Postl W. & F. Walter / 1984 |
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564. Zinkblende, Baryto-Coelestin und Scheelit aus dem
Steinbruch beim Pflüglhof, Maltatal, Kärnten. Im Zuge einer Exkursion nach Oberkärnten, die von der
Abteilung für Mineralogie am Landesmuseum Joanneum gemeinsam mit dem
Joanneum-Verein im Juni 1983 veranstaltet wurde, konnte eine für diesen
Steinbruch ungewöhnliche Kluftparagenese aufgesammelt werden. In
Schieferlagen, die zwischen Granodioritgneiswalzen eingeklemmt sind treten
linsenförmige, bis rund 20 cm große Quarz-Karbonat-Knauern auf, die häufig
offene Klufthohlräume zeigen. In diesen Hohlräumen treten
Baryto-Coelestin, Zinkblende, Bleiglanz, Pyrit, Quarz, Fe-Dolomit und
Calcit auf. Baryto-Coelestin hat mengenmäßig nach Fe-Dolomit und Quarz
den größten Anteil an diesen Kluftfüllungen. Er tritt in 2
verschiedenen Generationen auf: Die 1. Generation bildet dünntafelige, unregelmäßig
miteinander verwachsene, weiB gefärbte Kristalle. Die Bestimmung der
Gitterkonstanten weist auf einen Baryto-Coelestin-Mischkristall mit rund
15 Mol-% BaSO4 hin. Eine 2. Generation von Baryto-Coelestin
erscheint als nadelige Fortwachsung auf den weißen Tafeln der 1.
Generation und ist durch eine dünne Eisenhydroxidschichte überzogen und
dadurch rötlich gefärbt. Auch ihr Chemismus mit 70 Mol-% BaSO4
unterscheidet sie deutlich von jenen der 1. Generation. Die Zinkblende
liegt in bis 6 mm großen, idiomorph ausgebildeten olivgrünen Kristallen
vor. Würfel und Tetraeder sind die am häufigsten auftretenden Formen.
Eine Zuordnung der übrigen Flächen ist wegen der teils abgerundeten
Kanten nur erschwert möglich. Die Gitterkonstante mit a = 5,412 (1) Å
weist auf eine sehr eisenarme Zinkblende mit rund 5 Mol-% FeS hin. Eng mit
der Zinkblende vergesellschaftet, treten in kleinen, meist unter 1 mm
messenden Kristallen Kupferkies und Bleiglanz auf.
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