Walter F. / 2007

 

1485) Beryll von der Kölnbreinsperre, Maltatal, Kärnten.

Beryll ist das häufigste Berylliummineral der alpinen Klüfte und wird besonders in seiner Farbvarietät Aquamarin bei Sammlern geschätzt. Reichhaltige Fundstellen von Kluftberyll sind in der Reißeckgruppe aufgeschlossen (Roßalm, Mühldorfer Seen, Riekener Hochalm etc.). Aus der Hochalmgruppe stammen Einzelfunde von Kluftberyll vom Speicherbau Gößkar (MEIXNER 1979,NIEDERMAYR et al. 1983) und vom Steinbruch Svata im Maltatal (NIEDERMAYR et al. 1989). Anlässlich eines Sammlertreffens im Juni 2006 im Berghotel Malta konnte Herr Dr. Josef Mörtl, Viktring, ca. 500 m NNE des Berghotels in 1950 m SH am Westabhang des Lausnocks aus dem Hangschutt einen Gesteinsblock mit einem stark boudinierten Quarzgang im Biotit-reichen Migmatit aufsammeln. Der Quarz ist von zahlreichen, bis zu 3 cm großen Lösungshohlräumen durchsetzt, die vormals mit rhomboedrischem Karbonat (wahrscheinlich Kalzit) gefüllt waren. In diese Hohlräume ragen nun zahlreiche Beryllkristalle, die vom Quarz und vom ehemals vorhandenen Karbonat überwachsen wurden (Abb. 7). Einzelne Kristalle sind bis zu 1 cm lang, der Großteil der Beryllkristalle, die nur das hexagonale Prisma und selten das Basispinakoid aufweisen, erreichen Größen unter 1 mm. Auffallend ist aber das massenhafte Auftreten der wasserklaren, meist farblosen bis schwach hellblau gefärbten Kristalle. Die Mineralbestimmung erfolgte röntgenographisch und es konnten außer Quarz keine weiteren Mineralien in dieser Paragenese festgestellt werden. Trotz intensiver Suche konnten weder im Hangschutt noch im Anstehenden weitere Beryllproben gefunden werden.
Dieses Vorkommen ist vom Typus her nicht zu den Alpinen Klüften zu stellen, sondern entspricht eher dem magmatisch gebildeten, im Gesteineingewachsenen Beryll (z. B. Beryll im Syenitgneis der Romate bei Mallnitz).In der näheren Umgebung, 150 m SW vom Berghotel, nahe bei der Staumauer der Kölnbreinsperre, konnte 1996 eine alpine Kluftparagenese mit Bergkristall, Adular, Chlorit, Titanit, Rutil, Apatit und dem Berylliummineral Bavenit geborgen werden (WALTER & TAUCHER 1996). (Walter)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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