Taucher J. / 1996

 

1006. Aurichalcit von Maria Waitschach, Kärnten.

  Das in unmittelbarer Nähe zu den Bergbauen am Hüttenberger Erzberg liegende Bergbaugebiet von Maria Waitschach wird, wenn überhaupt, nur im Zuge einer Bearbeitung der Hüttenberger Lagerstätte behandelt. Es gibt nur wenige Mineralbeschreibungen von Maria Waitschach. Es wurden hochgradig "limonitisierte" Eisenerze abgebaut.

MEIXNER (1957) nennt Ankerit, Aragonit, Bindheimit, Bournonit, Calcit, Chalkopyrit, Goethit, Lepidokrokit, Malachit, Pyrolusit, Rhodonit, Siderit, Staurolith und "Wad".

MEIXNER (1975) erwähnt Anglesit, Ankerit, Bindheimit, Bournonit, Brochantit, Cerussit, Chalkopyrit, Galenit, Hemimorphit, Linarit, Malachit, Siderit, Sphalerit.

MEIXNER (1980) beschreibt Anglesit, Azurit, Baryt, Cerussit und Hemimorphit.

ZIRKL (1984) teilt Rancieit mit.

PRAETZEL (1985) nennt Anglesit?, Calcit, Cerussit, Malachit, Pyrolusit, Quarz und "Wad".

MOSER und POSTL in NIEDERMAYR et al. (1986) beschreiben Rosasit.

TAUCHER und HOLLERER(1995) nennen Aurichalcit. Die Bournonitstufe ("Wölchit") mit der Inventarnummer 7.308 aus der Sammlung der Abteilung für Mineralogie des Steiermärkischen Landesmuseums Joanneum zeigt eine reichhaltige Sekundärmineralbildung auf äußerlich umgewandeltem Bournonit. Neben Cerussit, Bindheimit und Malachit als Umwandlungsprodukte des Bournonits sind noch Baryt in unscheinbaren, weißlich trüben Aggregaten, Rosasit in dunkelgrün gefärbten, kugeligen Aggregaten, die oft geschlossene Krusten bilden, und Aurichalcit zu beobachten. Aurichalcit (Zn,Cu)j(CO3)2(OH)6 tritt in einigen Zehntelmillimeter großen, undeutlich begrenzten Kristallen, die radialstrahlige, seidig glänzende Aggregate auf Rosasit bilden, auf. Aurichalcit ist weiß bis leicht grünlich (kaltes Veronesegrün) gefärbt und an seiner blättrigen Ausbildung zu erkennen. Die kugeligen Aggregate sind zoniert aufgebaut. Der kugelige Kernbereich wirkt dicht, darauf folgt die blättrige Außenzone. Die Bestimmung erfolgte röntgenographisch und mittels EDS-Analysen. Diese weisen Zn > Cu sowie geringe Gehalte an Fe und Pb aus. Die Stufe mit der Bezeichnung K3 aus der Sammlung W. KRAMMER (Wölfnitz) von Maria Waitschach zeigt bereits stark umgewandelten Bournonit (" Wölchit"). Es ist Cerussit, Malachit und Bindheimit röntgenographisch nachweisbar. Weiters bildet Cerussit noch zellige, glasglänzende Aggregate, und Malachit ist in kleinen Hohlräumen im vollkommen in Goethit umgewandelten Eisenkarbonat in kleinen, büscheligen, kräftig grün gefärbten Aggregaten aus nadeligen, bis 1 mm langen Kristallen zu beobachten. An einer Seite der Stufe sind unter dem Binokular noch kalt lindblaugrün gefärbte, extrem dünntafelige, schlecht begrenzte, nur wenige Zehntelmillimeter große Kristalle zu erkennen, die stellenweise einen geschlossenen Rasen bilden. Röntgendiffraktometeraufnahmen deuten auf das Vorliegen eines Cu- oder Pb-Sulfates hin. EDS-Analysen weisen jedoch nur Cu und kleine Gehalte an Pb aus. Es handelt sich offensichtlich um einen schlecht kristallisierten Malachit, der durch mein Cu-Pb-hältiges Mineral, das nicht eindeutig identifiziert werden konnte, leicht bläulich verfärbt wird. (TAUCHER)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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