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1485) Beryll von der Kölnbreinsperre, Maltatal, Kärnten.
Beryll ist das häufigste Berylliummineral der alpinen Klüfte und wird
besonders in seiner Farbvarietät Aquamarin bei Sammlern geschätzt.
Reichhaltige Fundstellen von Kluftberyll sind in der Reißeckgruppe
aufgeschlossen (Roßalm, Mühldorfer Seen, Riekener Hochalm etc.). Aus der
Hochalmgruppe stammen Einzelfunde von Kluftberyll vom Speicherbau Gößkar
(MEIXNER 1979,NIEDERMAYR et al. 1983) und vom Steinbruch Svata im Maltatal
(NIEDERMAYR et al. 1989). Anlässlich eines Sammlertreffens im Juni 2006 im
Berghotel Malta konnte Herr Dr. Josef Mörtl, Viktring, ca. 500 m NNE des
Berghotels in 1950 m SH am Westabhang des Lausnocks aus dem Hangschutt einen
Gesteinsblock mit einem stark boudinierten Quarzgang im Biotit-reichen
Migmatit aufsammeln. Der Quarz ist von zahlreichen, bis zu 3 cm großen
Lösungshohlräumen durchsetzt, die vormals mit rhomboedrischem Karbonat
(wahrscheinlich Kalzit) gefüllt waren. In diese Hohlräume ragen nun
zahlreiche Beryllkristalle, die vom Quarz und vom ehemals vorhandenen
Karbonat überwachsen wurden (Abb. 7). Einzelne Kristalle sind bis zu 1 cm
lang, der Großteil der Beryllkristalle, die nur das hexagonale Prisma und
selten das Basispinakoid aufweisen, erreichen Größen unter 1 mm. Auffallend
ist aber das massenhafte Auftreten der wasserklaren, meist farblosen bis
schwach hellblau gefärbten Kristalle. Die Mineralbestimmung erfolgte
röntgenographisch und es konnten außer Quarz keine weiteren Mineralien in
dieser Paragenese festgestellt werden. Trotz intensiver Suche konnten weder
im Hangschutt noch im Anstehenden weitere Beryllproben gefunden werden.
Dieses Vorkommen ist vom Typus her nicht zu den Alpinen Klüften zu stellen,
sondern entspricht eher dem magmatisch gebildeten, im Gesteineingewachsenen
Beryll (z. B. Beryll im Syenitgneis der Romate bei Mallnitz).In der näheren
Umgebung, 150 m SW vom Berghotel, nahe bei der Staumauer der
Kölnbreinsperre, konnte 1996 eine alpine Kluftparagenese mit Bergkristall,
Adular, Chlorit, Titanit, Rutil, Apatit und dem Berylliummineral Bavenit
geborgen werden (WALTER & TAUCHER 1996). (Walter)
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