Kupferkies mit Bindheimit
sind manchmal auf Stücken mit guten Malachit-xx noch zu sehen. H. BERGNER (Klein St. Faul) lieferte mir kürzlich Stücke
zur Untersuchung, an denen auch schöne blaue, bis 3 mm lange, gestreckt
tafelige Kristalle zu sehen waren. Die Vermutung nach dem hier möglichen
"Linarit" bestätigte sich nicht, nach der optischen Überprüfung
handelt es sich eindeutig um Azurit-xx. Ahnliches Material, das dasselbe
Ergebnis lieferte, hat mir fast gleichzeitig Dir. H. JURITSCH
(Knappenberg) zur Verfügung gestellt. Vor einigen Jahren gelang es mir nach einem Fund von Dir.
V. VAVROVSKY (Althofen) von der Halde unter dem Wilhelmstollen, nette,
farblose bis weiße Hemimorphit-xx nachzuweisen (35, S. 89/90). H. BERGNER
(Klein St. Faul) fand im Johannastollen in Waitschach bis 2 cm lange,
nadelige Cerussit-xx und daneben sargähnliche Kristalle, die als Anglesit
identifiziert werden konnten ( 36, S. 101). Eine weitere neue Entdeckung von H. BERGNER (Klein St.
Faul) sind 1 bis 2 mm große, deutlich oktaedrisch ausgebildete malachitgrüne
Kristalle, die neben nadeligem Cerussit und ebensolchem Malachit in
lockerem Limonit als Seltenheit auf ganz wenigen Stücken beobachtet
werden konnten. Die grünen Oktaeder sind durch und durch aus Malachit-Nädelchen
aufgebaut und ganz offensichtlich Pseudomorphosen nach
Cuprit(Rotkupfererz)-xx, der bisher aus dem Hüttenberg-Waitschacher Raum
noch nicht bekannt war. Winzige, unter 0,1 mm große, frische Cuprit-xx
sind jedoch in den letzten Jahren aus den Waitschach benachbarten Lagerstätten
vom Martisbau im Ratteingraben ( 44, S. 13 ) und von Pleschutz bei Hirt (
44, S. 13) nachgewiesen worden.
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