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704. Aquamarin aus dem Gneis vom Pflüglhof im Maltatal, Kärnten.
Über
die Mineralführung der Steinbrüche in der Umgebung vom Pflüglhof im
Maltatal hat H. MEIXNER in vielen Arbeiten berichtet (z. B. MEIXNER, 1974,
und zuletzt 1977). Es handelt sich dabei um eine artenreiche alpine
Kluftmineralisation; vor allem Zeolithe treten sehr reichhaltig und zum
Teil auch in ausgezeichneter Ausbildung auf. Von Herrn Manfred PUTTNER,
Klagenfurt, erhielt ich nun kürzlich Material, das er im Steinbruch
"Svata" (früher Koschach I -siehe KIESLINGER, 1956) aufgesammelt
hat. In haarfeinen Kluftrissen des hier anstehenden Gneises beobachtete
Herr PUTTNER hellblaue, bis fast 3 mm lange säulige Kristalle, die er für
Aquamarin hielt. Diese Vermurung konnte durch eine röntgenographische Überprüfung
bestätigt werden. Aquamarin ist meines Wissens ein neues Mineral für die
Steinbrüche im Maltatal interessant an der Paragenese ist, daß auf dem
gleichen Stück auch Fluorit in hellvioletten Putzen festgestellt werden
konnte. Fluorit ist allerdings aus den Gneisbrüchen vom Pflüglhof schon
lange bekannt (MEIXNER, 1959). Durch den nun erfolgten interessanten
Neufund von Aquamarin ist somit auch hier das gemeinsame Vorkommen von
Fluorit und Beryll nachgewiesen, wie dies aus vielen alpinen
Kluftparagenesen bereits als charakteristisch beschrieben werden konnte
(zuletzt von NIEDERMAYR et al. 1986 aus den Tuxer Alpen). Fluorit und
Aquamarin werden zum Teil von seidig glänzendem, papierdünnem Calcit
("Tafelspat") überwachsen. Die Mineralabfolge der hier
beschriebenen Stufe lautet: Adular→ Beryll→
Chlorit→
Muskovit →
Fluorit→
Calcit.
(NIEDERMAYR)
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