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1006. Aurichalcit von Maria Waitschach, Kärnten.
Das in unmittelbarer Nähe zu den Bergbauen am Hüttenberger Erzberg
liegende Bergbaugebiet von Maria Waitschach wird, wenn überhaupt, nur im
Zuge einer Bearbeitung der Hüttenberger Lagerstätte behandelt. Es gibt
nur wenige Mineralbeschreibungen von Maria Waitschach. Es wurden
hochgradig "limonitisierte" Eisenerze abgebaut.
MEIXNER (1957) nennt Ankerit, Aragonit, Bindheimit,
Bournonit, Calcit, Chalkopyrit, Goethit, Lepidokrokit, Malachit,
Pyrolusit, Rhodonit, Siderit, Staurolith und "Wad".
MEIXNER (1975) erwähnt Anglesit, Ankerit, Bindheimit,
Bournonit, Brochantit, Cerussit, Chalkopyrit, Galenit, Hemimorphit,
Linarit, Malachit, Siderit, Sphalerit.
MEIXNER (1980) beschreibt Anglesit, Azurit, Baryt, Cerussit
und Hemimorphit.
ZIRKL (1984) teilt Rancieit mit.
PRAETZEL (1985) nennt Anglesit?, Calcit, Cerussit,
Malachit, Pyrolusit, Quarz und "Wad".
MOSER und POSTL in NIEDERMAYR et al. (1986) beschreiben
Rosasit.
TAUCHER
und HOLLERER(1995) nennen Aurichalcit. Die Bournonitstufe ("Wölchit")
mit der Inventarnummer 7.308 aus der Sammlung der Abteilung für
Mineralogie des Steiermärkischen Landesmuseums Joanneum zeigt eine
reichhaltige Sekundärmineralbildung auf äußerlich umgewandeltem
Bournonit. Neben Cerussit, Bindheimit und Malachit als Umwandlungsprodukte
des Bournonits sind noch Baryt in unscheinbaren, weißlich trüben
Aggregaten, Rosasit in dunkelgrün gefärbten, kugeligen Aggregaten, die
oft geschlossene Krusten bilden, und Aurichalcit zu beobachten.
Aurichalcit (Zn,Cu)j(CO3)2(OH)6 tritt in einigen Zehntelmillimeter großen,
undeutlich begrenzten Kristallen, die radialstrahlige, seidig glänzende
Aggregate auf Rosasit bilden, auf. Aurichalcit ist weiß bis leicht grünlich
(kaltes Veronesegrün) gefärbt und an seiner blättrigen Ausbildung zu
erkennen. Die kugeligen Aggregate sind zoniert aufgebaut. Der kugelige
Kernbereich wirkt dicht, darauf folgt die blättrige Außenzone. Die
Bestimmung erfolgte röntgenographisch und mittels EDS-Analysen. Diese
weisen Zn > Cu sowie geringe Gehalte an Fe und Pb aus. Die Stufe mit
der Bezeichnung K3 aus der Sammlung W. KRAMMER (Wölfnitz) von Maria
Waitschach zeigt bereits stark umgewandelten Bournonit (" Wölchit").
Es ist Cerussit, Malachit und Bindheimit röntgenographisch nachweisbar.
Weiters bildet Cerussit noch zellige, glasglänzende Aggregate, und
Malachit ist in kleinen Hohlräumen im vollkommen in Goethit umgewandelten
Eisenkarbonat in kleinen, büscheligen, kräftig grün gefärbten
Aggregaten aus nadeligen, bis 1 mm langen Kristallen zu beobachten. An
einer Seite der Stufe sind unter dem Binokular noch kalt lindblaugrün gefärbte,
extrem dünntafelige, schlecht begrenzte, nur wenige Zehntelmillimeter große
Kristalle zu erkennen, die stellenweise einen geschlossenen Rasen bilden.
Röntgendiffraktometeraufnahmen deuten auf das Vorliegen eines Cu- oder
Pb-Sulfates hin. EDS-Analysen weisen jedoch nur Cu und kleine Gehalte an
Pb aus. Es handelt sich offensichtlich um einen schlecht kristallisierten
Malachit, der durch mein Cu-Pb-hältiges Mineral, das nicht eindeutig
identifiziert werden konnte, leicht bläulich verfärbt wird. (TAUCHER)
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